Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
Fragen keine Antworten gegeben hätten. Das hatten sie durchaus. Es war nur ein Gefühl, eine Ahnung, dass da noch mehr war.
Elizabeth beobachtete Cassie und Mica, die lachend und quiekend wie kleine Hunde durch den Schnee tollten. Cassie hatte in Micas Jacke gebissen, und das andere kleine Mädchen schüttete sich aus vor Lachen.
»Mica ist überglücklich, dass sie mal ein anderes Mädchen zum Spielen hat. Ich bin so froh, dass Sie es so schnell hierher geschafft haben.« Serena Toler setzte sich ihr gegenüber, ebenfalls einen dampfenden Becher Kaffee in der Hand, und achtete dabei darauf, dass sie Elizabeth nicht den Blick auf die beiden Mädchen versperrte.
»Vielen Dank, dass wir hier sein dürfen«, sagte Elizabeth leise. »Cassie musste sich dringend mal ausruhen. Ich hoffe nur, dass wir Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten.« Sie hatte große Angst, dass sich Granges Zorn nun auch gegen die Tolers richten würde.
Serena schnaubte verächtlich. »Mike und Dash würden sich freuen, wenn dieser Bastard versuchen sollte, uns anzugreifen. Glauben Sie mir, Elizabeth, dieses Haus ist besser gesichert als Fort Knox. Mike geht niemals ein Risiko ein, und er ist schon gefährlicheren Leuten begegnet als Grange.«
Elizabeth konnte sich nicht vorstellen, dass es jemanden geben könnte, der gefährlicher war als Grange.
Während die beiden Frauen dasaßen und den Kindern beim Spielen zusahen, musste Elizabeth ein Gähnen unterdrücken. Auf einmal wurde ihr klar, dass sie zum ersten Mal seit langer Zeit nicht auf der Flucht war. In der vergangenen Nacht hatte sie zwar insgesamt einige Stunden geschlafen, war aber aus Gewohnheit oft aufgewacht, hatte die Schlösser an den Türen zum Schlafzimmer überprüft und gelauscht, ob sie im Haus ein Geräusch hörte.
»Legen Sie sich doch ein wenig auf die Couch und ruhen sich aus, Elizabeth«, schlug Serena vor. »Ich bleibe hier sitzen und passe auf die Mädchen auf. Außerdem arbeiten einige von Mikes früheren Kollegen auf der Ranch, und die haben ebenfalls ein wachsames Auge auf die Kinder. Sie sollten sich Ruhe gönnen.«
Elizabeth hatte die anderen drei Männer kennengelernt. Sie waren ein bisschen älter als Dash, wirkten aber genauso hart und durchtrainiert. Und mittlerweile hatte Elizabeth gelernt, wie wichtig es war, jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen, um Kraft zu schöpfen.
»Vielen Dank.« Sie spülte ihren Becher aus und stellte ihn in das Becken, bevor sie hinüber in das große offene Wohnzimmer ging.
Sie konnte die Kinder immer noch toben hören, wenn auch gedämpft. Sie wusste, dass die beiden nicht mehr lange draußen bleiben konnten, und sie hatte inzwischen genug Vertrauen, um sich einen Moment hinzulegen und kurz die Augen zu schließen.
Während sie langsam wegdämmerte, wurde ihr bewusst, dass sie in den vergangenen zwei Jahren niemals und unter keinen Umständen irgendjemand anderen auf Cassie hätte aufpassen lassen, während sie selbst schlief. Das Kind war einfach viel zu verwundbar, wenn seine Mutter nicht hellwach und auf der Hut war. Doch irgendwie war es Dash in den vergangenen vierundzwanzig Stunden gelungen, ihr ein gewisses Vertrauen einzuflößen.
Um sie und Cassie zu beschützen, hatte er sogar getötet. Er war ihnen durch einen Schneesturm gefolgt und hatte sein Leben riskiert, um sie an einen Ort zu bringen, wo sie sich erholen und ausruhen konnten, zumindest für eine Weile. Sie verdächtigte ihn nicht länger des Verrats, und vielleicht überraschte sie genau das am meisten.
Als sie der Müdigkeit nachgab, lagen jedoch weder Vertrauen noch Verrat den Bildern zugrunde, die in ihrem Kopf herumspukten. Vor ihrem inneren Auge sah sie Dash – nackt, frisch aus der Dusche, wie er seinen Körper fest gegen sie presste, sein Schwanz hart und riesig in ihrer Hand. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals eine solche Hitze gespürt zu haben wie in dem Augenblick, als er ihre Finger um sein bebendes Fleisch gelegt hatte. In seinen Augen hatte das Feuer purer Lust gelodert, während sie selbst verräterisch nass geworden war. Das geradezu schmerzhafte, süße Ziehen in ihrem Unterleib spürte sie noch jetzt.
Sein Kuss war wie rauer Samt gewesen, wie ein Wetterleuchten, sein Geschmack dunkel und berauschend. Sie konnte es sich nur zu gut vorstellen, wie er sie auf ein Bett legte, wie sein Körper sie in die Matratze drückte, schwer und fordernd, während er sich zwischen ihre Schenkel schob.
Allein die Vorstellung ließ sie
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