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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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denken«, erwiderte Francesca, während
sie seine Hand umklammerte. Sie fühlte sich so unglaublich stark an. Das ist
ein Mann, auf den ich mich verlassen kann, dachte sie.
    »Das habe ich Ihnen doch bereits gesagt: Ich halte Connie für
labil und ganz und gar nicht so stark, wie alle vermuten, und daher mache ich
mir Sorgen um sie.«
    »Bragg!«, rief sie entsetzt, und ihr Herz begann vor Angst wie
wild zu pochen.
    »Aber ich sorge mich nicht um ihr Wohlergehen.
Sie wird mit den Mädchen in einem Hotel untergekommen sein,
in einer großzügigen, komfortablen Suite mit gutem Essen.«
    Francesca konnte nur hoffen, dass er Recht
hatte. »Ich wüsste nicht, wohin sie sonst gegangen sein könnte. Aber warum ist
sie nicht hierher gekommen? Das ist doch ihr Zuhause!«, sagte sie und ließ
seine Hand los.
    »Das hat ihr Stolz nicht zugelassen. Und wahrscheinlich wollte
sie etwas Abstand zu ihrem Mann gewinnen.«
    Sein Blick wanderte langsam über ihre Züge hinweg, was Francesca
ein wenig durcheinander brachte.
    »Ich werde Mama oder Papa nichts davon erzählen«, sagte sie rasch.
»Sie würden sich viel zu große Sorgen machen. Aber ich werde mich mit Evan und
Joel auf die Suche machen und jedes Hotel der Stadt abklappern.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«,
stimmte ihr Bragg zu. »Aber vielleicht sollten Sie Connie einfach für eine
Weile in Ruhe lassen.« Sie starrte ihn entgeistert an. »Das kann doch nicht Ihr
Ernst sein, Bragg!«
    »Doch, Francesca. Ganz offensichtlich möchte sie allein sein. Wenn
sie das Verlangen verspürt, ihre Familie zu sehen, wird sie ihren
Aufenthaltsort gewiss bekannt geben.« Er lächelte. »Es ist ja nur ein
Vorschlag.«
    Francesca seufzte. Bragg hatte wieder einmal Recht. »Woher wissen
Sie bloß immer, was das Beste ist?«, fragte sie leicht gereizt.
    Er
grinste. »Ich bin eben ein wenig älter als Sie.«
    »Aber nur
acht Jahre.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen
jemals mein Alter verraten hätte.«
    Nun grinste sie ebenfalls. »Ich bin Privatdetektivin, schon vergessen?«
    »Wie könnte ich?« Er verdrehte die Augen theatralisch zum Himmel,
und sie lachte.
    Dann wurde er wieder ernst. »Sie machen sich immer um alles viel
zu große Sorgen. Das sehe ich gar nicht gern. Sie können nicht die Last der
ganzen Welt auf Ihre Schultern laden, Francesca.«
    »Aber ich kann es versuchen«, erwiderte sie
mit gespielter Leichtfertigkeit, doch er quittierte ihre Bemerkung nicht mit
dem erhofften Lächeln. Zögernd setzte sie hinzu: »Das Gleiche könnte ich
übrigens von Ihnen sagen.«
    Sie blickten einander an. »Ich werde mich
noch einmal mit meinem Halbbruder unterhalten«, sagte er nach einer Weile. Es
war, als habe er ihre Bemerkung nicht gehört. »Wenn Sie mich brauchen, zögern
Sie nicht, mich anzurufen, Francesca.« Er stieg aus dem Automobil und ging um
die Vorderseite herum, um ihr die Tür zu öffnen.
    Sie lächelte ihn an, bevor sie ausstieg. »Ich danke Ihnen, Bragg.«
    »Grüßen Sie Ihre Eltern von mir«, sagte er.
    Francesca nickte und schritt auf die Haustür zu. Sie spürte, dass
Bragg sie dabei beobachtete, und es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass es ihm
wichtig war, ob sie auch sicher ins Haus gelangte. Offenbar lagen ihm ihr
Wohlergehen und das ihrer Familie am Herzen – ob der Grund dafür wirklich in
rein freundschaftlichen Gefühlen zu finden war? Das mochte sie nicht so recht
glauben.
    Als Francesca das Haus betrat, sah sie zu
ihrer Erleichterung, dass die Eingangshalle leer war. Sie wollte eine Begegnung
mit ihren Eltern unter allen Umständen vermeiden, denn wenn sie ihr Gesicht gesehen
hätten, hätten sie sofort gewusst, dass etwas nicht in Ordnung war. Francesca
eilte die Treppe hinauf.
    Im ersten Stock wandte sie sich der Treppe zu,
die in jenen Teil der Villa führte, den ihr Bruder bewohnte. Evan hatte eine
ganze Haushälfte für sich allein, damit er dort später einmal mit seiner
Familie leben konnte. Sein Teil des Hauses hatte einen eigenen Eingang zur
Fifth Avenue, zu dem eine wunderschön geschwungene Auffahrt führte, die von
Rasenflächen und Blumenbeeten umgeben war. Eines Tages, wenn Evan eigene Kinder
hätte, würden diese direkt vom Grundstück ihres Vaters zu dem ihres Großvaters
hinüberlaufen können. Als Francesca jetzt die mit Marmor ausgelegte
Eingangshalle ihres Bruders betrat, die – abgesehen davon, dass sie nur ein Drittel
von deren Größe besaß – der Halle im Haus der Cahills glich, begrüßte sie

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