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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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ihrem Haus herumschleichen dürften, unter welchen Umständen
auch immer!«, sagte er. »Das dürfte Ihnen ja nun eine Lektion gewesen sein!«
    Das entsprach allerdings den
Tatsachen. Francesca hatte die beiden Liebenden bei Dingen beobachtet, von
denen sie niemals geglaubt hätte, dass sie zwei Menschen miteinander taten.
Schlimmer noch, sie hatte Montrose in all seiner männlichen Pracht gesehen. Bei
der Erinnerung daran wurde ihr noch wärmer.
    »Francesca?«
    »Aber
natürlich habe ich meine Lektion gelernt«, erklärte sie sittsam, richtete ihren
Blick dabei allerdings auf den Boden. »Aus irgendeinem Grund mag ich das noch
nicht so ganz glauben«, murmelte Bragg, woraufhin sie ihm ein Lächeln schenkte.
    »Sie sind wirklich eine ganz
bezaubernde Frau«, sagte er plötzlich. »Ich kenne keine andere Frau, die eine
solche Lebensfreude besitzt. Wenn Sie lachen oder aufgeregt sind, funkeln Ihre
Augen wie Juwelen, Francesca.«
    Sie sah ihn erstaunt an und
sagte blinzelnd: »Bragg, das ist wirklich das Netteste ...«
    »Ich versuche gar nicht, nett
zu sein, und ich versuche auch nicht, Ihnen zu schmeicheln.«
    Sie hatte
keine Ahnung, wie sie auf diese Äußerung reagieren sollte. Sie zupfte an seinem
Ärmel. »Aber Sie sind ...«
    »Ich bin
durstig«, fiel er ihr erneut ins Wort, bevor sie ihm erklären konnte, dass
auch sie ihn bewunderte. Er wandte sich dem Tresen zu und bat um ein Glas
Wasser, während Francesca atemlos dastand und auf seinen Rücken starrte.
    Nachdem der
Kellner ihm das Wasser gereicht hatte, drehte sich Bragg wieder zu Francesca
um. Offenbar hatte er zu seiner üblichen Gelassenheit zurückgefunden. »Sollen
wir uns zu den Plätzen begeben?«, fragte er. »Die anderen scheinen sich zu
verspäten, und der Vorhang hebt sich in ein paar Minuten.«
    »Ja, lassen
Sie uns gehen«, erwiderte Francesca.
    Bragg
setzte das Glas ab, und sie lächelte ihn an und erlaubte ihm, ihren Arm unterzuhaken. Als sie sich gerade zum Gehen
wenden wollten, sahen sie sich plötzlich Julias engster Freundin, Cecilia
Thornton von den Bostoner Thorntons gegenüber. Die kleine, rundliche Frau mit
dem üppigen Schmuck strahlte sie an.
    »Francesca!«,
rief sie. »Wie schön, dass wir uns über den Weg laufen. Und du bist mit dem
Commissioner hier, das ist aber nett.«
    Ihr Blick wanderte zwischen
Francesca und Bragg hin und her und verweilte schließlich auf ihren
untergehakten Armen.
    »Gerade noch rechtzeitig geschafft!«, ertönte Evans Stimme, als
Francesca neben Bragg im Zuschauerraum saß. Zu ihrer Linken waren drei Plätze
frei, und Bragg erhob sich sofort, damit sich Evan und die beiden Damen auf
ihre Plätze begeben konnten. Evan lächelte seine Schwester an, und sie stellte
überrascht fest, dass er offenbar guter Laune war. Höflich ließ er den beiden
Damen den Vortritt. Mit seinem lockigen, schwarzen Haar, seinen leuchtenden,
blauen Augen und seiner recht hellen Haut war Evan ein attraktiver Mann. Er
maß gut einen Meter achtzig, und da er gern Tennis, Golf und Football spielte,
Ski lief und mit seiner Yacht segelte, war er ein kräftiger, junger Mann.
    Jedes Mal,
wenn Francesca ihn sah, hoffte sie, dass er sich doch noch in seine Verlobte
verlieben oder dass ihr Vater es sich anders überlegen und Evan nicht dazu
zwingen würde, sie zu heiraten. Aber da Evan unglaublich hohe Schulden hatte,
die ihr Vater nur dann zu zahlen bereit war, wenn Evan Miss Channing heiratete,
blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als mit ihr vor den Altar zu treten.
    Sarah
Channing war eine kleine, zierliche Frau mit großen, braunen Augen und
schokoladenbraunem Haar. Ihr Gesicht war schmal und eher unauffällig, aber wenn
sie lachte, sah sie sehr hübsch aus. Sie nickte Bragg zur Begrüßung kurz zu,
doch als sie vor Francesca stand, lächelte sie, und ihre Augen bekamen einen
warmen Schimmer. »Hallo, Francesca«, sagte sie leise.
    Francesca
erwiderte ihr Lächeln, obwohl sie innerlich zusammenzuckte. Sie wusste wohl,
dass sich Sarah nicht um Mode scherte und dass ihre Mutter die Garderobe für
sie auswählte, aber das dunkelrote Kleid, das Sarah an diesem Abend trug,
stand ihr überhaupt nicht. Es war viel zu üppig für Sarahs schmale Gestalt, und
die Farbe schien sie förmlich zu erdrücken. »Es tut mir Leid, dass ich bisher
noch nicht wieder die Zeit für einen Besuch gefunden habe«, sagte Francesca,
ergriff Sarahs Hände und drückte sie herzlich.
    Sarah warf
ihr einen viel sagenden Blick zu. »Aber du bist doch auch sehr

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