Brenda Joyce
die
Augen mit gespielter Unschuld auf. »Aber natürlich nicht!«
Er lehnte sich mit dem Rücken
an die Bar und verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie müssen mich nur
fragen, ob ich eifersüchtig sein würde, Francesca«, sagte er leise. »Meine
Antwort würde Ja lauten.«
Ein freudiger Schauer durchlief
sie, und sie blickte rasch zur Seite, ehe er sehen konnte, wie zufrieden sie
war. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie auf Hart eifersüchtig sein könnten,
Bragg«, flunkerte sie.
Darauf
erwiderte er nichts.
Sie atmete
tief durch, um sich wieder zu beruhigen. »Er hat sich sowieso gerade erst Daisy
Jones als Mätresse genommen, daher dürfte er für eine Weile beschäftigt sein.
Wir müssen uns also über Mamas Vorstellungen und Träume keine Sorgen machen.«
Als sie daran dachte, dass Hart es gewiss zum Brüllen komisch finden würde,
wenn sie ihm jemals etwas von Julias Idee erzählte, musste Francesca
unwillkürlich lächeln. »Ich habe Daisy einen Besuch abgestattet, als er auch
zufällig gerade vorbeikam. Er hat ihr ein riesiges Haus gekauft, Bragg.«
Bragg
schien sich wieder beruhigt zu haben und schüttelte den Kopf. »Jetzt ist also
Daisy an der Reihe. Ich frage mich, ob Calder jemals sein Glück finden wird. Er
flattert von einer Frau zur anderen, kauft mehr Kunstwerke als ein Museum,
arbeitet viel zu viel und scheint offenbar nie wirklich zufrieden zu sein.«
»Ja, den
Eindruck habe ich auch. Er ist wirklich zu bemitleiden.« Es war ihr ernst
damit, auch wenn es ihr schwer fiel, jemanden zu bemitleiden, der so arrogant
war wie Calder Hart.
»Bedauern
Sie ihn nicht zu sehr.«
»Keine
Sorge, ich weiß, dass er auch eine echte Plage sein kann. Ich werde mich schon
nicht von seinem Charme einwickeln lassen. Außerdem interessiert er sich
augenscheinlich für meine Schwester, und je länger ich über ihn und Daisy
nachdenke, desto wütender werde ich, dass er glaubt, er könne auch Connie für
sich gewinnen.« Die Vorstellung war wirklich unerträglich.
»Er ist
unglaublich egoistisch«, erklärte Bragg. »Aber ich werde ihm schon klar machen,
dass er die Finger von Ihrer Schwester lassen soll. Ich mag Lady Montrose, und
es würde mir gar nicht gefallen, wenn sie etwas täte, was sie nachher bitter
bereut.«
Francesca
konnte sich gut vorstellen, wie Hart reagieren würde, wenn Bragg ihm erklärte,
er solle sich von Connie fern halten. Es würde gewiss zu Handgreiflichkeiten
kommen. »Lassen Sie mich lieber mit Hart über Connie reden. Ich glaube, er
wird meinen Bitten gegenüber zugänglicher sein.« Sie lächelte ein wenig
gequält. »Übrigens wollte ich Neil einmal einen Besuch abstatten, um
herauszufinden, wie es um die beiden steht. Connie behauptet ja, es sei alles
wieder in Ordnung.«
»Um Himmels willen, Francesca,
hören Sie auf herumzuschnüffeln, und lassen Sie die beiden ihre
Angelegenheiten bitte allein wieder in Ordnung bringen!«
»Aber ich mache mir Sorgen,
Bragg! Und es gefällt mir überhaupt nicht, dass Hart hinter Connie herläuft.«
Die Leidenschaft in ihrer Stimme überraschte sie selbst.
Er starrte sie an. »Vielleicht
sind Sie ja diejenige, die eifersüchtig ist«, sagte er nach einer Weile.
»Eifersüchtig?
Auf was denn? Etwa auf ... Connie und ... Hart?« Sie vermochte die Worte
kaum herauszubringen, so absurd war die Vorstellung.
Mit grimmigem Gesichtsausdruck
nahm Bragg einen Schluck von seinem Whiskey.
»Ich bin nicht eifersüchtig«,
versicherte sie ihm mit sanfter, aber nachdrücklicher Stimme.
Ein
kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
Plötzlich
wurde Francesca angerempelt und fiel gegen Bragg, der sofort schützend seinen
Arm um sie schlang. Schlagartig war ihre Unterhaltung vergessen. Als Francesca
seinen harten, maskulinen Körper spürte, wünschte sie sich nichts sehnlicher,
als dass der Abend genau den Ausklang finden würde, den sie sich in Gedanken
vorstellte.
Aber die
Vernunft sagte ihr, dass dies nicht so sein würde. Doch für einen Moment hielt
Bragg sie fest, um dann widerstrebend seinen Arm wegzuziehen und ein wenig von
ihr abzurücken. Sie tauschten einen langen Blick. Francesca zweifelte keine
Sekunde daran, dass er das Gleiche empfand wie sie.
Bragg sagte: »Wir hatten bisher
noch kein Glück bei der Suche nach Sam Carter.«
Francesca stellte erleichtert
fest, dass er auf ein sehr viel unverfänglicheres Gesprächsthema auswich.
»Haben Sie denn schon mit Mike O'Donnell gesprochen?«
»Ja. Aber er war nicht im
Geringsten
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