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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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etwa
nicht?«, tobte er weiter. Wenn er Francesca bemerkt hatte, so ließ er es sich
nicht anmerken.
    Bragg berührte ihn am Arm, aber Burton
schüttelte ihn ab. »Wir sind alle verzweifelt«, versuchte der Polizeipräsident
ihn zu beruhigen. »Aber die Nerven zu verlieren hilft niemandem, und es hilft
uns vor allem nicht dabei, den Jungen zu finden.«
    »Den Jungen? Der »Junge« hat einen Namen. Der »Junge«
heißt Jonny und er ist mein Sohn!« Burtons Augen füllten sich mit Tränen.
Francesca bemerkte, dass er zitterte.
    »Ich weiß. Es tut mir Leid«, erwiderte Bragg. »Bitte, ich muss
Ihnen ein paar Fragen stellen. Ist Ihre Frau oben?«
    »Ja! Und Sie können sich vorstellen, in
welchem Zustand sie sich befindet! Wer auch immer uns das angetan hat, ich
schwöre, ich werde ihn eigenhändig umbringen, wenn man ihn jemals findet!«
Burton warf Bragg einen wütenden Blick zu. »Vielleicht sind Sie ja mit dem Fall
überfordert, Bragg. Sind Sie in der Lage, meinen Sohn zu finden? Sind Sie in
der Lage, die Polizeibehörde zu leiten? Ich möchte sehr stark bezweifeln, dass
Sie Ihre Stelle behalten werden, wenn Sie diesen Fall nicht aufklären und
meinen Sohn finden.«
    »Es wird sich zeigen, ob ich kompetent genug bin oder nicht«,
erwiderte Bragg gleichmütig. Er ergriff erneut Burtons Arm, wobei er dieses
Mal fester zupackte und sich nicht mehr abschütteln ließ. »Da ich die
Ermittlungen leite, erwarte ich, dass Sie sich kooperativ verhalten.«
    Während Bragg den widerstrebenden Burton durch
die Eingangshalle führte, blickte er sich noch einmal um und rief Francesca
zu: »Lassen Sie sich zu Eliza hinaufführen. Bleiben Sie bei ihr, bis ich
komme. Versuchen Sie, sie zu beruhigen!«
    Francesca nickte. Sie verstand Burtons Wut,
war aber trotzdem erbost. Das Letzte, was Bragg im Moment gebrauchen konnte,
war, dass ihn jemand anschrie und der Inkompetenz bezichtigte. Die beiden
Männer verschwanden im Salon, wo Burton den Commissioner erneut anbrüllte. Er
hatte offenbar völlig die Fassung verloren und möglicherweise auch den letzten
Rest Würde, der ihm noch geblieben war. Francesca war sich sicher, dass Burton
nicht schauspielerte, und dachte, dass er unmöglich an Jonnys Entführung beteiligt sein
konnte.
    Während sie einem Dienstboten die Treppe hinauffolgte, hörte sie
Burton im Salon schluchzen: »Ich will meinen Sohn wiederhaben!«
    Sie stellte sich vor, wie Bragg vergeblich versuchte, den
verzweifelten Mann zu trösten. Noch nie in ihrem Leben war sie so erschüttert
gewesen.
    Da nun Burton als Täter ausschied, wurde die
Liste der Verdächtigen immer kürzer. Aber es konnte doch unmöglich Montrose
sein, sein Motiv war einfach nicht schwerwiegend genug! Es sei denn, er war
wahnsinnig, und sie hatten sich alle über die Jahre hinweg von ihm zum Narren
halten lassen.
    Ob er wohl seine erste Frau getötet hatte?
    Der Dienstbote führte Francesca in ein
Wohnzimmer im ersten Stock, das hübsch, aber schlicht eingerichtet war, und
entfernte sich dann, um Eliza mitzuteilen, dass sie Besuch hatte. Während sich
Francesca in dem Raum umschaute, fiel ihr Blick auf einen Schreibtisch, der an
der gegenüberliegenden Wand stand. Auf dem Schreibtisch stand eine klobige
Schreibmaschine, und selbst aus der Ferne erkannte Francesca, dass es sich
offenbar um ein älteres Modell mit einer altmodischen Technik handelte.
    Vor Aufregung hielt sie einen Moment lang den Atem an. Sie spähte
auf den Flur, schloss dann rasch die Tür und eilte auf den Schreibtisch zu.
    Bei der Maschine handelte es sich um eine
ältere Remington, die eine Umschalttaste besaß. Ob die Nachrichten mit dieser
Maschine geschrieben worden waren? Wo befand sich
nur die Modellnummer? Eilig suchte Francesca die Maschine nach einer Gravur
ab, konnte aber nichts entdecken, obwohl sie sie sogar kurz anhob und die
staubige Unterseite betrachtete. Plötzlich vermeinte sie draußen im Korridor
Schritte zu hören. Sie setzte die Schreibmaschine wieder ab, huschte hinter dem
Tisch hervor und lauschte.
    Nichts.
    Francesca zögerte einen Augenblick lang,
eilte dann zur Tür und öffnete sie. Draußen im Korridor war niemand, sie hatte
sich das Geräusch offenbar nur eingebildet.
    Rasch schloss sie die Tür wieder und trat erneut hinter den
Schreibtisch, um die Schreibmaschine zu untersuchen. Wo war nur das Papier? Sie
wollte die erste Nachricht, A steht für Ameisen, tippen und sie
mitnehmen, um sie mit dem Original zu vergleichen, sobald sie es in die

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