Brennende Herzen, brennende Kuesse
für die Einladung.“
„Gern geschehen. Glaub mir, euer Besuch ist eine willkommene Abwechslung zum Ranchalltag. Im Frühling ist hier immer wahnsinnig viel zu tun. Ich habe mich schon die ganze Woche auf diese Unterbrechung gefreut.“ Caidy schwieg für einen Moment. „Ehrlich gesagt bin ich froh, dass du nach der Sache mit Taft überhaupt noch etwas mit uns zu tun haben willst“, fügte sie hinzu.
Laura wollte nicht über Taft reden. Das Thema war viel zu heikel. „Warum nicht?“, antwortete sie. „Taft und ich sind nach wie vor Freunde.“ Und mehr werden wir auch nicht werden, schärfte sie sich ein. „Nur weil es zwischen uns anders als gedacht lief, heißt das noch lange nicht, dass ich euch meide. Ich bereue nur, dass ich den Kontakt nicht aufrechterhalten habe, aber was spricht dagegen, ihn wieder aufzufrischen? Es sei denn natürlich, dir wäre das unangenehm.“
„Ganz und gar nicht!“, protestierte Caidy und öffnete den Mund, als wolle sie noch etwas sagen, doch Alex unterbrach sie.
„Er hat mich abgeleckt. Das kitzelt!“
Caidy schien sich über die offensichtliche Begeisterung des Jungen zu freuen. Inzwischen hatte er sämtliche drei Hunde um sich versammelt und streichelte sie abwechselnd. „Wir haben übrigens auch Welpen“, sagte Caidy zu ihm. „Wollt ihr sie mal sehen?“
„Welpen!“, quietschte Maya, die noch immer auf Lauras Arm war.
Alex sprang aufgeregt auf. „Au ja! Mom, dürfen wir?“
Laura musste lachen. „Klar, warum nicht?“
„Sie sind im Stall“, sagte Caidy. „Ich habe erst vor ein paar Minuten nach ihnen gesehen. Ein paar der Kleinen sind wach und haben bestimmt Lust zu spielen.“
Sie folgten Caidy in den Stall. Für Laura war es wie eine Zeitreise, dort anzukommen. Als sie den vertrauten Geruch nach Stroh, Leder und Tieren einatmete, wurde sie von einer Flut lange verdrängter Erinnerungen überwältigt.
Von hier aus waren Taft und sie immer ausgeritten, nachdem er ihr beim ersten Mal die unterschiedlichen Sättel und das Zaumzeug erklärt hatte. Laura fiel auch wieder ein, wie sie ihm und seinem Vater eines Januarnachmittags geholfen hatte, ein Fohlen zur Welt zu bringen. Sie konnte sich noch lebhaft an ihre Ehrfurcht über das Wunder der Geburt erinnern.
Leider fiel ihr auch wieder ein, dass sie und Taft sich hier immer geküsst hatten, da man im Stall relativ ungestört war – lange sinnliche und sehr intensive Küsse, die in ihnen das Verlangen nach mehr geweckt hatten … Oh Gott, bitte nicht! Bloß keine Erinnerungen an seine Küsse und ihre tiefen Gefühle für ihn.
Sie konzentrierte sich auf die Kinder, Caidy und die jungen Welpen, die sich in einer leeren Box am Ende des Stalls befanden. Die Mutter, eine schöne schwarz-weiße Schäferhündin, lag auf einer alten Satteldecke und beobachtete ihre im Stroh herumtollenden Welpen. Bei Caidys Anblick blickte sie hoch und wedelte müde mit dem Schwanz.
„Hey, Betsy, da bin ich wieder. Wie geht es dir? Ich habe etwas Gesellschaft für deine Welpen mitgebracht.“
Laura hätte schwören können, Erleichterung in den braunen Augen des Hundes zu sehen, als Caidy die Tür öffnete. Sie konnte die Gefühle der Hündin gut nachvollziehen. Vermutlich sah sie selbst genauso aus, wenn sie sich abends nach dem Zubettbringen ihrer Kinder erschöpft aufs Sofa fallen ließ.
„Darf ich wirklich?“, fragte Alex eifrig. Er schien seine Ungeduld kaum noch zügeln zu können.
„Klar“, antwortete Caidy. „Die kleinen Racker lieben Gesellschaft.“
Als der Junge die Box betrat, versuchte Maya, sich aus Lauras Griff zu befreien. „Ich auch!“, rief sie.
„Natürlich, mein Schatz“, sagte Laura und ließ die Kleine runter.
Sie lief zu ihrem Bruder.
„Setzt euch schon mal hin, dann bringe ich euch jedem einen Welpen“, sagte Caidy und zeigte auf eine niedrige Bank an der Wand – eigentlich nur eine auf zwei umgedrehte Hafereimer gelegte Planke. Sie nahm einen rundlichen Welpen aus der quirligen Menge und setzte ihn auf Alex’ Schoß. Danach griff sie nach einem kleineren, fast schwarzen Tier.
Noch eine schöne Erinnerung, die Laura in Zukunft mit dem Stall verbinden würde. Die Kinder kicherten, als die Kleinen auf ihrem Schoß herumzappelten, sie ableckten und beschnüffelten. Maya umarmte ihren Welpen genauso begeistert wie vorhin ihre Mutter.
„Nochmals vielen Dank“, sagte Laura zu Caidy, die neben ihr stand und die Kinder genauso gerührt betrachtete wie sie. „Du hast die beiden sehr
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