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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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hasst Burton aus tiefstem Herzen.
    Natürlich
tat sie das!
    Francesca zitterte am ganzen Leib. Jetzt ließ sich nicht länger
leugnen, dass Eliza ein Motiv gehabt hätte, ihren eigenen Sohn zu entführen, um
damit ihren Mann zu zerstören.
    Francesca
hatte an zwei Tagen hintereinander ihre Seminare versäumt und war sich ziemlich
sicher, dass sie zum Dekan zitiert werden würde, sobald sie den Campus beträte.
Mit einer Einkaufstasche, in der sie ihre Bücher versteckt hatte, trat sie am
nächsten Morgen aus dem Haus. Sie hatte kaum die Tür hinter sich geschlossen,
als sie auch schon die schmale Gestalt erblickte, die hinter einer der beiden
großen Eichen vorn an der Auffahrt der Cahills lauerte. Es war Joel Kennedy,
der dort in seinen schäbigen Mantel gehüllt auf sie wartete, eine Mütze tief
ins Gesicht und über beide Ohren gezogen. Ein beklommenes Gefühl stieg in
Francesca auf – es konnte nichts Gutes bedeuten, dass der Junge gekommen war.
    Es war neun Uhr morgens. Francescas Mutter
befand sich noch im Bett, ihr Vater war bereits auf dem Weg in sein Büro in der
Innenstadt, und Francesca hatte wieder einmal keine Ahnung, wo sich Evan
aufhielt. Sie war sich nicht einmal sicher, ob er in der vergangenen Nacht
überhaupt nach Hause gekommen war.
    Zitternd vor Kälte eilte sie die Eingangsstufen hinunter. Als sie
die Auffahrt entlanglief, trat Joel hinter dem Baum hervor und wartete, bis
sie ihn erreicht hatte.
    »Guten Morgen, Joel. Das ist aber eine
Überraschung«, sagte sie.
    »Morgen«, erwiderte er. »Ich muss mit Ihnen reden, Miss Cahill.«
Er machte ein finsteres Gesicht.
    Francesca blieb abrupt stehen. Es war ihr völlig gleichgültig,
dass Evan womöglich genau in diesem Moment nach Hause kam oder ihre Mutter aus
dem Schlafzimmerfenster blickte und sah, dass sie mit dem Gassenjungen redete.
    »Was ist
denn los? Ist etwas passiert?«
    Sie bemerkte, dass sie den Griff ihrer Tasche unwillkürlich fest
umklammerte, und wünschte sich sehnlichst, dass Joel gute Neuigkeiten hatte.
    »Ich weiß
auch nich, warum ich reinen Tisch machen will«, sagte er und stopfte seine
Hände noch tiefer in die Taschen. »Aber so isses nun mal. Ich hab Sie
angelogen, Miss Cahill.«
    »Weswegen
denn? Wegen des Silbers?« Doch sie ahnte, dass es nichts mit dem gestohlenen Tafelsilber
zu tun hatte. Er schüttelte den Kopf. »Wegen Gordino.«
    Francesca hatte das Gefühl, als habe ihr jemand einen Schlag in
die Magengrube versetzt. »Was genau meinst du?«, fragte sie ängstlich.
    »Er war nich der, der mir die Nachricht für den Fuchs gegeben
hat.« Joel starrte sie unverwandt an.
    Francesca zitterte, und dieses Mal hatte es nichts mit der Kälte
zu tun. »Das verstehe ich nicht, Joel. Es war gar nicht Gordino? Bist du dir
ganz sicher?«
    »Natürlich
bin ich mir sicher«, erwiderte er.
    »Aber warum hast du denn gelogen?«, rief
Francesca verzweifelt.
    Er zuckte mit den Schultern. »Nennen Sie mir
mal einen guten Grund, warum ich den Polypen die
Wahrheit sagen sollte, wo sie mich doch immer bloß in den Knast stecken wollen.
Als gäb's keine Schlimmeren als mich!«
    Francesca
blinzelte verwirrt.
    »Außerdem hat er mir gesagt, er würde mich nur bezahlen, wenn ich
die Klappe halte«, fügte Joel hinzu.
    »Er? Der
Mann, der dir die Nachricht gegeben hat?«
    Joel
nickte. »Und ich hasse Gordino«, sagte er. »Der Kerl ist ein verdammter
Hurensohn. Ich hatte gehofft, der Polyp, den Sie so gern haben, würde ihn
kaltmachen!«
    Francesca war starr vor Schreck. »Du hasst ihn so sehr, dass du
versucht hast, ihm ein Verbrechen anzuhängen, das er gar nicht begangen hat?«,
flüsterte sie.
    Joel sah
sie an und verzog das Gesicht.
    »Joel?«
    Er knurrte: »Dieser Mistkerl ist hinter meiner Mutter her, und sie
hat Angst vor ihm.«
    »Hinter deiner Mutter her?«, wiederholte Francesca entsetzt. »Na,
Sie wissen schon«, sagte er. »Er will sie ins Bett kriegen und bedroht sie
jetzt schon seit Wochen! Sie fängt an zu weinen, wenn er nur in ihre Nähe
kommt.«
    »Oh, Joel!« Francesca griff nach seinem Arm, doch er wich ihr aus.
»Wir müssen dem ein Ende bereiten!«
    Joel standen die Tränen in den Augen. »Wenn
Ihr Freund, der Fuchs, ihn richtig eingelocht hätte, wäre alles gut, stimmt's?«
    »Ja«, flüsterte Francesca und dachte an
Maggie Kennedy, die so hart arbeitete, um ihre Kinder durchzubringen, und dann
noch mit einem Ungeheuer wie Gordino fertig werden musste.
    »So, und deshalb will ich jetzt reinen Tisch
machen«, sagte

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