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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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Francesca allzu warm an, dann wandte er sich seinem Bruder
zu. »Kannst du es ihm verdenken, Rick?«
    »Hart tut stets, was ihm gefällt – so war er immer schon«, versetzte
Bragg kalt.
    »Nein, ist das köstlich!« Rourke kicherte.
    »Ich stimme Mrs Channing zu – wir sollten uns zu Tisch begeben«,
warf Rathe ein, trat zwischen die beiden Brüder und legte jedem eine Hand auf
die Schulter, wobei sein Blick jedoch forschend auf Francesca ruhte.
    Sie spürte, wie sie errötete.
    Er sah sie nicht mehr so freundlich an wie zuvor, und in seinem
Ausdruck lag etwas, das ihr nicht behagte.
    Rathe wollte gerade Mrs Channing zu Tisch
geleiten, und Bragg hatte Grace seinen Arm geboten, als Inspector Newman in
Begleitung zweier Streifenpolizisten die Empfangshalle des Hotels betrat. Im
Allgemeinen waren Detectives auf den ersten Blick an ihren schäbigen
Tweedmänteln und ihren Bowlerhüten zu erkennen – auch wenn man die Abzeichen
an ihren Jacken nicht bemerkte. Sie sahen einfach nicht wie Gentlemen aus.
Natürlich erkannte Francesca Newman, da sie ihm bereits bei früheren
Ermittlungen begegnet war. Der Anblick zweier uniformierter Polizisten im Foyer
dieses Hotels war allerdings alles andere als gewöhnlich. Francesca blieb wie
angewurzelt stehen. Ein unbehagliches Gefühl beschlich sie.
    Bragg hatte die Ankömmlinge ebenfalls bemerkt. »Was ist denn da
los?«
    Francesca murmelte kaum hörbar: »Ich habe keine Ahnung.«
    »Grace, einen Augenblick bitte«, sagte der Commissioner zu seiner
Stiefmutter und schritt zu Newman hinüber. Der Detective stand am
Empfangstresen, wo sich bereits mehrere Personen vom Hotelpersonal versammelt
hatten, doch als er Bragg erblickte, wandte er sich rasch ab und ging dem
Commissioner entgegen. Francesca fühlte sich von den beiden angezogen wie eine
Büroklammer von einem Magneten.
    »Newman? Was gibt es?«, wollte Bragg wissen.
    »Schüsse, Commissioner, Sir – oder zumindest einer. Draußen vor
dem Hotel.«
    »Wurde jemand verletzt?«
    »Sieht ganz danach aus. Wir
haben eine Blutspur gefunden. Sie verläuft auf der Fifty-ninth Street in
Richtung Westen, zwischen der Fifth und der Sixth Avenue«, berichtete der
Detective.
    Bragg starrte ihn an.
    »Die Spur beginnt genau vor einem
Seiteneingang des Hotels«, fügte Newman hinzu. Er war ein kleiner,
stämmiger Mann mit einem groben Gesicht, das ständig rot war. Als er Francesca
bemerkte, nickte er ihr zu. »Tag, Miss Cahill.«
    Bragg wandte sich abrupt um. »Was zum Teufel ist hier los,
Francesca?«
    Sie holte tief Luft und lächelte. »Ich weiß es nicht. Ich höre
gerade zum ersten Mal von diesem Vorfall.«
    Er starrte
sie an.
    Sie hielt seinem Blick stand – was kein
leichtes Unterfangen war.
    »Aber waren Sie und meine Schwester nicht in dem Gang an dieser
Seite der Empfangshalle – dem Gang, der zur Fifty-ninth Street führt?«
    Er hatte sie allzu aufmerksam beobachtet, wie Francesca mit
Entsetzen feststellte. Er hatte gesehen, dass sie an der Garderobe vorbei und
in diesen verdammten Flur hineingegangen waren, der zur Straße führte.
    Abrupt drehte sich Bragg wieder zu Newman um. »Ich gehe kurz
hinaus, um mir die Sache anzusehen«, kündigte er an. »Bitte setzen Sie
inzwischen die Befragung des Personals fort.«
    Newman nickte und wandte sich ab. Sobald er außer Hörweite war,
sagte Bragg betont ruhig: »Dürfte ich mal Ihre Pistole sehen, Francesca?«

Kapitel 8
    SAMSTAG, 15. FEBRUAR
1902 – 20 UHR
    Sie musste sich verhört haben. »Wie bitte?«
    »Sie und Lucy führen etwas im Schilde. Und Lucy ist nicht mehr sie
selbst. Ich hege den Verdacht, dass sie in Schwierigkeiten steckt – wieder
einmal. Nun wurde vor kurzer Zeit draußen vor dem Hotel ein Schuss abgegeben
... und seltsamerweise macht mich das argwöhnisch«, sagte Bragg trocken.
    »Bragg, Sie bringen mich vor Ihrer Familie in Verlegenheit«,
protestierte Francesca nervös.
    »Haben Sie kürzlich einen Schuss aus Ihrer Waffe abgegeben?«,
fragte er sichtlich ungehalten.
    Sie zögerte. »Ich habe Verschwiegenheit gelobt, Bragg.«
    »Wem? Meiner Schwester?«
    Sie schloss die Augen und fluchte innerlich – warum hatte sie sich
nur in diese Lage bringen lassen? Dann blickte sie ihn an. »Zwingen Sie mich
nicht zu lügen. Bitte. Wenn ich könnte, würde ich Ihnen alles erzählen, doch
das ist unmöglich. Ich habe es versprochen.«
    Er schwieg einen Moment lang, blickte sich nach allen Seiten um,
dann fasste er sie am Arm und zog sie einige Schritte weiter in die

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