Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
schnappen, bevor er dich von Lance trennt.«
»Hör auf damit, Jonas«, warnte Lance ihn mit harter Stimme.
»Er wird mich nicht mitnehmen, weil ich das nicht zulasse.« Sie war schwanger. Lance’ Kind wuchs in ihr. Sie fühlte, wie sie schwach wurde und sich die Möglichkeiten, an die sie geglaubt hatte, in Luft auflösten.
»Du bist jetzt schwach, Harmony. Und du weißt, dass er dich kriegen wird. Du bist ihm wichtig wegen der Informationen, die du aus den Labors gestohlen hast. Er wird niemandem sonst erlauben, an diese Informationen heranzukommen. Bisher bestand keine Gefahr, dass du sie mit jemandem teilen würdest. Aber als schwangere Frau bist du schwach und daher eine Bedrohung. Das wird er nicht zulassen. Er wird nicht zulassen, dass du diese Beweise an irgendjemanden weitergibst.«
»Wie kommst du darauf?«
»Weil er der erste Löwen-Breed ist. Der erste, der je erschaffen wurde, Harmony. Sein genetischer Code ist die Blaupause für jeden Breed, der nach ihm kam. Und Madame LaRue bewahrte den letzten Beweis für seine Existenz in den Unterlagen und Dateien auf, die du gestohlen hast. Du bist seine Schwäche.«
Sie erschrak bis ins Mark, dass er wusste, welche Informationen die Dateien enthielten – doch der erste Löwen-Breed konnte nicht Dane sein.
Sie schüttelte langsam den Kopf. »Er ist zu jung. Er hat keinen Breed-Geruch …«
»Er hat überhaupt keinen Geruch. Du vergisst, dass Leos Gefährtin damals eine der herausragendsten Expertinnen des Genetics Council auf dem Gebiet der Breed-Genetik war. Wenn er eine Möglichkeit gefunden hat, seinen Geruch zu verbergen, kann die Gemeinschaft der Breeds dieses Wissen ebenfalls nutzen.«
»Er ist zu jung.«
»Der Alterungsprozess eines Breeds und seines Gefährten oder seiner Gefährtin stoppt, sobald der Paarungsrausch eintritt«, antwortete er. »Wir haben keine Ahnung, wie lange Paare leben können. Wir brauchen dieses Wissen.«
»Warum hat er mir die Informationen dann nicht abgenommen?«, fauchte sie. »Wenn das wahr wäre, hätte er es mir gesagt. Er hätte verlangt, dass ich ihm alles gebe, was ich habe, und ich hätte es auch sofort getan. Das ergibt keinen Sinn, Jonas. Du lügst.«
»Ich weiß nicht, warum er nicht versucht hat, die Informationen selbst sicherzustellen«, gab er zu. »Und deshalb habe ich dich hierhergeschickt. Ich wusste, dass Lance dein Gefährte werden und dich schwängern würde und dass dein Bedürfnis, ihn und dein Kind zu schützen, stärker wäre als deine Freundschaft mit diesem Mann. Harmony, hör mir zu.« Seine Stimme wurde rau, als er sie ansah, und seine quecksilberfarbenen Augen wurden noch weicher als zuvor. »Du bist meine Schwester. Ich weiß, wie LaRue wirklich war. Aber ich wusste, du würdest mir niemals glauben, mir niemals so leicht vertrauen. Wir müssen die Antworten über die Paarung bekommen, die Leo und seine Gefährtin besitzen.«
»Ich sende ihm eine Nachricht«, schlug sie vor.
»Glaubst du, das hätte ich nicht versucht?«, fragte Jonas. »Glaubst du, ich habe nicht alles versucht, bevor ich dich so weit in das Ganze hineingezogen habe?«
Sie trat näher an die Tür. Sie wusste, dass Lance sie abschirmte, obwohl Jonas’ Beamten plötzlich in Stellung gingen.
»Versuch nicht wegzulaufen, Harmony. Ich habe Männer um die Wache postiert. Zwing mich nicht, dir das anzutun.«
»Du Bastard!« Lance’ Stimme dröhnte vor Gewalt. »Glaubst du etwa, ich lasse dich mit so was durchkommen, Jonas? Glaubst du wirklich, ich lasse zu, dass du sie auf diese Weise benutzt?«
»Du kannst ihn nicht aufhalten«, flüsterte sie. »Schau ihn dir an. Er weiß, dass du ihn nicht aufhalten kannst.«
»Und ob ich das kann.« Er packte sie am Handgelenk, bevor sie loslaufen und die kostbaren Zentimeter bis zur Tür überwinden konnte.
»Harmony.« Jonas’ Stimme war noch sanfter geworden. Sie erinnerte sie an den Bruder, der ihr einst die Haare gekämmt, an den jungen Mann, der darum gekämpft hatte, einen Fluchtweg für diejenigen zu finden, die er anführte. »Wir haben alles versucht, um Leo zu überzeugen, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Uns zu helfen. Es wird nur noch Monate, vielleicht ein Jahr dauern, bis die Welt die Wahrheit über den Paarungsrausch erfährt. Du bist klug, Schwesterchen. Du weißt, was passieren wird, wenn diese Nachricht an die Öffentlichkeit gelangt. Zwanghafter sexueller Rausch, erzwungene Bindung. Man wird uns ausrotten.«
Schwesterchen
. Diese Stimme. Der Anflug von
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