Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
Vom Netzwerk:
Menschen, an denen mir
etwas liegt. Das ist doch nur natürlich.«
    Er wandte ihr den Kopf zu und musterte sie mit einem hitzigen
Blick.
    »Und Sie wissen, dass er mir ebenso lieb und teuer ist wie mein
Bruder Evan!«, setzte sie heftig hinzu.
    Er richtete seinen Blick wieder auf die
Straße. »Sie sind wirklich eine einzigartige Frau: Sie studieren, haben
liberale Ansichten, eine Leidenschaft für Reformen – und dennoch sind Sie ein
Blaustrumpf, der irgendwie einen besonders männlichen Typ Mann anzuziehen
scheint. Sie umgeben sich förmlich mit solchen Männern.«
    Francesca runzelte die Stirn. Was redete er denn da? Montrose war
ihr Schwager, Hart war ein flüchtiger Bekannter, dem sie gerade erst begegnet
war, und es waren erst zwei Wochen vergangen, seit Bragg in ihr Leben getreten
war.
    In diesem
Moment erreichten sie die Kreuzung an der Sixty-second Street, und Francesca
vergaß seine seltsame Äußerung für einen Moment. Sie musste einfach mit
Connie reden.
    Als habe
er ihre Gedanken gelesen, fragte Bragg: »Soll ich hier anhalten?«
    Sie zögerte. Was, wenn Montrose zu Hause war?
Sie fühlte sich außerstande, ihm ein weiteres Mal gegenüberzutreten. »Er war so
wütend, Bragg«, sagte sie leise.
    »Haben Sie etwa Angst vor
Montrose?«, fragte er ungläubig. Sie nickte. »Ich weiß, das ist albern. Er
würde mir nie etwas tun, aber diese Wut – es war einfach schrecklich.«
    »Soll ich versuchen, ob man mich zu Ihrer
Schwester vorlässt?«
    Sie sah ihn an. »Oh ja, bitte! Ich werde im Automobil warten.
Bitte richten Sie ihr von mir aus, dass ich Sie unbedingt sehen muss!«
    Bragg
scherte so plötzlich nach links aus, dass ihn ein Kutscher hinter ihnen
anschrie, doch er ignorierte den Mann. Francesca knetete die Hände in ihrem
Muff. Hoffentlich musste sie Neil nicht noch einmal begegnen! Hoffentlich war
er nicht zu Hause!
    Bragg bog in die Auffahrt ab, die zum Anwesen ihrer Schwester
führte. Dann fuhr er unter dem Torbogen hindurch und auf den Innenhof, wo er
das Automobil anhielt.
    »Warten Sie hier«, sagte Bragg und sprang aus dem Daimler.
»Bragg?«
    Er verharrte, ehe er die drei kleinen Stufen zur Haustür hinaufschritt.
    »Ich danke
Ihnen.«
    Er nickte
und betätigte den Türklopfer.
    Francesca zögerte einen Moment, und als niemand öffnete, stieg sie
langsam aus dem Automobil.
    »Na, haben Sie Mut gefasst, jetzt, wo Verstärkung da ist?«, fragte
Bragg lächelnd.
    »Haben Sie dennoch Respekt vor mir?«,
erwiderte sie.
    Er lachte. »Ich werde Sie immer respektieren, Francesca,
und ich mache Ihnen keinen Vorwurf, dass Sie sich unter den gegebenen
Umständen vor Montrose fürchten. An seiner Stelle wäre ich stinkwütend auf Sie.
Ehrlich gesagt, bin ich erstaunt, dass er nicht versucht hat, Sie zu erwürgen.«
    »Und wenn
er es getan hätte?«
    Einen Moment sagte er nichts, sah sie nur mit seinen bernsteinfarbenen
Augen an. »Sind Sie etwa auf der Suche nach einem Beschützer, Francesca?«,
fragte er leise.
    Sie spürte,
wie ihr heiß wurde. »Und wenn ich es wäre?«
    Er lächelte nur, und ihre Blicke wollten einfach nicht voneinander
weichen. Francesca hörte sich seufzen.
    Nach einer Weile wandte er sich ab und betätigte noch einmal den
Türklopfer. »Ob niemand zu Hause ist? Was ist mit den Dienstboten?«
    Francesca wurde unruhig. »Wenn niemand aufmacht, dann stimmt etwas
nicht. Wir müssen versuchen, irgendwie ins Haus zu gelangen!«
    »Einbruch ist ein Verbrechen«, entgegnete er und hämmerte mit
seiner behandschuhten Faust gegen die Tür. »Aber ich möchte bezweifeln, dass
Sie das abhalten würde.«
    »Das würde es allerdings nicht. Warum macht
bloß niemand auf?«, fragte Francesca und rang die Hände. »Das ist wirklich
eigenartig. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl. Hoffentlich ist nichts passiert!«
    »Ich bin mir sicher, dass es eine vernünftige Erklärung
dafür gibt«, sagte Bragg und drückte ihre Hand, als plötzlich die Tür
aufgerissen wurde und sie sich nicht etwa einem Dienstboten gegenüber sahen,
sondern Montrose.
    In
Hemdsärmeln, unrasiert und ungekämmt blickte er sie zornig an. »Du!« sagte er
zu Francesca und wollte die Tür wieder zuknallen, aber Bragg stemmte sich mit
der Hüfte dagegen. »Wir würden gern mit Ihrer Frau reden, Montrose«, sagte er
kühl. »Lassen Sie uns eintreten.«
    »Besorgen Sie sich doch einen
Durchsuchungsbefehl«, gab Montrose mit scharfer Stimme zurück.
    Dann richtete er seinen Blick auf Francesca.
»Ich fürchte, meine Frau empfängt

Weitere Kostenlose Bücher