Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
stöberte Alexia auf der Suche nach der Röhrenfrequensor-Sammlung des Rudels herum. Mit wem kommunizierten die Werwölfe von Castle Kingair? Warum hatten sie sich überhaupt einen Äthografen geleistet?
    Sie fand die Kristallröhren in einer Reihe unverschlossener Schubladen an einer Seite des Apparates. Es gab nur drei, doch sie waren alle völlig unbeschriftet.
    »Was machen Sie da, Lady Maccon?« Mit argwöhnischer Miene (einem Ausdruck, der für sein Gesicht völlig ungeeignet war) trat der Claviger auf sie zu.
    »Ich grüble darüber nach, wofür ein schottisches Rudel wohl einen Äthografen braucht«, entgegnete Alexia. Statt sich zu verstellen überrumpelte sie andere stets lieber mit Offenheit.
    »Mmm«, murrte der junge Mann wenig mitteilsam und reichte ihr eine Metallrolle, ein kleines Fläschchen Säure und einen Füllfederhalter.
    Lady Maccon ließ sich damit in einer Ecke des Zimmers nieder und bemühte sich, die Zunge leicht zwischen den Lippen hervorragend, so sauber wie möglich Buchstabe für Buchstabe in die Rasterkästchen auf der Metallrolle zu ätzen. Mit ihrer Schönschreibkunst hatte sie noch nie irgendeinen Blumentopf gewinnen können, und sie wollte, dass es so leserlich wie möglich wurde.
    Die Botschaft lautete: »Teste schottischen Sender. Bitte antworten.«
    Sie holte Lord Akeldamas Kristallröhre aus dem Geheimtäschchen ihres Sonnenschirms, wobei sie sorgsam darauf achtete, ihren Parasol mit den üppigen Röcken so abzuschirmen, dass der Claviger nicht sehen konnte, wo die Röhre verborgen war.
    Madame Lefoux werkelte immer noch herum, deshalb vertrieb sich Lady Maccon die Zeit damit, sich die Empfangskammer anzusehen, jenen Teil des Äthografen, an dem Madame Lefoux nicht arbeitete. Aus dem Gedächtnis heraus versuchte sie sich die Details wieder in Erinnerung zu rufen. Alles war ganz allgemein größer und weniger stromlinienförmig als bei Lord Akeldamas Transmitter, doch es befand sich an den gleichen Stellen: ein Filter, um Umgebungsgeräusche abzumildern, ein Einstellrad zum Verstärken eingehender Signale und zwei Glasscheiben mit schwarzen Partikeln dazwischen.
    Unerwartet berührte Madame Lefoux sie sanft am Arm.
    »Wir sind beinahe fertig. Es ist fünf vor elf. Sollen wir den Apparat für die Übertragung einstellen?«
    »Darf ich dabei zusehen?«
    »Aber natürlich!«
    Die drei quetschten sich in die winzige Sendekammer, die genau wie die Empfangskammer mit den gleichen Apparaturen vollgestopft war wie bei Lord Akeldamas Transmitter – nur waren die Gerätschaften noch verworrener, etwas, das Alexia nicht für möglich gehalten hätte, und die Skalen und Schalter noch zahlreicher.
    Madame Lefoux glättete Alexias Metallrolle und schob sie in den dafür vorgesehenen Rahmen. Alexia setzte Lord Akeldamas Röhre in die Resonatorgabel ein. Nachdem sich Madame Lefoux der Uhrzeit vergewissert hatte, ergriff sie den Knauf eines großen Hebels, drückte ihn nach unten und setzte den Ätherokonvektor in Gang, der den chemischen Auswaschprozess aktivierte. Die eingeätzten Buchstaben fingen an zu phosphoreszieren. Die beiden kleinen Wasserstoffiodid-Motoren erwachten zum Leben, erzeugten gegensätzliche ätheroelektrische Impulse, und die beiden Nadeln schnellten über die Platte, helle Funken schlagend, wenn sie sich innerhalb der eingeätzten Buchstaben berührten. Alexia war besorgt, dass der Regen die Übertragung behinderte, doch sie vertraute darauf, dass Lord Akeldamas verbesserte Technologie über eine größere Empfindlichkeit verfügte und klimatisch bedingte Interferenzen ausglich.
    »Teste … schottischen … Sender … bitte … antworten«, jagte es unsichtbar hinaus in den Äther.
    Und viele Meilen südlich, im Dachgeschoss eines todschicken Stadthauses, setzte sich eine durchtrainierte, wie in eine kandierte Orangenschale gekleidete Vampirdrohne, die aussah, als wäre ihre größte Sorge die Frage, ob diesen Winter Halsbinden in Paisleymuster akzeptabel waren oder nicht, kerzengerade auf und schrieb eine eingehende Übertragung auf. Der Ursprung war unbekannt, doch dem jungen Mann war aufgetragen worden, mehrere Nächte hintereinander um elf Uhr einen umfassenden Suchlauf durchzuführen. Er schrieb die Botschaft nieder und notierte anschließend Übertragungskoordinationsfrequenz und Uhrzeit, bevor er davoneilte, um seinen Herrn aufzusuchen.
    »Es ist schwer, das mit Sicherheit zu sagen, aber ich glaube, dass alles glattlief.« Madame Lefoux schaltete den

Weitere Kostenlose Bücher