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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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Commissioner – Sie
begehen einen Fehler. Einen sehr großen Fehler.«
    Als
Francesca die Tür zur Cahill'schen Villa öffnete – dieses Mal mit ihrem
Schlüssel, da sie abgeschlossen war –, dachte sie darüber nach, ob es Bragg
wohl gelungen sein mochte, eine Verbindung zwischen Lincoln Stuart und den
vier Freundinnen herzustellen. Sie fragte sich, ob Maggie Kennedy wohl Lincoln
Stuart kannte und ob sie ihn jemals getroffen hatte. Wenn ja, würde sie sich
wohl an ihn erinnern?
    Warum
wurde sie nur, nachdem sie im Haus der Stuarts gewesen war, das seltsame
Gefühl nicht mehr los, dass Lincoln und Lydia etwas zu verbergen hatten?
    Francesca sah immer wieder
jenen letzten Blick vor sich, den sie einander zugeworfen hatten.
    Als sie
gerade ihren Mantel auszog, erstarrte sie mit einem Mal. Lydia hatte kein Wort
darüber verloren, dass ihr Mann eine Affäre mit Mary O'Shaunessy gehabt hatte!
Dabei hatte Francesca deren Brief an Lincoln in ihrer Nachtischschublade
gefunden.
    Francesca
spürte mit jeder Faser ihres Körpers, dass bei der ganzen Geschichte etwas
nicht stimmte. Lydia war am Donnerstag zuvor zu ihr gekommen, weil Francesca
herausfinden sollte, ob Lincoln fremdging. Aber in dem Gespräch hatte sie auf
Rebecca Hopper hingewiesen und nicht etwa auf das zweite Mordopfer. Vielleicht
hatte Lydia erst kürzlich entdeckt, dass ihr Mann eine Affäre mit Mary gehabt
hatte, und sich entschieden, es für sich zu behalten, um ihn zu schützen, da sie
ahnte, dass er in den Mord verstrickt war.
    Hatte sie nicht noch am Tag
zuvor gesagt, sie wolle den Auftrag zurückziehen?
    Francesca hängte ihren Mantel
in der Garderobe auf, da keiner der Dienstboten in der Nähe war, was ihr
seltsam vorkam. Wenn die ganze Familie
ausging, wartete für gewöhnlich einer der Diener in der Nähe der Tür, um die
Mäntel entgegenzunehmen und das Haus abzuschließen. Allerdings war Francesca
ungewöhnlich früh heimgekehrt – es war noch nicht einmal elf, und Julia hatte
dem Personal erklärt, dass sie frühestens gegen Mitternacht wieder zurück sein
würden.
    Als sich
Francesca auf den Weg nach oben machte, dachte sie immer noch darüber nach, ob
die Stuarts in die Mordfälle verwickelt sein könnten. Falls Lydia wusste, dass
ihr Mann ein Mörder war, würde sie sich den Vorwurf der Mittäterschaft
gefallen lassen müssen – ein beunruhigender Gedanke! Francesca beschloss, das
Gespräch mit Maggie auf den nächsten Tag zu verschieben, da diese den ganzen
Tag lang genäht hatte und mittlerweile sicherlich schon schlief. Inzwischen war
sich Francesca sicher, dass Maggie Lincoln Stuart kannte. Vielleicht hatte
Bragg ja schon ein Geständnis aus ihm herausbekommen.
    Francesca öffnete die Tür zu
ihrem Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen. Wieso hatte man kein Licht für
sie angelassen? Und warum brannte kein Feuer im Kamin? Das war eigenartig,
mehr als eigenartig. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Irgendetwas
stimmte nicht.
    Wo steckten
nur die Dienstboten?
    Francesca
versuchte sich damit zu beruhigen, dass ein Verdächtiger auf dem Weg zum
Polizeipräsidium war und der zweite, Mike O'Donnell, noch im Gefängnis saß.
Doch immerhin lief Gordino noch frei herum und plante womöglich einen
Rachefeldzug gegen sie. Und drei Tage zuvor war Sam Carter mit Leichtigkeit ins
Haus gelangt, und niemand wusste, wo er sich jetzt aufhielt.
    Einem
plötzlichen Impuls folgend öffnete Francesca ihre Handtasche und nahm die
winzige Pistole heraus. Die knapp zweihundert Gramm perlenbesetzter Stahl
beruhigten sie sogleich, und sie lauschte angestrengt, ob sie irgendetwas
hören konnte.
    Aber im
ganzen Haus war es ungewöhnlich still.
    Francesca
begann zu zittern. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass es jemals so
still im Haus gewesen war, dabei waren doch gar nicht alle fort! Es gab
schließlich vier Kinder im Haus! Aber die waren wahrscheinlich schon seit
Stunden im Bett.
    Sie spürte,
wie sich die feinen Härchen in ihrem Nacken und auf ihren Armen aufrichteten
und ihr Atem immer flacher wurde.
    Ihr Instinkt sagte ihr, dass
irgendetwas nicht stimmte und dass sie besser einmal nach Maggie sehen sollte,
die mit ihren Kindern im zweiten Stock wohnte.
    Mit einem Mal hatte Francesca
schreckliche Angst, Maggie erstochen und mit einem in die Kehle geschnittenen
Kreuz vorzufinden.
    Sie rannte aus dem Zimmer. Der
Flur war nur schwach beleuchtet. Dass auf Julias Anordnung hin jede Nacht
lediglich zwei Wandlampen brannten, hatte Francesca bisher

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