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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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ihrem
Haarknoten hatten sich einzelne dunkle Locken gelöst, die ihr bis auf die
Schultern hinabfielen.
    Bragg ging vor ihr in die Knie und umschloss
ihre Hände mit den seinen. »Mrs Burton, ich werde Ihren Jungen finden, das
verspreche ich Ihnen«, sagte er leise. Und so rasch, wie er sich hingekniet
hatte, stand er auch schon wieder. »Murphy, nehmen Sie diesen Brief samt
Umschlag mit zum Polizeipräsidium. Zu Heinrich. Setzen Sie ein Dutzend Männer,
nein, zwei Dutzend Männer darauf an, die sich um die Details kümmern. Ich will
wissen, welcher Schreibmaschinentyp benutzt wurde, das heißt, ich möchte die
Firma und das genaue Modell wissen. Und dann will ich erfahren, wo man in
Manhattan diese spezielle Schreibmaschine kaufen kann oder jemals kaufen
konnte. Den Namen von jedem einzelnen Laden. Habe ich mich deutlich
ausgedrückt?«
    Murphy blickte ihn mit großen Augen an.
»Commissioner, ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, Sir, aber das ist eine
unmögliche Aufgabe.«
    »Tatsächlich, Inspector?«, entgegnete Bragg in einem solch kalten
Ton, dass Francesca das Gefühl hatte, als sei die Temperatur im Zimmer gerade
um einige Grad gefallen.
    »Wir werden unser Bestes tun«, sagte Murphy
leise.
    »Tun Sie mehr als das. Und richten Sie
Heinrich aus, dass ich die Vermutung hege, dass eine Schreibmaschine mit
    Umschalttaste benutzt wurde. Die fünf
Großbuchstaben in der Nachricht scheinen tiefere Abdrücke auf dem Papier
hinterlassen zu haben.
    Francescas Augenbrauen wanderten nach oben.
Sie wünschte, sie hätte noch einen Blick auf die Nachricht werfen können,
wagte aber nicht, darum zu bitten. Bragg war in der Tat sehr beeindruckend.
    »Das Papier ist von höchster Qualität. Finden Sie heraus, welche
Art von Papier benutzt wurde – und welche Schreibwarenhändler in Manhattan es
führen.«
    Murphy machte keinen besonders glücklichen Eindruck. »Jawohl,
Sir.«
    Francesca vermochte sich nicht zu zügeln. »Glauben Sie, dass ein
Dienstbote das Kind entführt haben könnte?«, fragte sie atemlos.
    Bragg wirbelte herum und blickte sie mit
großen Augen an. Sein Gesichtsausdruck machte nur allzu deutlich, dass er ihre
Frage nicht besonders zu schätzen wusste, doch Francesca ließ sich davon nicht
beeindrucken. »Commissioner, ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass ein
Dienstbote das Papier aus dem Haushalt der Burtons gestohlen haben könnte – da
es mir scheint, als habe die Tat hier im Haus ihren Ursprung gefunden.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Es wäre äußerst
nachlässig von mir, schon zu Beginn dieser Untersuchung irgendwelche Schlüsse
zu ziehen. Außerdem würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie die Analyse der
Beweise den Behörden überließen. Das heißt, mir und meiner Dienststelle, Miss
Cahill.«
    Francesca nickte schweigend, obwohl sie gern
noch mehr gesagt hätte. Beispielsweise, dass es gewiss eine Lösegeldforderung
gegeben hätte, wenn ein Dienstbote der Entführer wäre. Und dass man es
womöglich mit einem Verrückten zu tun hatte, wenn kein Lösegeld gefordert
wurde.
    »Ich verstehe diese Nachricht immer noch
nicht«, murmelte Eliza, die mittlerweile von dem Sofa aufgestanden war. Sie
schritt auf und ab und tupfte sich immer wieder die Tränen aus den Augenwinkeln.
Francesca versuchte sich vorzustellen, wie sich Eliza wohl fühlen musste, wo
eines ihrer Kinder von einem Kriminellen aus seinem Bett entführt worden war,
doch es gelang ihr nicht. Wie auch? Sie war schließlich keine Mutter. Aber sie
wünschte sich so sehr, Eliza helfen zu können!
    »Was hat es nur mit dieser sonderbaren
Nachricht auf sich?«, rief Burton wütend. »Das ist wirklich zum Verrücktwerden!«
    Eliza ließ sich erneut auf das Sofa sinken und
schlang die Arme fest um den eigenen Körper. Francesca ging zu ihr hinüber und
kniete sich vor sie.
    »Darf ich Ihnen einen Tee bringen? Oder vielleicht einen Sherry?«
    In diesem Moment blickte Eliza sie zum ersten Mal richtig an.
»Nein, vielen Dank, meine Liebe«, sagte sie, während sie Francescas Hand
ergriff und sie drückte. Dann begann sie plötzlich heftig und unkontrolliert zu
schluchzen.
    Francesca wusste sich keinen
Rat. »Wir werden ihn finden«, flüsterte sie mit zitternder Stimme und Tränen
in den Augen. Als sie sich umwandte, sah sie, dass Bragg sie mit hochgezogenen
Augenbrauen anstarrte. »Wir?«, fragte er ungläubig und scharf zugleich.
    Sie erhob sich und ließ Elizas Hand los. »Das war bloß so eine
Redensart«, sagte sie. In Zukunft

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