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Brennende Kontinente

Brennende Kontinente

Titel: Brennende Kontinente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Angorjaner zuckte mit den Achseln und wandte sich an den Nicti. »Was ich höre, soll auch mein Kaiser hören, Abratt. Ich führe Euch nach Kensustria, und Ihr versprecht im Gegenzug, dass Ihr eine Unterredung mit meinem Herrn führt.«
    »Ach du heilige Walscheiße«, murmelte Fabok, dem die Neuigkeiten die Farbe aus dem braunen Gesicht gewischt hatten. »Hör zu, Angorjaner. Was immer du bezweckst, lass es sein.«
    »Schwimm nach Hause, Turit.«
    Lorin hielt sich zurück, es war nicht sein Streit, auch wenn er gern für Ulldart Partei ergriffen hätte und eigentlich sogar müsste, weil er den Nicti die Karte überlassen hatte. Andererseits, so sagte er sich auch, hätten sie Ulldart früher oder später trotzdem gefunden.
    Fabok deutete auf den Nicti. »Sie wollen einen Krieg anzetteln, Angorjaner. In meiner Heimat, nicht in deiner. Also überlass gefälligst mir die Entscheidung, ob wir Kensustria verraten oder nicht.«
    »Sind Abtrünnige. Verbrecher. Ist nur gerecht«, schaltete sich Abratt ein. »Keine Sorge wegen Ulldart ‐
    es sei denn, stellt sich in Weg.«
    »Da siehst du es«, fuhr Fabok den Angorjaner an. »Ich
    bitte dich, auch im Namen von Tersion ...«
    Der Nicti machte einen Schritt nach vorne, zog sein geschwungenes Schwert und schlug dem Kapitän den Kopf vom Hals. Der Schädel rollte dem Angorjaner vor die Füße, der Torso brach zusammen und verspritzte Blut auf das Deck.
    Lorin starrte auf die Leiche und spürte, wie noch mehr Schuld auf seine Schultern geladen wurde.
    »Hört auf damit!«, sagte er und trat einen Schritt vor. »Ich kenne Simar und möchte ...«
    Arbratt hob die Klinge und schaute zu Lorin. »Du kennst Simar? Dann du bist Lorin, der Mann aus Kalisstron mit Seekarte.« Er deutete eine Verbeugung an. »Meinen Dank für deine Hilfe. Was machen die Qwor?«
    Lorin zeigte auf Farbok. »Sein Tod war unnötig! Er ist kein Kensustrianer.«
    »Aber hat ihnen beigestanden, für sie gesprochen und neuen Freund mit der schwarzen Haut verunsichert.« Arbratt betrachtete zufrieden den sauberen Schnitt. »Genug geredet. Nicht gut, alles Unfug«, meinte er und sagte etwas in einer unbekannten Sprache. Seine Krieger eilten heran und stürzten sich auf die Turiten, die den Tod ihres Kapitäns nicht überwinden konnten. Noch während die Seeleute niedergemetzelt wurden, wandte sich Abratt lächelnd an den Angorjaner und zeigte dabei Eckzähne, die spitz, lang und kräftig waren. »Wo ist Kensustria?« »Sagt es ihm nicht!«, bat Lorin.
    Arbratt hob die Hand, ohne sich ihm zuzuwenden. Ein Nicti kam auf Lorin zu, zog seinen Dolch. Er ahnte, dass der Junge nicht zu denen gehörte, die überleben sollten. Lorin sprang ansatzlos durch den Pulk der Kämpfenden und hechtete über die Reling.
    Nach einem langen Sturz schlug er neben einem Boot ins Wasser ein und tauchte, suchte Wrackteile der zerstörten Schiffe, um sich darin zu verbergen. Rechts und links von ihm schlugen Pfeile ein, verfehlten ihn glücklicherweise.
    Kurz bevor ihm der Atem ausging, rettete er sich unter ein umgedrehtes Rumpfteil, das einmal zur Galeere gehört hatte.
    An den Geräuschen erkannte er, dass die Nicti zunächst nicht verschwanden. Leises Sirren und Gluckern zeigte an, dass sie noch immer schössen, ohne zu wissen, wo er sich befand. Bald vernahm er ein leises Plätschern und laute Rufe.
    Schließlich spähte er durch einen Spalt in seiner Deckung hinaus und sah, wie das Schiff der Fremden gen Süden davonfuhr. Sie hatten die Suche nach ihm aufgegeben und ihn den Raubfischen überlassen. Danke, Bleiche Göttin, betete er erleichtert. Er schwor ihr, dass er die Kensustrianer vor der drohenden Gefahr warnen wollte, falls es nicht zu spät dazu war.
    Mit einem Mal roch es intensiv nach Petroleum.
    Lorin erkannte einen Bogenschützen, der auf dem Heck erschien, einen Brandpfeil auf die Sehne legte und ihn ins Trümmerfeld sandte.
    Kaum berührte das Geschoss die Wasseroberfläche, entzündete es ein Inferno. Fauchend loderten Flammen in die Höhe, dunkle Qualmwolken stiegen auf und raubten Lorin die Sicht auf das, was um ihn herum geschah.
    »Ich habe eine Anfrage aus Vekhlahti bekommen. Man will wissen, ob sich in unserem Stadthinterland merkwürdige Dinge ereignen. Die Rede ist von Wilderern und einer Überfallenen Köhlerhütte, ein Mann wurde grausam getötet. Die Beschreibung der Wunden passt auf einen Qwor. Ich weiß nicht, was ich antworten soll.«
    Aufzeichnungen des ehrenwerten Sinrjeip, Bürgermeister Bardhasdrondas,

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