Breite Schultern, heiße Kuesse
meine Braut denn da?"
„Ja, sie wartet mindestens schon eine Stunde dort hinten im Ankleidezimmer.
Wahrscheinlich hat sie sich schon Sorgen ge macht, weil du so spät kommst."
„Die Braut kommt immer früh. Das ist der Brauch. Ich weiß schließlich Bescheid." Er zwinkerte seinem Bruder zu. „Wo ist Kevin?"
„Er ist bei Mom. Jeb, ich hoffe, du weißt, was du tust."
„Darauf kannst du dich verlassen. Für Kevin ist es das Beste."
„Der Junge ist jetzt drei. In fünfzehn Jahren ist er erwachsen. Dann hast du die besten Jahre deines Lebens hinter dir. Was willst du denn danach machen?"
Jeb lächelte. „Ich habe ja fünfzehn Jahre Zeit, um mir das zu überlegen. Jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen. Sieh mal, wie glücklich Mom ist. Ich hätte ihr keine größere Freude machen können:"
„Das stimmt. Aber du hättest deswegen doch nicht gleich heiraten müssen. Mom hatte schon alle Hoffnung aufgegeben, jemals Enkel zu haben. Aber Stella und ich bemühen uns redlich."
„Ich bin sicher, dass es euch früher oder später auch gelingen wird."
Obwohl Cameron Jebs Lächeln erwiderte, wirkte er nicht beruhigt. „Ich kann einfach nicht fassen, was du vorhast. Ich hoffe sehr, dass es gut geht. Eins ist jedenfalls klar, unsere Frauen mögen Amanda sehr, das wird alles ein wenig erleichtern. Vorhin haben sie alle lange mit ihr geschwatzt."
„Das ist gut", antwortete Jeb abwesend und blickte verstohlen auf seine Uhr.
„Sieh, da ist ja auch Jake", informierte Cameron ihn. „Ich wünschte, er würde für mich arbeiten, wenn er bei dir aufhört. Aber vielleicht verlässt ihn seine Wanderlust ja dieses Jahr."
„Das glaubst auch nur du."
Jake gesellte sich zu den Brüdern und gab ihnen die Hand. „Cameron, kannst du Jeb diese verrückte Idee nicht ausreden?"
„Hoffnungslos, Jake. Du weißt doch selbst, wie stur er ist."
„So, jetzt hole ich den Reverend", sagte Jeb entschlossen und ging los.
Jake sah ihm sorgenvoll nach. „Ich hoffe, er weiß, was er tut."
„Jeb hat mir erzählt, dass seine Braut bei dieser Geschichte genauso unsicher ist wie er", antwortete Cameron. „Als ob das ein Trost wäre."
Amanda war schon fast eine Stunde in dem Ankleideraum für die Braut, um sich äußerlich und innerlich auf den festlichen Akt vorzubereiten. Sie fragte sich zum hundertsten Mal, ob es richtig war, was sie vorhatte. Aber jetzt war es sowieso zu spät. Hätte ihr doch nur jemand die Heirat rechtzeitig ausgeredet! Zweifelnd überprüfte sie noch einmal ihr Aussehen in dem hohen Wand spiegel. Es klopfte, und ihre beste Freundin, Megan Thorne, betrat den Raum.
Amandas trübe Gedanken waren wie weggeblasen, als Megan sie anlächelte.
„Na, wie geht es der Braut? Bist du etwa nervös?"
„Was denkst du denn?" Sie hatten stundenlang über diese Heirat diskutiert, und Megan hatte ihr sehr zugeraten, denn sie war begeistert von Jeb.
„Er ist ein Supertyp, Amanda."
„Ha, du kennst ihn nur von seiner besten Seite. Er kann auch ganz anders sein." Und sie würde in weniger als einer Stunde seine Frau sein - Mrs. Stuart.
Wieder schaute Amanda kritisch in den Spiegel. Sie war mit ihrem Aussehen nicht wirklich zufrieden. Sie fand sich zu blass, wodurch ihre Sommersprossen deutlicher als sonst zu sehen waren. Sie hätte besser mehr Make-up auftragen sollen. Das weiße Seidenkleid jedoch gefiel ihr, darin fühlte sie sich wohl. Es betonte ihre schlanke Figur und zeigte ihre langen wohlgeformten Beine, da es nur knielang war. Riemchenschuhe mit hohen Ab sätzen vervollständigten ihr schlichtes Outfit. Ihre wilde rote Mähne hatte sie zu diesem feierlichen Anlass hochgesteckt, nur einzelne Löckchen fielen in ihr feines blasses Gesicht.
„Du siehst wunderschön aus."
„Danke, Megan, ich fühle mich allerdings gar nicht so." Amanda hantierte nervös mit Tiegeln und Fläschchen. Da fiel ihr auch noch das Flakon ihres Lieblingsparfüms aus der Hand, glücklicherweise zerbrach es nicht. Sie stöhnte genervt. „Wenn es doch erst alles vorbei wäre", flüsterte sie.
„Jetzt beruhige dich doch, Amanda."
„Du hast gut reden, du heiratest schließlich keinen Mann, den du kaum kennst, und das nicht einmal aus Liebe, sondern nur aus praktischen Überlegungen heraus. Jebs Familie ist zwar wirklich sehr nett zu mir; vorhin waren alle meine zukünftige n Schwägerinnen hier, um mit mir zu plaudern, aber ich habe die Bedenken in ihren Augen gesehen. Offensichtlich finden sie die se Heirat nicht gut."
„Du hast mir doch
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