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Brennende Kontinente

Brennende Kontinente

Titel: Brennende Kontinente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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des Waldbodens absenkte und zur Seite glitt. Eine Treppe führte hinunter, schwacher Lichtschein beleuchtete die Stufen. »Ich bin es, Herr. Mit Eurem Halbbruder«, rief der Mann, ehe er hinabstieg und Lorin bedeutete, ihn zu begleiten.
    »Er hat sich also nicht täuschen lassen?«, drang Tokaros Stimme dumpf den Schacht hinauf. Das Leuchten einer Fackel näherte sich, dann sah Lorin die Umrisse eines Gerüsteten. »Das dachte ich mir beinahe.«
    Lorin sprang die letzten Stiegen hinab, schaute noch einmal hinauf, wo Gans weiße Augen wie zwei neue Monde strahlten, dann blickte er zu Tokaro. »Der Bleichen Göttin sei gedankt!«, rief er freudig und erleichtert. Er unterdrückte den Wunsch, den jungen Mann vor sich in die Arme zu schließen. Bei aller Freundschaft und Verwandtschaft würde er ihm nicht einmal die Hand reichen, um keine magische Reaktion
    zu erzeugen.
    »Es ist schön, dich zu sehen, auch wenn ich gehofft hatte,
    dich mit meiner Abwesenheit zu täuschen«, grinste Tokaro ihn an, trat einen Schritt zur Seite und deutete den Gang entlang. »Wenn du schon so hartnäckig warst, dann komm. Machen wir es uns gemütlich.« Dann nickte er dem Wächter zu. »Malgos, du kannst auf die Burg zurückkehren. Und sage Gän, dass er die Umgebung um den Hügel sichern soll.« Der Mann nickte und kletterte die Stufen hinauf.
    Tokaro führte Lorin noch ein Stück durch den Tunnel und trat dann durch eine eisenbeschlagene Tür in einen fürstlich ausgestatten Raum, der sich ebenso gut hätte auf Angoraja befinden können. Drei weitere Türen führten hinaus, ein Tonnengewölbe stützte die Decke, Kerzen verströmten Licht und Wärme. Dieses Versteck war gründlich angelegt worden.
    »Willkommen in meinem bescheidenen Zuhause.« Lorin nahm Platz, Tokaro setzte sich ihm gegenüber und schenkte heißen Tee ein. »Was führt dich nach Ulldart? Die Überfahrt muss gefährlich gewesen sein.«
    »Das kann man wohl sagen«, nickte er. »Aber zunächst musst du mir erklären, wieso du nicht auf deiner Burg bist, sondern dich wie ein Verbrecher verbirgst.«
    »Nicht wie ein Verbrecher. Wie ein unschuldig Verfolgter. Das ist ein großer Unterschied.« »Wegen was?«
    Tokaro lehnte sich zurück, eine Hand lag auf der Stuhllehne, die andere auf dem Pommel des Schwertgriffs; das Licht verlieh der Rüstung einen sanften Schimmer und ließ die Edelsteine der aldoreelischen Klinge aufleuchten. »Das ist nicht von Belang. »Der Unterton war gebieterisch, einem Ritter Angors entsprechend. »Dass du mich aufgesucht hast,
    hatte einen triftigen Grund, nehme ich an.«
    »Einen sehr triftigen.« Lorin verzichtete darauf, weiter
    nachzufragen, sondern bereitete sich darauf vor, sein Anliegen so eindringlich wie möglich zu schildern. Er berichtete von der Entwicklung in Bardhasdronda, von den Wesen, die den Klingenden Steinen entschlüpft waren und umherstreiften, von ihren magischen Fertigkeiten und von der immensen Gefahr, die von ihnen ausging. »Sie werden wachsen und Vernichtung bringen. Ich fürchte, dass mehr als nur meine Heimatstadt in Gefahr ist, wenn wir die Qwor nicht vernichten.«
    Tokaro hatte gespannt zugehört. »Nun benötigst du mich und meine aldoreelische Klinge, um die Biester zu töten.«
    Lorin nippte an seinem Tee, um die trockene Kehle zu befeuchten. »Eigentlich geht es mir mehr um deine Magie. Sie ist aus irgendeinem Grund anders von den Göttern angelegt und vermag es, andere Magie abzustoßen, zu eliminieren und einem magisch Begabten schweren Schaden zuzufügen«, holte er aus. Er erinnerte sich sehr gut an die Schmerzen, die er verspürt hatte, als sie sich zufällig und nur kurz berührt hatten.
    Sein Halbbruder hatte verstanden. »Die Qwor haben sich vor allem von deiner Magie und der deines ungeborenen Kindes genährt. Deswegen denkst du, dass ihnen meine Fertigkeiten besonders hart zusetzen werden.«
    »So ist es.« Lorin blickte ihn bittend an. »Begleite mich nach Bardhasdronda und hilf mir, die Qwor zu vernichten. Ein Ritter Angors wird zu einem strahlenden Helden auf Kalisstron ...«
    Tokaro lachte ihn freundlich an. »Du musst mir diese Mission nicht schmackhaft machen. Sie ist bereits nach meinem Geschmack. Ich komme sehr gern mit dir und stehe dem Volk von Kalisstron gegen die Wesen bei.«
    »Hervorragend!«, brach es aus Lorin heraus. »Ich hatte befürchtet ...«
    »Aber«, fiel ihm Tokaro ins Wort, »es gibt zunächst wichtigere Angelegenheiten zu regeln. Danach ...«
    »Wichtiger !« Lorin starrte

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