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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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Windeseile löste sie die anderen Fesseln und setzte sich
keuchend auf. Ohne sich eine Verschnaufpause zu gönnen, sprang sie vom Bett und
eilte auf die Tür zu. Dort blieb sie stehen und spitzte die Ohren.
    Niemand schien in der Nähe zu sein.
    Jetzt oder nie! Francesca atmete einmal tief
durch und rannte los. Als sie die Treppe erreicht hatte, eilte sie die Stufen
hinunter.
    In diesem Moment trat Bill aus seinem Zimmer
im ersten Stock. »Was zum Teufel ...?«, hob er an und schrie dann: »Sie flieht!
«
    Doch Francesca hatte bereits das Erdgeschoss erreicht und stürzte
auf die Haustür zu, während sie hörte, wie Bill hinter ihr die Treppe
heruntergepoltert kam. Sie würde es schaffen, er war noch nicht nah genug, um
sie zu packen.
    Francesca griff nach dem Türknauf, doch er
ließ sich nicht drehen.
    Die Tür war abgeschlossen.
    In diesem Moment legte sich Bills Hand wie ein Schraubstock um
ihre Schulter. »Wie zum Teufel sind Sie die Fesseln losgeworden?«, rief er und
schleuderte sie herum. Sie sah, dass auch Mary in diesem Augenblick die Treppe
herunterkam.
    Francesca schenkte Bill ein strahlendes Lächeln und handelte, ohne
nachzudenken. Sie bohrte ihren Absatz in den kleinen Teppich, auf dem sie
standen, und ruckte ihn mit all ihrer Kraft nach hinten. Bill schnappte vor
Überraschung nach Luft, als der Teppich unter seinen Füßen wegrutschte. Er
verlor das Gleichgewicht und fiel rückwärts gegen seine Schwester. Francesca
floh durch die Zimmertür, die ihr am nächsten war.
    Mark Anthony lümmelte sich auf dem schmalen Holzstuhl in dem winzigen,
leeren Raum, der für Verhöre benutzt wurde. Zwei Kriminalbeamte saßen ihm
gegenüber an einem kleinen, wackeligen Holztisch. Bragg lehnte mit vor der
Brust verschränkten Armen an der Tür.
    Seit einer Weile herrschte Schweigen in dem nach Schweiß, Tabak
und Blut stinkenden Raum, in dem eine einzelne Glühbirne von der Decke
herabhing.
    »Commissioner?«, sagte einer der Kriminalbeamten fragend und
blickte über seine Schulter hinweg Bragg an.
    Er stieß sich von der Tür ab.
»Letzte Chance«, sagte er leise.
    »Leck mich doch!«, sagte
Anthony, allerdings ohne großen Nachdruck. Er hatte ein blaues Auge. Der
Beamte, der es ihm verpasst hatte, war sofort vom Dienst suspendiert worden.
Die Tage der Prügel und Folter bei der Polizei waren vorbei.
    »Bringen Sie ihn ins Stadtgefängnis und werfen
Sie ihn in eine Zelle.« Bragg marschierte aus dem Zimmer und machte sich nicht
einmal die Mühe, die Tür hinter sich zu schließen. Draußen kehrten seine
Gedanken sofort wieder zu Francesca zurück, und ein schmerzhaftes Gefühl des
Verlustes ergriff erneut Besitz von ihm, ein Gefühl, wie er es niemals zuvor
erfahren hatte. Seit er Francesca von seiner Frau erzählt hatte, fühlte er
sich ganz krank, und die einzige Möglichkeit, seinem Schmerz und seinem Kummer
zu entfliehen, bestand darin, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
    Wie hatte es nur so weit kommen können? Sie
kannten sich doch erst so kurze Zeit! Wie um alles in der Welt hatte dies nur
geschehen können?
    Doch er konnte sich diese Frage leicht beantworten – Francesca
war eine Frau, wie man sie nur ein einziges Mal im Leben traf – wenn man viel
Glück hatte.
    »Warten Sie!«, hörte er Anthony rufen.
    Bragg fuhr erleichtert herum und betrat erneut
den Verhörraum. Er starrte Anthony mit kaltem Blick an und schwieg. »Ich war's
nicht«, begann Anthony.
    »Sie verschwenden meine Zeit«, sagte Bragg und wandte sich wieder
zum Gehen.
    »Verdammt, ich war's wirklich nicht! Warum sollte ich den Mistkerl
umbringen? Für Georgette lief es doch prima mit ihm, und sie ist eine gute
Freundin von mir. Wir kennen uns schon über fünfzehn Jahre. Na schön, ich hab
den Herrn erpresst, aber Erpressung ist eine Sache, einen abzumurksen was
völlig anderes«, knurrte er. »Ich war's wirklich nicht.«
    Bragg verließ wortlos den Raum.
    »Lassen Sie mich jetzt wieder laufen?«, schrie
ihm Anthony nach.
    Bragg antwortete nicht. Mit grimmigem Blick
schob er die Gedanken an Francesca beiseite – Grübeln brachte nichts, und er
musste dringend diesen Fall abschließen. Er war fest entschlossen, sich kein
weiteres Mal von seinen Gefühlen ablenken zu lassen, und eilte mit forschem
Schritt den Gang entlang. Es war schon sonderbar, wie leicht es ihm fiel, zu
vergessen, dass Leigh Anne überhaupt existierte und dass bei Francesca, die er
gerade erst kennen gelernt hatte, genau das Gegenteil der Fall war.
    Er betrat die

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