Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
sein. Das durfte einfach nicht wahr sein!
»Oh mein Gott«, wisperte sie.
Wieder stieg Übelkeit in ihr auf. Was sie da sah, machte sie krank. Gefesselt kniete sie auf dem Boden, mit Gabes Schwanz in ihrem Mund. Ihre Wangen waren gebläht, weil er so tief eingedrungen war.
Charles drückte eine Taste und das nächste Bild zeigte sie an den Couchtisch gefesselt. Ihre Augen waren geschlossen, ebenso wie ihr Mund, während Charles über ihr stand, seine Hand an ihrem Kopf, die andere Hand um seinen Schwanz gelegt, den er versuchte, in ihren Mund zu schieben. Was bedeutete, dass einer der anderen die Bilder gemacht haben musste. Welcher kranke Drecksack machte denn so etwas? Es gelang ihr nur mit äußerster Mühe, sich nicht gleich an Ort und Stelle zu übergeben.
»Sie krankes Hirn!«, zischte sie.
Es war nicht nötig, ihn zu fragen, woher er die Bilder hatte. Sie waren im Hotelzimmer in Paris gemacht worden. Die Vorstellung, dass jemand diese Fotos besaß, dass jemand sie angeschaut hatte, erfüllte sie mit Entsetzen.
»Der Deal sieht jetzt folgendermaßen aus, Mia«, erklärte Charles. Sein Griff um ihren Arm wurde noch fester, als wüsste er genau, wie erpicht sie darauf war, von ihm wegzukommen. »Du wirst mir die Informationen besorgen, sonst gehe ich mit diesen Bildern an die Öffentlichkeit. Was meinst du, wird dein Bruder sagen, wenn er überall im Internet Bilder von seiner kleinen Schwester sieht? Du wirst berühmt werden, aber nicht so, wie du es dir vorstellst. Oder er.«
Kälte kroch in ihre Glieder, kroch bis ins Mark, sodass ihr Körper am Ende nur noch ein Eisblock war. Benommen sah sie Charles an, während ihr das gesamte Ausmaß der Katastrophe klar wurde.
Das Arschloch würde es tun. Sie sah die verzweifelte Entschlossenheit in seinem Blick.
»Sie Hurensohn!«, sagte sie mit rauer Stimme. »Sie haben sich an mir vergangen! Und jetzt drohen Sie mir mit Bildern, die das auch noch beweisen?«
»Denk drüber nach«, erwiderte er grimmig. »Ich erwarte deinen Anruf noch vor dem Wochenende. Wenn du mir die Informationen nicht lieferst, werde ich dafür sorgen, dass die ganze Welt diese Fotos sieht.«
Er ließ ihren Arm los, entfernte sich und verschwand im Meer aus Regenschirmen und Fußgängern, die schnell aus dem Regen raus wollten.
Sie stand unter Schock wegen der schrecklichen Bilder, die er ihr gezeigt hatte, und rührte sich eine ganze Weile nicht von der Stelle. Regentropfen liefen über ihr Gesicht und durchnässten ihre Kleidung mehr und mehr, aber sie spürte die Kälte gar nicht mehr. Sie nahm überhaupt nichts mehr wahr, außer der Tatsache, dass sie sich in einer unhaltbaren Situation befand.
Wenn sie Gabe jetzt hinterging, würde sie ihn für immer verlieren. Er würde sich, ohne zu zögern und ohne es zu bedauern oder überhaupt nur einmal darüber nachzudenken, von ihr trennen. Wenn sie ihn nicht hinterging, würden diese Bilder veröffentlicht werden. Jace würde sie sehen. Die ganze Welt würde sie sehen. Das würde nicht nur das Ende von Jace’ Freundschaft mit Gabe bedeuten, sondern könnte auch dazu führen, dass sie ihre geschäftliche Zusammenarbeit kündigten. Und Gabe würde sich wieder vorwerfen lassen müssen, eine Frau missbraucht zu haben. Einmal konnte man so etwas geraderücken, aber zweimal? Wo Rauch ist, ist auch Feuer … das zumindest war die öffentliche Meinung.
Sie drückte die durchweichten Tüten an ihre Brust und stolperte auf den Eingang des Gebäudes zu. Die Panik machte sie unbeholfen. Das Herz schlug ihr schmerzhaft bis zum Hals und so schnell, dass sie nicht mehr denken konnte.
Sie fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben und mit jedem Atemzug wurde ihre Angst größer. Was sollte sie bloß tun?
Ja, sie hatte Zugriff auf die Angebote. Es wäre ein Leichtes, die Informationen an Charles weiterzuleiten. Aber es würde ihr nichts bringen, denn auch wenn er ein deutlich niedrigeres Angebot als seine Mitbewerber abgab, würde Gabe sich niemals für ihn entscheiden. Und dann würde Charles, obwohl sie getan hatte, was er von ihr verlangte, wütend sein und sich wahrscheinlich trotzdem damit rächen, dass er die Bilder veröffentlichte.
Was sollte sie bloß tun?
Als sie Gabes Büro betrat, hatte er das Telefonat beendet. Sobald sie zur Tür hereinkam, sprang er mit besorgter Miene auf.
»Mia, was ist passiert? Du bist ja ganz nass! Hattest du denn keinen Regenschirm mitgenommen?«
Er eilte auf sie zu und registrierte fluchend ihre durchnässte Kleidung.
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