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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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wäre ...«,
hob Bragg an.
    Sie
schnitt ihm das Wort ab. »Er war es aber nicht.«
    Sie blieben in der Mitte des
großen Raumes stehen, in dem es mehrere Sitzbereiche und eine Bücherwand gab.
»Warum verteidigen Sie ihn immer?«, fragte Bragg zu Francescas Überraschung.
    Sie zögerte
und fragte dann: »Sind Sie etwa eifersüchtig auf ihn?«
    »Ja, das bin ich«, erwiderte er
nach einer Weile. »Weil er ungebunden ist und ich nicht, wie Sie wissen.«
    Francesca
musste unwillkürlich lächeln.
    »Es scheint Sie ja zu freuen,
dass ich eifersüchtig bin.« Seine Brauen wanderten in die Höhe, aber sie
erkannte, dass seine gute Laune die Oberhand gewann.
    »Allerdings«, erwiderte sie.
»Wo haben Sie eigentlich den ganzen Tag gesteckt?«
    »Ich hatte
mehrere Besprechungen, Francesca. Die Ermittlungsarbeit gehört nämlich
normalerweise nicht zu meinen täglichen Pflichten. Wir haben übrigens heute
Morgen den Brief gefunden, den Lizzie O'Brien kurz vor Marys Tod an sie
geschrieben hat. Ich habe Newman nach Philadelphia geschickt. Wenn sie immer
noch unter dieser Adresse zu finden ist, könnte es sein, dass wir noch heute
Abend von ihm hören werden.«
    Francesca sah ihn aufgeregt an.
»Wird er sie mit nach New York bringen?«
    »Nur wenn
ein zwingender Grund vorliegt. Er hat den Auftrag, sie sorgfältig zu
befragen, falls er sie findet, und er weiß, wo er mich erreichen kann.«
    Francesca nickte. In diesem
Moment ging draußen im Flur eine Frau an der geöffneten Bibliothekstür vorbei,
und Bragg stand plötzlich wie vom Donner gerührt da. Dann ließ er Francesca
einfach stehen und eilte in den Flur hinaus, um der Frau nachzublicken.
    Francesca
überkam ein unbehagliches Gefühl. Sie folgte Bragg rasch, blieb im Türrahmen
stehen und blickte um die Ecke. Am Ende des Flurs sah sie eine sehr zierliche
Frau mit tiefschwarzem Haar, die soeben um die Ecke bog.
    Das Unbehagen verwandelte sich
in Angst. »Bragg? Kennen Sie diese Frau?«
    Er schüttelte den Kopf, aber
auf seinen Wangen hatten sich zwei unübersehbare rote Flecken gebildet.
    »Sie sind ja ganz
durcheinander«, flüsterte sie besorgt. Wer mochte diese Frau bloß sein?
    »Nein, nein, alles in Ordnung.«
Er schenkte ihr ein Lächeln, aber es wirkte gezwungen. »Einen Moment lang
dachte ich, es sei Leigh Anne. Auf den ersten Blick sah ihr diese Frau wirklich
sehr ähnlich.«
    Francesca
starrte ihn an und sagte mit gepresster Stimme: »Aber Sie haben sie doch nur
ganz kurz gesehen und das auch bloß von hinten. Sind Sie sich auch ganz sicher,
dass sie es nicht war?«
    »Leigh
Anne ist noch kleiner und hat hellere Haut. Und ich konnte das Profil dieser
Frau sehen. Nein, sie war es nicht, und außerdem würde sie ja auch nicht nach
New York kommen.«
    Seine Frau
war nur eine Zugfahrt weit entfernt.
    Sie war in
einen verheirateten Mann verliebt.
    Wieso vergaß sie das nur immer
wieder? Francesca fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Was hätten Sie
getan, wenn sie es gewesen wäre?«
    »Wie
bitte?« Obwohl seine Stimme recht ruhig geklungen hatte, machte Bragg einen
verzweifelten Eindruck – Francesca konnte sich nicht daran erinnern, ihn
jemals so gesehen zu haben.
    »Was hätten Sie getan, wenn sie
es gewesen wäre?«, wiederholte sie.
    »Ich verstehe nicht ganz,
worauf Sie mit dieser Frage hinauswollen«, erwiderte er kurz angebunden.
    Sein Ton
war wie ein Schlag ins Gesicht. Sie blickte ihn fassungslos an. So hatte er
noch nie mit ihr gesprochen. Er wandte sich ab und fuhr sich mit der Hand durch
das dichte Haar.
    »Ist sie denn immer noch in
Boston?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Bragg
drehte sich wieder um und musterte sie mit einem langen, nicht besonders
glücklichen Blick. Dann trat er an ihr vorbei, zog sie in die Bibliothek zurück
und schloss die Tür. »Es tut mir Leid«, sagte er und ergriff ihre Hände. »Ich
wollte nicht auf diese Weise mit Ihnen reden. Bitte vergeben Sie mir,
Francesca.«
    Sie zog ihre Hände weg. »Man
könnte meinen, Sie liebten Ihre Frau noch immer.« Ihre Stimme klang selbst in
ihren eigenen Ohren pikiert.
    »Ich habe
sie nie geliebt!«, rief er.
    »Aber Sie haben es mir doch
selbst gesagt – dass Sie sich Hals über Kopf in sie verliebten, als Sie ihr zum
ersten Mal begegneten«, erwiderte sie, und zu ihrer großen Bestürzung stellte
sie fest, dass sie den Tränen nahe war.
    »Das war
nur Begierde«, erklärte er. »Nichts weiter.«
    Das war ein weiterer Schlag für
sie. »Als Sie mir das erste Mal begegnet sind,

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