Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)
es durch Mark und Bein ging.
Ein Windhauch drang an Bernhards Nacken. Urplötzlich stand Mia neben ihm. Mit eisernem Griff packte sie seine Schulter und riss ihn herum. Panisch schaute er in ihr Gesicht. Diese wunderschönen Augen, die so kalt wirken konnten. Und im Moment starrten sie ihn mit einer wahren Eiseskälte an. Instinktiv wollte er die Axt hochreißen, aber es ging nicht. Mias Griff lähmte seinen Arm. Mit der anderen Hand langte sie nun selbst nach der Waffe und nahm sie dem Mystiker aus der Hand.
Im gleichen Moment kam Bewegung in die Dämonen. Die Stierdämonen scharrten kurz mit den Hufen. Dann stürmten sie mit gesenkten Köpfen los, direkt auf Mia und Bernhard zu. Mia machte einen schnellen Ausfallschritt zur Seite und stieß den Mystiker zur Seite. Unsicher taumelte er auf die Dämonen zu, die mit ihren Klauen nach ihm schlugen wie nach einer lästigen Fliege. Hart erwischte es ihn an der Seite, so dass er brutal gegen die Felswand geschleudert wurde. Besinnungslos blieb er dort liegen. Derweil warf Mia Olof seine Axt zu und zog ihre eigenen Schwerter. Auch die anderen Gefährten hatten die Überraschung inzwischen verdaut und erwarteten kampfbereit die heranstürmenden Dämonen. Gleich ging es los.
Wuchtig krachten die Stierdämonen in die gegnerischen Reihen. Die Schattensammler rissen ihre Waffen hoch und stemmten sich mit aller Kraft gegen die bulligen Angreifer. Doch konnten sie nicht verhindern, dass sie von ihnen einige Meter zurückgedrängt wurden. Mit dem ganzen Schwung des Ansturms prallten die Schwerter und Klauen der Dämonen auf die abwehrbereiten Waffen der Gefährten. Es krachte regelrecht. Der Aufprall fuhr ihnen schmerzvoll in die Arme und durch den ganzen Körper hindurch. Aber die Fünf hielten wacker stand. Wild und ungestüm schlugen die Dämonen um sich. Sie versuchten ihre überlegene Körperkraft auszuspielen und den Feind einfach niederzuwalzen. Mit ihren vier Arme fühlten sie sich überlegen. Wie todverheißende Wirbelstürme rotierten sie durch die Reihen der Schattensammler. Diese wichen immer wieder geschickt den Angriffen aus, die hart, aber meist unpräzise kamen. Ein ums andere Mal ließen sie ihrerseits die Klingen vorschnellen, um ihren Gegnern wenigstens kleine Schnittverletzungen beizubringen. Eine Taktik der Zermürbung. Fragte sich nur, ob sie auch aufgehen würde. Ermüdeten solche Dämonen überhaupt irgendwann einmal?
Mia merkte, wie sie langsam ungeduldig wurde. Für gewöhnlich suchte sie das schnelle Ende eines Kampfes. Doch das funktionierte hier nicht so einfach. Immer wieder suchte sie nach Lücken in der Deckung ihrer Gegner. Aber jedes Mal befand sich irgendeine Klaue oder eine Waffe im Weg. Wie verhext! Aus den Augenwinkeln beobachtete sie Olof, der mitten im Getümmel stand und mit seiner Axt auf die massigen Dämonen einschlug. Vielleicht war es nur Einbildung, aber Mia hatte den Eindruck, dass er die Axt noch leichter und müheloser führte als zuvor. Ganz so, als wäre es ein Kinderspiel für ihn. Ein äußerst gefährliches Kinderspiel! Erneut fuhr die prächtige Axt des Nordmanns auf einen der Dämonen nieder. Intuitiv riss der seine chitinverstärkte Klaue hoch. Doch die Axt schnitt durch sie hindurch wie durch einen reifen Apfel. Für Sekundenbruchteile blitzte die Waffe in einem hellen Licht auf. Zumindest meinte Mia das. Der Dämon zuckte zusammen. Mit einem scheppernden Geräusch fiel die Klaue zu Boden. Dunkelgrünes Blut spritzte aus dem Stumpf. Wütend und überrascht schrie der Dämon auf. Ein langgezogenes Röhren. Schnaubend und mit reichlich Schaum vor dem Maul drang er auf Olof ein. Dabei vergaß er, dass in seiner Verteidigung nun eine Lücke klaffte. Erbarmungslos nützte der Nordmann das aus und hieb erneut auf die Stelle, wo sich vorher noch die Klaue befunden hatte. Krachend drang die Schneide der Axt tief in die Flanke des Dämons ein. Er wankte hin und her wie ein Betrunkener. Verzweifelt schlug er unkontrolliert um sich. Schnell sprang Olof zurück, um nicht von einem Zufallstreffer erwischt zu werden. Dann schlug der hühnenhafte Dämon auch schon der Länge nach hin – mitten in die Beine eines anderen. Auch der geriet ins Taumeln. Mit vereinten Kräften drangen Nogg und Olof sofort auf ihn ein und brachten ihn schließlich ebenfalls zur Strecke.
Allmählich gewannen die Schattensammler die Oberhand. Bardinius ließ durch seine Magie absurde Illusionen entstehen, um die die Bestien abzulenken: Riesige bunte
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