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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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es zuließ. »Rafe? Rafe, Liebling, kannst du mich hören?« Himmel, sagten das eigentlich alle, wenn jemand ohnmächtig war? »Rafe, bitte, komm zu dir! Wir müssen hier weg!«

Siebenunddreißigstes Kapitel
    N achdem sie eine Viertelstunde unter dem Gewicht von Rafes taumelndem Körper durch den Morast geschlittert war, erblickte Phoebe die beiden Diener am Straßenrand liegen. Sie ließ Rafe vorsichtig auf die Knie sinken und rannte zu ihnen hinüber. Beide Männer waren bewusstlos, aber sie atmeten normal, und auch ihr Herz schlug regelmäßig, sie konnte außer den riesigen Beulen am Kopf keine Verletzungen entdecken.
    Einen Augenblick lang erwog sie, Rafe bei ihnen zu lassen, aber er war zu verwirrt. Er könnte irgendwo in den Wald taumeln und nie wieder zu finden sein.
    Sie schlang sich Rafes Arm höher auf die Schulter und wandte sich entschlossen in Richtung Gasthaus. »Zwei Meilen. Zwei winzig kleine Meilen. Ein Klaks!«
    Rafe kam hinreichend zu sich, um neben ihr herzustolpern, aber es war, als würde er schlafwandeln. Sie geriet wegen seines Zustandes in große Sorge. Müsste er sich nicht inzwischen von dem Schlag erholt haben?
    Einmal wandte er sich an sie und sagte mit klarer Stimme: »Phoebe, mein Kopf tut weh.« Dann kehrte er wieder zu seinem verwirrten Zustand zurück und murmelte irgendetwas über Brookhaven und Calder und »seine verdammten Fabriken«.
    Phoebe antwortete ihm, wenn es ihr so vorkam, als brauchte er es, und wenn er zu lange still war, dann versorgte sie ihn mit Futter für seine Tiraden. »Calders Plan für seine Fabrik ist genial« oder »Das Land gehört Calder, er kann
damit machen, was er möchte.« Solche Aussagen erregten garantiert Widerspruch.
    Dann kehrten seine Gedanken offensichtlich zu ihr zurück. »Sie ist es«, murmelte er immer wieder und brach ihr damit jedes Mal das Herz. »Ich hab sie gefunden.«
    »Sie liebt mich nicht«, sagte er einmal klar und deutlich. »Ich kann sie nicht dazu bringen, mich zu lieben.«
    »Oh, ich glaube, das gelingt dir sehr gut«, antwortete sie flüsternd, aber er war schon wieder bei Calder.
    »Verdammter Besserwisser. Verdammt perfekter Erbe!«
    Es war nicht wirklich Hass. Mehr so eine Art Rivalität, wie zwei Hunde, die zu dicht nebeneinander leben. Und offenbar war das Schicksal von Brookhaven der Knochen, um den sie sich stritten.
    Es war faszinierend und erklärte zu einem Großteil die Ereignisse der letzten Woche, aber Phoebe schwanden die Kräfte. Selbst Mädchen vom Lande hielten nicht alles aus.
    Endlich erblickte sie Laternenschein in der Ferne. Sie war so erleichtert, dass ihre Knie nachgaben und sie fast mit Rafe auf ihr zu Boden gegangen wäre.
    »Das hatte ich nun bestimmt nicht vor, mein Liebster«, lachte sie gequält, als sie sich anstrengte, sie beide wieder auf die Beine zu bekommen. »Vielleicht nachdem wir gebadet haben.«
    Sie schlang sich Rafes schlaffen Arm über die Schultern und trug sein Gewicht, so gut sie es konnte. Himmel, er war so groß! Sie schaffte es über den Hof des Gasthauses und schleppte Rafe stolpernden Schritts die Treppe hoch, als jemand aus dem Gasthaus trat und sie erblickte.
    »Gütiger Gott! Hier, lasst Euch helfen!«
    Phoebe überließ dem Fremden erleichtert den Großteil von Rafes Gewicht, denn vor Anstrengung wurde ihr schon schwarz vor Augen. Ihre Knie zitterten fürchterlich, aber das
konnte natürlich auch von der plötzlichen Erkenntnis herrühren, dass es vorbei war – sie hatten es geschafft!
    Sie stützte sich mit einer zitternden Hand am Türrahmen ab, während der Fremde Rafe in die Gaststube half. Sie war noch nicht fertig – noch nicht ganz. »Sir, unser Kutscher und unser Lakai sind verletzt. Bitte schickt jemanden die Straße hinunter, um ihnen zu helfen.«
    Die Lichter und Geräusche des Gasthauses trafen sie wie ein willkommener Feuerschein, als sie endlich durch die Tür stolperte. Sie hörte Schreckensrufe, als die anderen Gäste sie erblickten, und das Scharren eiliger Füße, als sie aufsprangen, um ihnen hineinzuhelfen. Jemand nahm sie sanft am Ellenbogen und führte sie an einen Platz beim Kamin. Sie saß viel zu dicht daran, denn die Hitze schlug ihr brennend ins Gesicht, aber es fühlte sich herrlich an.
    In Sicherheit und offenbar unerkannt. Jetzt musste sie sich eine Geschichte einfallen lassen, die...
    »Lord Marbrook! Was ist Euch passiert?«
    Oh Gott. Phoebe riss den Kopf hoch und sah einen gut aussehenden jungen Mann, der sich über Rafe beugte und ihn am

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