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Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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und dir einen feinen Plan zurechtgelegt haben, mich auf die Suche nach deiner Freundin zu schicken?«
    »Jazz hat als Einzige gewusst, wo’s langgeht. Nur sie konnte uns führen.«
    »Meine Tochter hat euch hierhergeführt«, sagt Vanya und ihre Augen werden etwas weicher. Maks geht auf sie zu und streichelt ihr sanft über den Rücken. Sie weicht ihm aus.
    »Wenn du mir die Wahrheit erzählt hast, ist Jazz so gut wie tot und du bist völlig nutzlos für uns.«
    »Er würde hier ganz gut reinpassen«, murmelt Maks.
    »Würde er das?« Vanya dreht sich um und ist schon verschwunden.
    Maks lässt die Tür zufallen und schiebt den schweren Riegel vor.
    »Warum sperrst du mich ein?«, frage ich noch mal. Und für wie lange? Die anderen müssen erfahren, dass wir in die Kuppel zurückkehren und das Ministerium stürzen wollen.
    Maks lacht. »Ob du jetzt hier pennst oder im Haupthaus ist völlig schnuppe. Du warst ein Gefangener, seitdem du hier einen Fuß reingesetzt hast.«

ALINA
    Zur Explosion kommt es nach dem Abendessen in der Hütte. »Willst du mich erwürgen? Dann bitte, nur zu«, brüllt Dorian. Er reißt sich die Jacke vom Leib und schiebt seine Hemdsärmel hoch.
    Song postiert sich wieder zwischen den beiden, damit sie sich nicht gegenseitig den Hals umdrehen. »Beruhigt euch«, sagt er.
    Maude und Bruce liegen mit im Nacken gefalteten Händen in ihren Betten. »Wie wär’s mit ’nem feinen, altmodischen Boxkampf. Dingdong – erste Runde! «, sagt Maude.
    Bruce lacht, steht jedoch auf und postiert sich ebenfalls zwischen Dorian und Silas. »Keine Ahnung, was hier abläuft, Jungs, aber so übel wie wir werdet ihr’s nicht erwischt haben«, sagt er und zeigt uns seine blasenbedeckten Hände. »Was soll das bringen, dieses gegenseitige Zerfleische?«
    Silas geht zum Fenster und zieht das Rollo hoch. Es ist schon finster. »Der Laden hier bringt mich zum Wahnsinn.«
    »Silas hat vergessen, dass eine Revolution nur dann gelingen kann, wenn jeder ein Opfer bringt«, sagt Dorian.
    »Und Dorian hat vergessen, dass wir unsere Freunde nicht opfern«, schleudert Silas zurück. Er versucht, das Fenster aufzumachen, und als das nicht klappt, geht er zur Tür und zerrt an der Klinke. »Kriegst du die auf?«, fragt er Song.
    Song geht in die Hocke und untersucht das Schloss.
    »Wo willst du hin?«, frage ich und geselle mich zu Silas an die Tür.
    »Die Zip ist wieder da, aber Quinn war nicht beim Abendessen. Und Bea und Jazz auch nicht. Ich werd nach ihnen suchen. Ich will wissen, was da läuft.«
    »Du willst uns auf Teufel komm raus in die Scheiße reiten, oder?«, bellt Dorian.
    »Tja, leider scheinen sie ja allen anderen hier am Arsch vorbeizugehen«, sagt Silas.
    »He!« Ich gebe ihm einen Schubs. Wenn sich hier wer um Quinn und Bea sorgt, dann bin ich das; ich kenne sie besser als jeder andere hier und hab sie überhaupt erst in die Sache reingezogen.
    »Ich begleite dich«, sage ich.
    »Wart mal«, sagt Maude und springt vom Bett. Sie reicht Song eine Haarnadel. Er biegt sie gerade und steckt sie ins Schloss. Ein paar angestrengte Minuten später macht es klick.
    Doch Song hat damit nichts zu tun. In der Tür steht Wren, das Mädchen aus dem Speisesaal mit den Eisaugen und dem Kopftuch. Sie trägt schwere rote Stoffbahnen über dem Arm.
    »Ich komme mit Geschenken«, sagt sie, betritt die Hütte und wirft den Stoff auf mein Bett. Wir scharen uns um sie. Sie hebt ein Bündel auf und entfaltet es zu einer langen, roten Robe mit Schnallen vorne. »Für die Zeremonie. Einheitsgröße.« Sie reicht jedem von uns eine. Maude und Bruce beobachten uns genau. Von der Verpaarungszeremonie haben wir ihnen noch nichts erzählt.
    »Und wann werd ich in den Adelsstand erhoben? Wenn, dann würd ich gerne in die königlichen Gemächer umziehen und einen Lakaien für mich buddeln lassen«, sagt Maude. »Außerdem soll mir wer die Füße massieren.«
    Wrens Blick fällt auf Maudes knotige Füße und sie reicht ihr eins der Gewänder. »Für dich.«
    Strahlend lässt Maude sich die Robe über den Kopf gleiten. Silas und ich wechseln einen Blick. Wenn sie auch eingeladen sind, kann es nicht nur um Fortpflanzung gehen. Silas’ Miene entspannt sich ein wenig und er hält sein Festgewand prüfend auf Armeslänge.
    »Haben Maks und Quinn irgendwen gefunden?«, frage ich Wren.
    »Ich glaube nicht«, sagt sie. »Alle tot, wie’s aussieht. Ermordet oder so.«
    »Auch die Kleine? Und Bea?«, fragt Maude. Wren zuckt gelangweilt mit den

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