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Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Titel: Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Price
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Menschenleben forderte, etwa sechzig dänische Kirchspiele zerstörte, die Stadt Rungholt versenkte und die deutsche Küste zu Inseln zerschmetterte. Ganz schön viel für zwei Tage – und ein Glück, dass wir nicht dort waren.

65. Fucking in Österreich

    I m Jahr 2004 stimmte das österreichische Städtchen Fucking darüber ab, ob es seinen für ausländische Ohren anstößig klingenden Namen ändern sollte, der im Englischen eine ziemlich ordinäre Bezeichnung für eine lustvolle Betätigung ist. Man könne in internationalen Sendungen nicht über die Stadt sprechen, argumentierten die Fürsprecher des Namenswechsels. Außerdem sei es nicht das erste Mal, dass ein peinlicher Namen geändert werde: Das kanadische Dorf Gayside [13] heißt heute Baytona.
    Die Einwohner von Fucking jedoch beschlossen, den Namen des Städtchens zu behalten. Die Leute waren stolz auf ihre Heimat, einen Weiler von gerade einmal hundert Einwohnern, der 1070 von einem Menschen namens Focko gegründet worden war. Außerdem verdienten sie nicht schlecht mit Andenken-T-Shirts.
    Doch ein Problem gab es tatsächlich: die Ortsschilder. Sie gehörten lange Zeit zu den verführerischsten Trophäen unreifer Touristen und wurden so oft gestohlen, dass die Gemeinde sich einen Ersatz kaum noch leisten konnte. Die Ortsvorsteher schmiedeten einen Plan. Im August 2005 gaben sie acht neue Ortsschilder in Auftrag, die an den vier Ortseinfahrten durch Einbetonieren, Anschweißen und Vernieten gegen Diebstahlgesichert wurden. Seither, so berichtet der Bürgermeister, brauche ein potenzieller Dieb eine ganze Nacht, um ein Schild zu entfernen. Und um gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, wurde zur Freude aller Anglofonen direkt unter den Ortsschildern eine Ergänzung bezüglich der im Ort häufig überschrittenen Höchstgeschwindigkeit angebracht. »Fucking«, steht dort jetzt geschrieben. » BITTE NICHT SO SCHNELL «.
    Es muss ja nicht unbedingt Fucking sein. Vielleicht gefällt Ihnen ja auch die Stadt Dildo in Neufundland. Dort gibt es ein Dildo-Museums- und Informationszentrum und ein Sommerfestival namens »Historic Dildo Days«.
    Eines von Fuckings alten, leicht zu stehlenden Schildern

66. Als See-Elefant verkleidet im White Shark Café

    M ir ist klar, dass Ihnen die Vorstellung, als See-Elefant verkleidet mitten im Pazifik herumzuschwimmen, zunächst fremd vorkommen mag. Aber unmöglich ist sie nicht. Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich irgendwo vor Hawaii auf einem Kreuzfahrtschiff, Alkohol – soviel Sie wollen – ist im Preis inbegriffen, Sie beschließen, die »Ich-bin-der-König-der-Welt«-Szene aus Titanic nachzustellen – und gehen-Platsch!-über Bord.
    Wenn es einen Ort gibt, an dem Sie niemals als See-Elefant verkleidet herumschwimmen sollten, dann ist es das 650 Kilometer breite Seegebiet zwischen Hawaii und Baja in Kalifornien. Wissenschaftler haben das Gebiet »White Shark Café« getauft. Hier versammeln sich zu bestimmten Zeiten die Weißen Haie der nordamerikanischen Küste. Sie hängen herum und starten zu geheimnisvollen Tauchgängen. Irgendwann kehren sie zur Küste zurück, um an ihrem Lieblingsevent teilzunehmen: der Paarungszeit der See-Elefanten.
    Niemand weiß, was die Haie ins Café zieht – oder was sie dort eigentlich tun und was sie während ihres Aufenthalts fressen. Trotz des Namens betrachten Wissenschaftler das »White Shark Café« ernährungstechnisch als Wüste. Es gibt dort keine Tiere, die den Weißen Haien schmecken könnten. Was mich wiederum auf den Grund zurückbringt, aus dem Sie die Gegend nicht besuchen sollten: Unabhängig davon, was die Haie dort tun, könnten sie großen Appetit haben.

67. Der Bürgersteig vor dem Kolosseum in Rom während der Schicht des verrückten Gladiators

    W enn Sie Rom besuchen, müssen Sie natürlich ins Kolosseum gehen. Aber halten Sie sich bloß nicht auf dem Bürgersteig davor auf.
    Ich sage das wegen der Gladiatoren. Nein – ich meine nicht die Geister der vielen Menschen, die in der Arena des Kolosseums ihr Leben lassen mussten, damit die Adligen sonntagnachmittags etwas zu tun hatten. Ich spreche von den modernen Gladiatoren: junge Männer in Sandalen und einen Umhang gekleidet, die Touristen vor dem Eingang des Kolosseums ansprechen, sich für ein Foto zur Verfügung stellen und dafür ein Trinkgeld kassieren.
    Die meisten dieser Gladiatoren sind harmlos. Sie interessieren sich eher dafür, lange Handygespräche mit ihren Freundinnen zu führen,

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