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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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an. »Es war mir ein Vergnügen, Ihre Kinder kennenzulernen,
Mrs. Kennedy.« Er zögerte, errötete. »Darf ich mir die Freiheit nehmen, Ihnen
etwas zu gestehen?«
    Eine absurde Hoffnung erfüllte sie und ließ ihr Herz einen kleinen
Sprung tun. »Gewiss.«
    »Ich werde
die Kinder vermissen.«
    Sie starrte ihn an und spürte, wie ihr die
Tränen in die Augen stiegen. Dieses Mal weigerte sie sich, Joes Schelte
anzuhören. »Sie werden Sie auch vermissen, Mr. Cahill«, erwiderte sie.
    Er zögerte wieder. »Dürfte ich sie demnächst einmal zum
Eisschießen mitnehmen? Wir hatten letzte Woche so viel Spaß beim
Schlittenfahren und beim Eislaufen, aber zum Eisschießen sind wir nicht
gekommen.«
    Sie nickte, vermochte keinen
Ton hervorzubringen.
    Er blickte zur Seite, sah sie
dann wieder an. »Und ich würde mich freuen, wenn Sie sich uns anschließen
würden«, fügte er hinzu.
    Sie wollte lächeln, doch es fühlte sich wie eine Grimasse an. »Ich
bezweifle, dass ich die Zeit dazu finden werde«, wandte sie ein.
    »Gewiss.«
    »Auf Wiedersehen, Mr. Cahill. Ich hoffe, dass es Ihnen bald wieder
bessergeht.«
    »Auf Wiedersehen, Mrs. Kennedy. Ich ... ich wünsche Ihnen alles
erdenklich Gute.«
    Sie lächelte, ohne ihn anzusehen, und stürzte aus dem Zimmer.

DONNERSTAG,
20. FEBRUAR 1902 – 13:00 UHR
    Die erste Galerie lag gleich um die Ecke an der Fourth
Avenue. Francesca kletterte mit Joel aus dem Hansom
und sah sich einem alten Sandsteingebäude gegenüber, dessen zwei tiefe
Stufen zu einer verschrammten, geschlossenen Eingangstür führten. Sie hätten
wohl gar nicht erkannt, dass dies der Eingang zur Galerie war, hätte nicht das
Schild »Galerie Hoeltz« über der Tür gehangen. Die Fenster zu beiden Seiten des
Eingangs waren zu hoch und zu schmal, als dass man hätte hineinsehen können.
    Francesca lächelte Joel
vergnügt zu. »Sollen wir?«
    Er erwiderte ihr Lächeln, wirkte dabei aber ein wenig niedergeschlagen.
»Klar.«
    Als sie die Stufen hinaufstiegen, fragte sie. »Stimmt etwas
nicht?«
    Joel seufzte. »Wir gehn heute in unsere Wohnung zurück, Miss
Cahill.«
    Francesca, die festgestellt hatte, dass die Tür verschlossen war,
fuhr zusammen. »Davon wusste ich ja gar nichts! Maggie hat nichts davon
gesagt!«
    Joel zuckte mit den Schultern. Dann sagte er: »Sie ist ganz
fürchterlich durcheinander. Weiß gar nicht, warum.«
    Francesca starrte ihn an. Für einen kurzen Moment sah sie das
Lächeln ihres Bruders vor sich und hörte Maggies Lachen, aber dann wurde die
Eingangstür von einem Heinen, gepflegten Mann mit Spitzbart geöffnet. »Kann
ich Ihnen behilflich sein?«, erkundigte er sich und musterte Francesca mit
offenkundiger Anerkennung – vielleicht hielt er sie für eine potenzielle
Kundin. Für Joel hingegen hatte er nur einen missbilligenden Blick übrig.
    »Ja. Sind
Sie der Eigentümer der Galerie?«
    »Der bin
ich. Wir empfangen unsere Kunden für gewöhnlich nur nach Absprache«, erklärte
er mit fester Stimme.
    »Ich bin
Francesca Cahill«, stellte Francesca sich vor und reichte ihm eine ihrer
Visitenkarten. Darauf stand zu lesen:
    Francesca Cahill
    Kriminalistin aus Leidenschaft
    810 Fifth Avenue, New York City
    Akzeptiere alle Fälle.
    Kein Verbrechen zu geringfügig.
    Er studierte die Karte für einen Moment und warf ihr dann einen
grimmigen Blick zu. »Wie eigenartig. Sie wünschen mich also zu sprechen, oder
wollen Sie sich meine Ausstellung ansehen? Ich vertrete einige sehr
talentierte, aufstrebende Künstler«, sagte er.
    Francesca wusste, woher der Wind wehte. »Ehrlich gesagt, beides.«
    Er öffnete die Tür weiter. Mit einem Blick zu Joel fragte er: »Und
der Junge?«
    »Das ist
mein Gehilfe«, erklärte sie.
    Der Mann grummelte etwas, das wenig begeistert klang, aber er ließ
sie beide eintreten.
    Der Eingangsbereich war schmal und dunkel. Sie folgten dem
Galeriebesitzer eine steile Treppe hinauf, an deren oberem Ende helles Licht
auf den Treppenabsatz fiel.
    Gleich
darauf betraten sie einen sonnigen Raum, der offensichtlich als Eingangshalle
gedient hatte. Die Tür zu den beiden angrenzenden Räumen, die ursprünglich ein
Salon und ein Esszimmer gewesen waren, war entfernt worden. Gemälde hingen auf
jedem verfügbaren Zentimeter der Wände und viele weitere standen an die Wand
gelehnt auf dem Boden. Hier und dort war auch eine Skulptur ausgestellt.
Francesca nahm das alles mit einem raschen Blick in sich auf.
    Sie lächelte Hoeltz an. »Wir versuchen eine junge Künstlerin
namens

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