Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
hinaus, damit er ihr Gesicht sehen und darin lesen konnte, dass sie es ernst meinte.
»Dann lass es mich so formulieren. Ich habe nichts mit dir zu bereden«, erklärte sie mit ruhiger Stimme. »Überhaupt nichts. Alles, was ich zu sagen hatte, habe ich bereits in deiner Wohnung gesagt. Es war deine Entscheidung, mich gehen zu lassen – meine Güte, du hast mich herausgestoßen. Ich verdiene was Besseres, Gabe, und ich werde mich ganz gewiss nicht mit weniger zufriedengeben.«
Sie schlug die Tür zu und schloss wieder ab. Sollte er noch einmal klopfen, wollte sie es auf keinen Fall hören, deshalb ging sie ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie war erschöpft und wollte nichts als ein heißes Bad nehmen, um sich von innen zu wärmen.
Doch sie befürchtete, dass nichts je die Kälte vertreiben würde, die sein Verlust hervorgerufen hatte. Außer er selber.
Am nächsten Tag brachte Mia einem Stammkunden gerade dessen Lieblingskaffee, als Gabe die Konditorei betrat und sich an denselben Tisch setzte, an dem er vor vielen Wochen Platz genommen hatte. Sein Verhalten war einfach unfassbar. Wie sollte sie arbeiten, wenn er sich im gleichen Raum wie sie befand? Zähneknirschend ging sie zu seinem Tisch und musterte ihn kalt.
»Was willst du hier?«
Sein Blick glitt über sie, und der Ausdruck in seinen Augen wurde weich, als er ihr Gesicht sah. Bemerkte er, wie müde sie war? Wie elend sie sich fühlte? Hatte sie etwa ein Schild um den Hals hängen, auf dem stand, wie unglücklich sie ohne ihn war?
»Ich kann auch nicht schlafen, Mia«, sagte er leise. »Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe es vermasselt. Gib mir eine zweite Chance, dann bringe ich alles wieder in Ordnung.«
Sie schloss die Augen und ballte die Hände zur Faust.
»Mach mir nicht alles kaputt, Gabe. Bitte. Ich brauche diesen Job, bis ich mich entschieden habe, was ich machen will. Und ich kann es nicht gebrauchen, dass du mich bei meiner Arbeit störst.«
Er griff nach ihrer fest geballten Faust und streckte ihre Finger. Dann zog er ihre Hand an seinen Mund und küsste ihre Handfläche.
»Du hast einen Job, Mia. Er wartet auf dich. Er geht nicht weg.«
Sie entriss ihm ihre Hand, als hätte sie sich verbrannt.
»Geh einfach, Gabe. Ich kann das hier nicht. Du sorgst noch dafür, dass ich rausgeschmissen werde. Wenn du irgendetwas in Ordnung bringen willst, dann geh jetzt weg und bleib auch weg.«
Sie stand gefährlich nahe vor einem Zusammenbruch. Sie schwankte so schrecklich in ihren Gefühlen. Warum konnte sie nicht stark sein? Warum ließ sie überhaupt zu, dass er sah, in was für einem Zustand sie sich befand?
Sie wandte sich ab und kümmerte sich nicht um den schlechten Eindruck, den ihre Unhöflichkeit gegenüber einem Gast machte. Es waren noch andere Gäste da, die sie bedienen musste.
Doch er blieb weiter sitzen, beobachtete sie und ließ sie keinen Moment aus den Augen, während sie sich um die anderen Kunden der Konditorei kümmerte. Diese kamen und gingen, und er saß immer noch da, bis sie das Gefühl hatte, gejagt zu werden … als würde ein Raubtier auf der Lauer liegen.
Schließlich ging sie nach hinten und bat Louisa um eine Pause. Sie half Greg bei den Bestellungen, während Louisa im Verkaufsraum bediente. Als sie eine Stunde später wieder nach vorne kam, war Gabe gegangen.
Sie wusste nicht, ob sie nun erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Sie wusste nur, dass sie innerlich leer war und auch keine Hoffnung hatte, dass sich daran je etwas ändern würde.
Abends fand sie vor ihrer Wohnungstür ein riesiges Blumenbukett. Seufzend nahm sie die Karte, die zwischen den Blumen steckte, und entzifferte die Nachricht.
Es tut mir leid. Bitte, gib mir die Gelegenheit,
alles zu erklären.
Gabe
Sie musste den kindischen Drang unterdrücken, die Blumen in den Müll zu werfen. Der Strauß war wunderschön und würde Caroline und ihr in der Wohnung Freude bereiten. Sie würde einfach so tun, als hätte jemand anders ihn ihr geschenkt.
Sie stellte die Blumen auf die Arbeitsplatte in der Küche und fragte sich, warum Gabe sich so bemühte. Warum tat er das? Er war doch derjenige gewesen, der gesagt hatte, dass ein sauberer Schnitt das Beste wäre. Warum es unnötig in die Länge ziehen, wenn er nicht die Absicht hatte, eine dauerhafte Beziehung mit ihr einzugehen? Sollte sie am Ende das etwa alles noch einmal durchmachen, wenn er keine Lust mehr auf sie hatte?
Es war sehr aufschlussreich für sie gewesen, mit
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