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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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zu ändern. Glücklicherweise war Alexia Maccon unter solchen Umständen der Aufgabe stets gewachsen.
    Sie ging zu einem weiteren unentschuldbar unhöflichen Verstoß über. Es Tunstell überlassend, dafür zu sorgen, dass ihr Mann es bequem hatte – was er dadurch bewerkstelligte, dass er den massigen Körper des Earls zu einem weiteren kleinen Sofa schleifte, ihn dann darauf hievte und mit einem großen, karierten Plaid zudeckte –, marschierte Lady Maccon zu Madame Lefoux hinüber und begann, sie ihrer Kleidung zu entledigen.
    Tunstell stellte keine Fragen, sondern wandte nur den Kopf ab und versuchte, nicht hinzusehen.
    Alexia ging sehr vorsichtig zu Werke und überprüfte tastend jede Stofflage und Falte nach verborgenen Gerätschaften und möglichen Waffen. Die Französin regte sich nicht, allerdings hätte Alexia schwören können, dass sich der Atem der Frau beschleunigte.
    Schließlich hatte Alexia einen netten Stapel an Dingen vor sich, von denen ihr einige vertraut waren – ein Brilloskop, ein Äthertransponderkabel, eine enzephale Röhre –, doch das meiste davon war ihr unbekannt. Sie wusste, dass Madame Lefoux normalerweise eine Pfeilschusswaffe bei sich trug, denn sie hatte erwähnt, diese beim Kampf auf dem Luftschiff eingesetzt zu haben. Doch keines der Dinge auf dem Stapel sah aus, als könne es so ein Gerät sein, nicht einmal getarnt als etwas anderes. War es gestohlen worden? Oder hatte Madame Lefoux es bei Conall benutzt und dann einen Weg gefunden, es woanders zu verstecken?
    Lady Maccon fuhr mit den Händen unter die schlafende Frau. Nichts. Dann strich sie an Madame Lefouxs Seite entlang, dort, wo sie an der Rückenlehne des Sofas ruhte. Immer noch nichts. Anschließend sah sie unter und hinter dem Sofa nach. Wenn die Erfinderin die Waffe versteckt hatte, dann hatte sie das ziemlich gründlich getan.
    Mit einem Seufzer machte sich Lady Maccon daran, der Französin ihre Kleider wieder anzuziehen. Es war ein eigenartiger Gedanke, doch sie hatte bis zu diesem Augenblick noch nie den nackten Körper einer anderen Frau gesehen. Sie musste zugeben, dass der von Madame Lefoux recht ansehnlich war. Nicht so gut ausgestattet wie der von Alexia natürlich, doch adrett und ordentlich mit hübschen kleinen Brüsten. Es war gut, dass die Erfinderin männliche Kleidung bevorzugte, sann sie nach, denn das machte es für Alexia erheblich einfacher. Als sie fertig war, zitterten Lady Maccons Hände leicht – vor Beschämung natürlich.
    »Behalten Sie sie gut im Auge, Tunstell! Ich komme sofort zurück.« Mit diesen Worten stand Lady Maccon auf, marschierte aus dem Zimmer, schloss die Tür hinter sich und ignorierte dabei das Kingair-Rudel, das immer noch verwirrt im Korridor herumlungerte. Sie ging sofort nach oben und in ihr Schlafgemach. Angelique war bereits dort und stöberte herum.
    »Hinaus!«, befahl sie der Zofe.
    Angelique knickste hastig und huschte davon.
    Lady Maccon ging schnurstracks zum Fenster, streckte sich hinaus und tastete auf Zehenspitzen stehend nach Conalls kostbarem, kleinem, in geöltes Leder gewickeltem Päckchen. Es lag weit außerhalb ihrer Reichweite, versteckt hinter einem hervorstehenden Ziegelstein. Voller Ungeduld balancierte sie gefährlich auf dem Fensterbrett und beklagte dabei ihren übermäßig berockten Zustand, während sich ihre Tournüre fest an den Fensterrahmen quetschte. Trotz der riskanten Pose bekam sie das Päckchen zu fassen, ohne dass etwas passierte.
    Sie wickelte die kleine Waffe aus und verbarg sie unter ihrem lächerlichen Spitzenhäubchen, sicher versteckt in ihren üppigen dunklen Locken, dann marschierte sie weiter zu Ivys Zimmer, um ihre Aktentasche zu holen.
    Ivy lag halb ohnmächtig, halb aufgelöst auf ihrem Bett.
    »O Alexia, Gott sei Dank! Was soll ich nur tun? Das ist ein solch schreckliches Unglück eukalyptischen Ausmaßes! Dieses Herzklopfen! Hast du es gesehen? Oh, natürlich hast du es gesehen. Er hat mich geküsst, in aller Öffentlichkeit! Ich bin ruiniert !« Sie setzte sich auf. »Und doch liebe ich ihn.« Sie ließ sich wieder aufs Bett zurückfallen. »Und doch bin ich ruiniert. Oh, wehe mir!«
    »Hast du gerade tatsächlich ›Wehe mir!‹ von dir gegeben? Ich will nur mal eben … äh, nach diesen Socken sehen.«
    Miss Hisselpenny ließ sich von ihren majestätischen Problemen nicht ablenken. »Er sagte mir, er würde mich immer lieben!«
    Lady Maccon blätterte durch die verschiedenen Stapel Papier und Pergamentrollen in

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