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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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damit
sagen?«
    »Du bist einfach verschwunden.
Du hast die Mädchen – meine Töchter – genommen und bist verschwunden. Ich war
ganz außer mir vor Sorge«, erwiderte er mit gepresster Stimme.
    Ob er sich wohl auch um sie
Sorgen gemacht hatte, und nicht nur um die Kinder? »Aber Neil, hast du denn
meine Nachricht nicht erhalten?«, fragte sie mit unsicherer Stimme.
    »Welche Nachricht?«
    »Ich hatte dir doch eine Nachricht
hinterlassen, dass wir über das Wochenende fort sein würden. Ehrlich gesagt,
war ich ein wenig verwundert, dass ich nichts von dir gehört habe. Wie ich
schon sagte, Charlotte hat sich wunderbar amüsiert. Beth Annes Nichten aus
Pittsburgh waren auch über Nacht dort. Sie sind ein bisschen älter als
Charlotte, und du weißt ja, wie sie ältere Kinder bewundert.« Connie rang sich
ein Lächeln ab, das sich seltsam starr anfühlte.
    »Du hast mir also eine Nachricht hinterlassen, dass du über das
Wochenende bei Beth Anne bist?«, fragte er ungläubig und voller Misstrauen.
    Sie brachte ein Nicken zustande. »Ich würde ja wohl kaum einfach
so verschwinden und die Mädchen mitnehmen«, hörte sie sich sagen.
    Er starrte sie an und befeuchtete seine Lippen. Dann sagte er:
»Connie, du hast mir Angst eingejagt.«
    Ihr Herz begann schneller zu schlagen, und sie wandte sich ab. Sie
wollte jetzt nicht darüber reden.
    Er packte sie erneut am Arm. »Wende dich
nicht von mir ab, verdammt noch mal, und hör auf mich anzulächeln, als wäre ich
irgendein Narr, den du beim Abendessen unterhalten musst! Ich sehe doch, was sich
hinter diesem Lächeln verbirgt. Ich sehe, wie bekümmert du bist. Wir müssen
reden.«
    Seine Hand, die auf ihrem Arm lag, war so groß und stark und so
schmerzhaft vertraut. Connie hatte tatsächlich für kurze Zeit vergessen gehabt,
wie sehr sie es genoss, von Neil berührt zu werden – wie sehr sie ihn liebte.
Aber sie durfte diese Gefühle jetzt nicht zulassen – oder etwa doch? In ihrem
Kopf schien sich alles zu drehen, und sie vermochte kaum einen klaren Gedanken
zu fassen. »Ich bin sehr müde«, sagte sie schließlich und lächelte erneut.
    Sein prüfender, gequälter Blick wollte nicht von ihr weichen. »Du
kannst dich später ausruhen«, erwiderte er.
    Dieser entschlossene Tonfall gefiel ihr gar
nicht. Wenn er so bestimmend war, setzte er auch meistens seinen Kopf durch.
Worüber wollte er denn nur mit ihr reden? Doch wohl nicht über seine schmutzige
Affäre? »Wie du meinst.« Sie befreite sich aus seinem Griff, nahm auf dem
weiß-gold gemusterten Sofa Platz und faltete die Hände im Schoß.
    »Es war nie meine Absicht, dir wehzutun«,
sagte Neil langsam.
    »Dann hättest du dir keine Geliebte nehmen sollen«, hörte sich
Connie sagen, obwohl sie wusste, dass sie darauf besser nicht geantwortet
hätte.
    Sie sah, wie ein Muskel in seiner Wange zuckte. »Ich habe versucht,
dagegen anzukämpfen«, sagte Neil.
    Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Das
Gespräch nahm eine Wendung, die Connie nicht gefiel, und sie fühlte sich immer
unbehaglicher. »Ich bin mir sicher, dass du verführt worden bist. Neil, ich bin
wirklich sehr müde«, sagte sie und erhob sich in der Absicht, zu Bett zu gehen.
Sie hatte noch ein wenig Laudanum übrig. Eigentlich hatte sie es für nach dem
Abendessen aufsparen wollen, aber sie entschied sich, es sofort zu nehmen.
    In diesem Augenblick trat Neil auf sie zu und
ergriff erneut ihren Arm. »Ich wurde nicht verführt!«, sagte er. »Lucinda ist
acht Monate alt, und seit ihrer Geburt haben wir kaum mehr als ein halbes
Dutzend Mal miteinander verkehrt, und während deiner Schwangerschaft sogar
noch seltener! Ich weiß, dass dir dieser Teil unserer Ehe nicht besonders gefällt, Connie,
und habe versucht, dich nicht allzu sehr mit meinen Bedürfnissen zu
belästigen.«
    Was redete er denn da? Wie kam er nur dazu,
dieses Thema mit ihr erörtern zu wollen? Sie sah ihn blinzelnd an und errötete.
»Es schickt sich nicht, darüber zu sprechen«, brachte sie heraus.
    »Es schickt sich also nicht? Zum Teufel noch
mal, ich bin ein Mann, und ich habe eine wunderschöne Frau, eine Frau, die ich
zufälligerweise liebe! Eine Frau, von der ich glaube, dass sie mich auch liebt,
die aber nichts für die körperliche Liebe übrig hat. Ich weiß, wie viel Wert du
auf Anstand legst und dass dir dieses Gespräch peinlich ist. Aber zum Teufel
damit!«, rief er.
    Das Gespräch war Connie in der Tat peinlich, aber
schockiert war sie aus einem ganz anderen Grund. Neil

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