Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless
Transmitter ab, und die kleinen Wasserstoffiodid-Motoren kamen leise surrend zum Stillstand. »Natürlich werden wir erst wissen, ob eine Kommunikation zustande gekommen ist, wenn wir eine Antwort erhalten.«
»Ohne ein entsprechendes Gegenstück des Röhrenfrequensors wird der Empfänger erst anhand der eingegangenen Nachricht die richtige Frequenz ermitteln müssen«, sagte der Claviger. »Wie viel Zeit mag das in Anspruch nehmen?«
»Unmöglich zu sagen«, antwortete ihm die Französin. »Könnte aber ziemlich schnell gehen. Am besten schalten wir das Empfangsgerät schon einmal an.«
Also begaben sie sich in die andere Kammer und feuerten die leise, kleine Dampfmaschine unter der Instrumententafel an. Es folgte eine lange Viertelstunde, in der sie einfach nur schweigend dasaßen und warteten.
»Ich fürchte, wir sollten nur noch ein paar Minuten länger warten«, meinte Madame Lefoux. Sogar ihr Flüstern ließ die Spulen des magnetischen Resonators leicht erzittern.
Der Claviger warf ihr einen finsteren Blick zu und justierte den Umgebungsgeräuschefilter neu.
Dann, ohne jede Vorwarnung, erschien langsam Lord Akeldamas Nachricht zwischen den beiden Glasscheiben des Empfängers. Der kleine hydraulische Arm mit seinem darauf befestigten Magneten bewegte sich quälend langsam hin und her und setzte die magnetischen Teilchen Buchstaben für Buchstaben zusammen.
Sorgfältig und leise schrieb sie der Claviger, dessen Namen Alexia immer noch nicht kannte, mit einem Füllfederhalter auf ein weiches Stück Leinwand. Lady Maccon und Madame Lefoux hielten gemeinsam den Atem an und wagten es nicht, sich zu rühren. Absolute Stille war wichtig. Nach jedem vollständigen Buchstaben fuhr der Arm in Ausgangsstellung zurück, und das Glas wurde leicht gerüttelt, um den Buchstaben zu löschen, bevor der zweite zusammengesetzt wurde.
Schließlich hörte der Arm auf, sich zu bewegen. Sie warteten noch ein paar Minuten, und als Alexia zu sprechen ansetzte, hob der Claviger gebieterisch die Hand. Erst als er alles abgeschaltet hatte, erlaubte er ihnen mit einem Nicken zu reden. Lady Maccon wurde klar, warum ihm der Äthograf anvertraut worden war. Die Schotten waren ein verschlossener stummer Haufen, aber dieses Exemplar war sogar noch schweigsamer als alle anderen.
»Nun, lesen Sie uns die Botschaft vor!«, verlangte sie.
Er räusperte sich und las, leicht errötend: »Verstanden. Test des schottischen Sünders erfolgreich?«
Lady Maccon lachte. Lord Akeldama musste ihre Nachricht falsch gelesen haben. »Der Antwort einmal ungeachtet wissen wir nun, dass dieser Transmitter funktioniert. Und dass ich mit Lord Akeldama ein Schwätzchen halten kann.«
Der Claviger wirkte empört. »Ein Äthograf ist nich’ für Schwätzchen vorgesehen, Lady Maccon!«
»Erzählen Sie das mal Lord Akeldama!«
Madame Lefouxs Grübchen traten wieder in Erscheinung.
»Könnten wir ihm noch eine weitere Nachricht senden, um hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit der Übertragungskammer sicherzugehen?«, fragte Lady Maccon hoffnungsvoll.
Der Claviger seufzte. Er sträubte sich dagegen einzuwilligen, doch offensichtlich widerstrebte es ihm ebenso, die Bitte eines Gastes auszuschlagen. Also spazierte er davon und kehrte mit einer weiteren Metallrolle zurück.
Alexia schrieb: »Spione hier?«
Soweit sie sich erinnern konnte, konnte man mit Lord Akeldamas neuerem Modell andere Übertragungen abfangen, wenn man wusste, wie man danach suchen musste.
Minuten später erschien in der anderen Kammer die Antwort. »Nicht meine. Vermutlich geschwätzige Fledermäuse.«
Während die anderen beiden verwirrt aussahen, nickte Alexia nur. Lord Akeldama glaubte, wenn sich ein Spion auf Castle Kingair befand, dann einer der Vampire. Wie sie ihren Freund kannte, würde er das Westminster-Haus und die Schwärmer in der Umgebung überwachen. Sie konnte ihn regelrecht vor sich sehen, wie er sich, begeistert über diese Herausforderung, die rosa behandschuhten Hände rieb. Mit einem Lächeln nahm sie Lord Akeldamas Röhre und verstaute sie, als der Claviger nicht hinsah, wieder in ihrem treuen, zuverlässigen Sonnenschirm.
Lady Maccon war erschöpft, als sie endlich zu Bett ging. Es war bei Weitem kein kleines Bett, dennoch schien ihr Gemahl es gänzlich in Beschlag zu nehmen. Leise schnarchend lag er, Arme und Beine weit ausgebreitet, völlig in eine zerschlissene und (eindeutig während eines langen und nicht gerade gesegneten Lebens) stark mitgenommene Decke
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