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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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fühlte sich unwirklich an, unter den gegebenen Umständen, als
Calders Verlobte, wieder einmal in diesem Haus zu sein – wie ein seltsamer
Traum. Vor gar nicht langer Zeit hatte sie sich noch bei ihrem Besuch hier
gemeinsam mit Daisy über deren neuen Status als Harts Mätresse gefreut. Nun
jedoch kam es ihr vor, als läge das schon eine Ewigkeit zurück, dabei war es
erst im Februar gewesen.
    »Guten Tag, Francesca.« Daisy kam auf sie zu.
Sie war von geradezu ätherischer Schönheit, mit auffallend hellem Teint,
blondem Haar und klaren blauen Augen. Sie hatte eine gertenschlanke Figur und
eine leise, hauchige Stimme. Angesichts ihrer überirdischen Schönheit fühlte
Francesca sich jedes Mal aufs Neue groß, unbeholfen und fett. »Welch eine
Überraschung«, sagte Daisy leise, doch sie lächelte nicht. Francesca begegnete
erstaunt ihrem unverwandten Blick. Sie hatten einander noch nicht gesprochen, seit
Hart die Liaison beendet hatte. Ob Daisy wohl inzwischen wusste, dass ihre
Verlobung nun offiziell war? Jedenfalls war sie offenbar nicht begeistert,
Francesca zu sehen. Ihr Verhältnis hatte sich seit ihrer letzten Begegnung
zweifellos verändert.
    »Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen«,
setzte Francesca an und wollte gerade hinzufügen, dass Hart sie gebeten hatte,
vorbeizuschauen, doch sie schluckte die Worte hinunter.
    »Wie geht es Ihnen? Sie sehen wie immer ganz reizend aus, Daisy.«
    Daisy rang sich ein Lächeln ab, das eher zu einer Grimasse geriet.
»Nein, Sie sind diejenige, die vor Schönheit strahlt, Francesca. Aber wie könnte es anders sein? Offenbar bekommt Ihnen
die Verlobung mit Calder, und das, obwohl Sie doch eigentlich Rick Bragg
nachgestellt haben.«
    Francesca schluckte. »Ich bin mir bewusst,
dass die Situation zwischen uns zurzeit ein wenig schwierig ist, aber können
wir nicht Freundinnen bleiben? Ich mag Sie wirklich sehr, Daisy.«
    »Aber natürlich bleiben wir Freundinnen«, entgegnete Daisy. »Warum
auch nicht? Schließlich bin ich nicht länger
Harts Mätresse, zumindest nicht, was das Bett angeht.
    Und da Sie offenbar nichts dagegen haben, wenn er mich trotzdem
weiter aushält und dabei den Anschein erweckt, als schlafe er noch hier, besteht
ja auch kein Interessenskonflikt.« Sie lächelte nun rasiermesserscharf, und
ihre Augen blickten unglücklich drein.
    Francesca kam ein schrecklicher Gedanke. Offenbar hielt Calder
Wort und kam weiterhin für Daisy auf, bis die vereinbarte Frist von einem halben Jahr endete. Aber was wäre, wenn
Francescas Vater herausfände, dass Daisy weiterhin unter seinem Dach lebte? Er
würde sich keine langen Erklärungen anhören – und gewiss nicht glauben, dass
Hart Daisy nicht mehr besuchte. Er würde ihre Verlobung sofort lösen.
    »Sie müssen ja im siebten Himmel sein. Darf ich Ihnen Tee
anbieten, vielleicht etwas Gebäck?«, fragte Daisy und führte Francesca in einen eleganten Salon, an dessen Wänden verschiedene
Kunstwerke hingen. Francesca wusste, dass Hart die Bilder für Daisys Zuhause
ausgesucht hatte.
    »Tee wäre mir angenehm«, sagte Francesca geistesabwesend. Sie
musste umgehend mit Calder reden. Aber wie sollte sie das anstellen, ohne dabei
wie ein eifersüchtiges, zänkisches Weib zu wirken, wie es jüngst geschehen war?
    »Das ist ein wunderschöner
Ring«, bemerkte Daisy, nachdem sie ihren Butler um die Erfrischung gebeten
hatte. »Vielen Dank. Für meinen Geschmack ist er ein wenig zu
verschwenderisch.«
    »Wirklich? Dabei heißt es doch immer, dass Diamanten gar nicht groß
genug sein können.«
    »Daisy, ich weiß, dass Sie aufgebracht sind, und es tut mir
leid!«, rief Francesca. »Es war nie meine Absicht, mich zwischen Sie und Hart
zu stellen. Ich weiß gar nicht so recht, wie das alles geschehen ist.«
    Daisy verschränkte die Arme vor ihren kleinen Brüsten. »Hart hat
sich entschlossen zu heiraten, und Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen
Ort – und zudem hatte sein Bruder Interesse an Ihnen.«
    Wie grausam Daisy doch war. »Calder und ich sind Freunde geworden
und es wurde ihm bewusst, dass er mich heiraten will«, gab sie mit scharfer
Stimme zurück.
    »Ja, gewiss, er hat ganz plötzlich Vernunft angenommen, nachdem er
all die Jahre immer wieder geschworen hat, niemals heiraten zu wollen. Es muss
wirklich wie der Blitz gekommen sein – und Sie sind die Glückliche.«
    Francesca stand stocksteif da. »Wie Sie wissen, ist Calder
unberechenbar.«
    »Ja, das ist er allerdings. Und offenbar auch großmütig –

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