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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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Begleitung – Braggs Haus zu einer sehr ungewöhnlichen Stunde betreten und
es später in einem arg zerzausten Zustand wieder verlassen hatte. »Mr Bragg
befindet sich mit Sicherheit in seinem Büro im Polizeipräsidium«, sagte sie
kühl.
    »Randalls Mätresse ist immer noch verschwunden«, bemerkte Kurland.
»Aber sie haben die Waffe gefunden. Eine kleine Derringer mit perlenbesetztem
Griff, wie sie gern von Damen benutzt wird.«
    »Oder von vornehmen Gentlemen«, konterte
Francesca.
    Er nickte. »Ja, auch von denen.«
    »Gibt es irgendwelche neuen Entwicklungen?«, konnte sich Francesca
nicht verkneifen zu fragen.
    »Die gibt es. Aber wenn ich Ihnen etwas verraten soll, müssen Sie
mir auch etwas dafür geben«, erwiderte er. »Ein kleines Tauschgeschäft, nichts
weiter.«
    »Aber das ist Erpressung!«, rief Francesca
entgeistert.
    Er kicherte. »Sie sind noch so jung, Miss Cahill, viel zu jung für
eine Detektivin.«
    Sie blinzelte. »Woher – woher wissen Sie
davon?«
    »Es gehört mit zu meinem Aufgaben, Bescheid
zu wissen, was in dieser Stadt vor sich geht – zumindest soweit es das Verbrechen
betrifft. Und was ich Ihnen vorgeschlagen habe, ist beileibe keine Erpressung.
Man nennt es Informationsaustausch, und es ist in meiner Branche allgemein
üblich.«
    Francesca fragte sich, ob Kurland wohl tatsächlich im Besitz von
lohnenswerten Informationen war und was sie ihm berichten könnte. »Wer fängt
an?«, fragte sie schließlich.
    »Sie.«
    »Aber was
ist, wenn es sich bloß um einen Trick handelt?«
    »Nun, wie
heißt es so schön? Aus Schaden wird man klug. Und Sie riskieren dabei nur einen
geringen Schaden – aber es dürfte wohl kaum in meinem Interesse sein, dass Sie
mir niemals wieder vertrauen.«
    Sie nahm seine Worte in sich auf. »Miss de Labouche ist meine
Klientin.«
    Er kicherte
erneut. »Das reicht nicht, Miss Cahill.«
    »Miss de Labouche wollte die Leiche
verstecken«, fuhr sie fort.
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. »Ich fürchte, das
dürfte immer noch nicht ausreichen, Miss Cahill. Oder darf ich Sie Francesca
nennen?«
    »Das dürfen Sie nicht«, entgegnete sie mit scharfer Stimme. »Ich
glaube, jetzt sind Sie an der Reihe.«
    »Nicht bevor Sie mir etwas erzählt haben, was ich noch nicht
weiß.«
    Doch
Francesca wagte nicht, noch mehr zu sagen.
    »Warum waren Sie, Ihre Schwester und Bragg heute Morgen bei Calder
Hart?«
    Francesca entfuhr ein Keuchen. »Sie spionieren mir nach!«
    »Ist er etwa in den Mordfall verwickelt?«
    Francesca
wandte sich ab. »Leben Sie wohl, Mr Kurland.«
    Er ergriff
ihren Arm, worauf sie einen kleinen Schrei ausstieß. »Einer der Nachbarn hat am
Mordabend um kurz vor acht Uhr einen dunkelhaarigen, gefährlich aussehenden
Mann dabei beobachtet, wie er die fragliche Wohnung verlassen hat.«
    Francesca
starrte den Reporter an. Dunkelhaarig und gefährlich wirkend – diese Beschreibung
passte ganz wunderbar auf Calder Hart.
    »Jetzt
sind Sie an der Reihe«, sagte Kurland barsch.
    »Ich ...«,
setzte sie an und verstummte.
    »Was hat Hart mit der Sache zu tun? In welcher Verbindung stand er
zu Randall? Ich werde es ohnehin herausfinden, Miss Cahill, das wissen Sie,
aber Sie sind mir jetzt etwas schuldig.« Ihre Wangen glühten. Handelte es sich
um Wissen, das der Allgemeinheit zugänglich war? Bestimmt war es irgendwo
registriert. Sie zögerte.
    »Nun?«,
drängte der Reporter.
    Sie
seufzte. »Randall war Harts Vater.«

Kapitel 8
    SAMSTAG,
1. FEBRUAR 1902 –17 UHR
    Connie war überzeugt, dass Francesca sich geirrt hatte. Aber sie
hatte Neil und Mrs Burton zusammen gesehen, hatte sie in flagranti erwischt!
Das behauptete Francesca zumindest.
    Connie hielt sich gern im Arbeitszimmer ihres Mannes auf. Selbst
wenn er nicht da war, erinnerte sie jeder Zentimeter der Einrichtung aus
dunklem Holz und grünen und goldenen Farben an ihn. Die Bücher, die er so gern
las – und von denen er viele aus England mitgebracht hatte –, füllten die vom
Boden bis zur Decke reichenden Regale an einer Wand. Shakespeare und Chaucer
wetteiferten mit Tolstoi und Dostojewski. Die beiden Landschaftsbilder über dem
Kaminsims, beides wirkliche Meisterwerke, hatten einmal im Stammsitz der
Familie in Devon gehangen. Der große, mit Ziernägeln versehene Ledersessel
hinter dem wuchtigen Schreibtisch hatte früher Neils Vater gehört und stammte
aus dem Spanien des sechzehnten Jahrhunderts. Connie hatte es sich seit kurzem
zur Gewohnheit gemacht, dort zu sitzen, wenn ihr

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