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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Schmetterlinge umkreisten die Köpfe der stierartigen Kreaturen. Grelle Lichtblitze zucken vor ihren Augen. Feurige Pfeile jagten direkt auf sie zu. Fauchend wichen die Dämonen den vermeintlichen Attacken aus, schraken immer wieder zusammen – und offenbarten auf diese Weise kleine Lücken und Schwachstellen, die die drei Kämpfer erbarmungslos ausnutzten. Endlich lagen alle Stierdämonen tot oder verletzt am Boden.
    Die Schattensammler keuchten. Schweiß lief ihnen an den Schläfen herunter. Dieser Kampf hatte ihnen alles abverlangt. Schnell warf Mia einen Blick in die Runde. Die Gefährten wirkten unverletzt, wenn auch reichlich mitgenommen. Der Anführer der Dämonen machte sich gerade aus dem Staub. Sein Plan war kläglich gescheitert, und nun rannte er um sein Leben. Mia mochte keine Hasenfüße. Und so setzte sie gerade zur Verfolgung an, als Snip hinter einem Felsen hervortrat und sich dem Flüchtenden in den Weg stellte. Offenbar hatte der Goblin sich im Kampfgetümmel in den Rücken der Feinde geschlichen. Ein schlauer Schachzug. Erschrocken bremste der Dämonenanführer ab und zog ein langes Messer aus seinem Gürtel. Snip grinste und zeigte ihm dabei die Zähne.
    „Du willst eine Waffe?“, fragte er den Dämonen laut und machte schon mit dem Tonfall deutlich, dass er keine wirkliche Antwort erwartete. Dennoch schaute sich sein Gegenüber verwirrt und hektisch um. Anscheinend suchte er nach einem Ausweg. Aber der einzige Weg führte an dem Goblin vorbei – sofern er nicht zu denen zurück wollte, die gerade seine Gefolgsleute erledigt hatten. Entschlossen machte er einen Schritt nach vorn auf Snip zu. Mit solch einem Zwerg würde er schon fertig werden. Der Goblin fuhr jetzt fort zu reden: „Dann sollst du auch eine Waffe bekommen…“ Im nächsten Moment verließ die Kugel den Lauf seiner kleinen Pistole. Es blitzte kurz auf. Sekundenbruchteile später schlug das Geschoss in der Brust des Dämonenanführers ein. Der ließ sein Messer fallen, riss seine Hand hoch und presste sie sich fest auf die Wunde. Helles rotes Blut sickerte daraus. Ungläubig schaute er auf seine blutbeschmierte Hand herab. Das konnte, das durfte nicht sein. Sein Verstand weigerte sich stumpf anzuerkennen, was er da sah und spürte. Trotzig wankte er noch einen Schritt weiter. Dann brachen ihm zitternd die Beine unter dem Leib weg. Noch bevor er auf dem Boden aufschlug, war er bereits tot. „Und tschüss…!“, sagte Snip trocken und steckte seine Pistole zurück in seine Manteltasche.

Kapitel 60
     
    Nie hätten sie gedacht, dass sie sich jemals so sehr freuen würden, die Silberne Ebene wiederzusehen. Was vorher langweilig und öde auf sie wirkte, erschien nunmehr vertraut und einladend. Regelrecht schön. Nach dem Überfall durch die Dämonen waren sie weiter dem Weg durch die Berge gefolgt. Den Mystiker konnten sie nicht mehr retten. Der schwere Hieb des Stier-Dämons und der Aufprall auf den Felsen hatten seinen Brustkorb völlig zertrümmert. Er musste sofort tot gewesen sein. Keiner von ihnen begriff so recht, was da überhaupt vorgefallen war. Warum hatte Bernhard plötzlich so reagiert? Was war da in ihn gefahren? Er wirkte doch ganz bestimmt nicht wie ein Verräter. Eher schon wie ein Getriebener. Irgendetwas passierte in ihm, ließ ihn handeln, ohne dass er es wirklich wollte. Snip mutmaßte, dass dies vielleicht von der Begegnung mit Aelfjur im Reich der Schatten herrühren könnte. Der Angriff auf Bernhard, die Attacke gegen seinen Geist – das hatte möglicherweise etwas in ihm zerstört oder ihn empfänglich gemacht für böse dämonische Kräfte. Der Goblin zuckte mit den Schultern. Was wusste er schon davon? Mit solchen Sachen hatte er sich bislang noch nicht wirklich auseinandergesetzt. Also begruben sie den Mystiker unter den herumliegenden Felsbrocken. Dann zogen sie los.
    Stunden später nach weiteren ungezählten Kurven und Windungen hatte der Weg sie schließlich aus den Bergen heraus und zurück auf die Ebene geführt. Wie weit sie nun letztlich von ihrem Ausgangpunkt entfernt waren, konnte keiner von ihnen so genau sagen. Von der Burg allerdings war weit und breit nichts zu sehen. Nicht einmal ein Türmchen am Horizont. Aber das stellte kein wirkliches Problem dar. Im Gegenteil: Mit dem Dämonenfürsten und seiner Armee wollten sie lieber nichts weiter zu tun haben. Sie brauchten einfach nur einen Ausgang aus dieser Welt zu finden. Mehr nicht…
    Von ferne schallte in diesem Moment ein helles Signal

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