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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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so zu vermeiden, Phoebe oder Calder oder irgendjemanden sonst aus dieser vermaledeiten Hochzeitsgesellschaft anzutreffen. Nach der letzten Nacht war dieser Plan noch wichtiger als je zuvor.
    Nicht mehr lange.
    Nur noch zwölf unerträglich lange Tage.
    Doch nach dem Frühstück fand er sich eigentümlicherweise wieder in der Gesellschaft der anderen.
    Phoebe trug wieder Blau, ein blasses, fast graues Blau, das Rafe traurig stimmte. Sie sollte die leuchtendsten Farben
tragen, Farben des Himmels, Farben von Edelsteinen, denn nur diese würden der Farbe ihrer Wangen und ihrer Augen gerecht.
    Fortescue sah missmutig aus, als er den Tee auftrug, dann jedoch zerstreut den Raum verließ, ohne ihnen einzuschenken. Rafe warf Calder einen Blick zu. »Stimmt irgendetwas nicht?«
    Calder schaute nicht von der Zeitung auf, in die er sich vertieft hatte. »Die Köchin schmollt. Jemand hat letzte Nacht den Vorratsraum geplündert und eine ziemliche Unordnung hinterlassen.«
    Tessa gab mitfühlende Laute von sich, aber Rafe konnte sich nur größte Mühe geben, nicht in Phoebes Richtung zu schauen. Er wandte den Blick ab und bemerkte, dass Tessa zunächst ihn und dann Phoebe nachdenklich betrachtete.
    Tessa lächelte leise, denn presste sie sich den Rücken der rechten Hand an die Stirn. »Lord Marbrook, würdet Ihr mir einen großen Dienst erweisen und Phoebe und Sophie heute zu Lementeur zur Anprobe begleiten? Ich fühle, wie ich Kopfschmerzen bekomme.«
    Lady Tessa sah nicht krank aus. Ihre Augen funkelten, und ihre Wangen waren rosig, aber er konnte ihr schlechterdings vorwerfen, Kopfschmerzen vorzutäuschen, um sich vor einem Einkaufsbummel zu drücken.
    Dieses Mal war es Phoebe, die zögerte. »Seid unbesorgt, Tessa. Wir kommen wunderbar mit Nan und einem der Lakaien zurecht, wenn Lord Brookhaven uns liebenswürdigerweise einen zur Verfügung stellte.«
    Calder schaute auf. »Was? Ach, ja. Natürlich. Ich würde Euch ja selbst begleiten, aber ich muss heute Berge von Berichten durchsehen. Tut mir leid. Sehr bedauerlich.«
    Calder sah nicht so aus, als täte es ihm besonders leid. Rafe wusste, dass sein Bruder nichts lieber tat, als sich den
ganzen Tag in seinen Papierkram zu vertiefen. Er schien eine endlose Faszination auf ihn auszuüben.
    Tessa lächelte, aber ihre Augen schauten listig in Phoebes Richtung. »Ich brauche Nan selbst den ganzen Tag, denn es wird mir kaum möglich sein, das Bett zu verlassen. Und zwei junge Damen nur mit einem Lakaien aus dem Haus schicken?« Sie richtete ihren Blick auf ihn und hob eine Augenbraue.
    Ah, sein Stichwort. Rafe unterdrückte ein resigniertes Seufzen und neigte den Kopf. »Es wird mir ein Vergnügen sein, Miss Millbury und Miss Blake zu begleiten. Ich werde mich sofort um eine Kutsche kümmern.«
    Er stand auf und ging, obwohl er den Auftrag auch von seinem Sitzplatz aus hätte geben können. Einen weiteren Nachmittag mit Phoebe zu verbringen war das Letzte, was er wollte.
    Ja, das erklärt auch, warum du so hart kämpfst. Du kannst ihren Anblick nicht ertragen.
    Phoebe sah Rafe nach, als er ging. Schau nicht auf seinen Hintern! Oje. Zu spät. Dann war er aus dem Raum, und eine unbehagliche Stille legte sich wieder über sie alle.
    Brookhaven saß am Fenster und schaute hinaus, seine Finger zuckten vor Ungeduld. Tessa fing an, eine aufkommende Migräne vorzutäuschen. Sophie steckte ihre Nase in ein Buch, Deirdre betrachtete Brookhavens zuckende Finger und sah aus, als würde sie diese am liebsten mit einem Krocketschläger bearbeiten. Das Ticken der goldbronzenen Uhr erfüllte den Raum für einige nicht enden wollende Minuten.
    Phoebe ertrug es nicht länger und stand ruckartig auf. »Nun, ich denke, ich sollte mich für die Anprobe fertig machen. Sophie, wollen wir aufbrechen?«
    Sophie schaute von ihrem Buch auf und blinzelte hinter ihren Brillengläsern. »Anprobe?«

    Phoebe seufzte. »Bei Lementeur, erinnerst du dich? Lord Marbrook lässt die Kutsche fertig machen.«
    Sophie schaute sie für einen Moment mit wachem Blick an. Dann war das eifrige Glimmen verschwunden, und an seine Stelle war verträumtes Desinteresse getreten. »Tut mir leid, Phoebe, aber ich muss leider ablehnen. Ich habe Kopfschmerzen.«
    Phoebe kniff verärgert die Augen zusammen. Verräterin. Sie wandte sich an Deirdre, die abwehrend die Hände hob. »Ich bekomme gleich Besuch. Ich habe versprochen, heute zu Hause zu sein. Du würdest doch nicht von einer Dame verlange, ihr Wort zu brechen,

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