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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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erreichten sie schon die andere Seite und traten durch das Portal.
    Augenblicklich ließen sie ihren Blick schweifen. Sie standen wieder am Grunde des Kraters. Die Dämonenbrut, die schon bei ihrer überstürzten Abreise dem Ritual beigewohnt hatte, hatte sich auch nun wieder dort unten versammelt. Doch diesmal schienen sie besser gelaunt zu sein. Zufrieden betrachteten sie die Scharen an Dämonen, die durch das Portal traten. Schnell füllte sich der Beschwörungskreis. Und immer noch drangen weitere Dämonen aus dem Portal heraus.
    Snip nickte seinen Gefährten kurz zu, und im nächsten Moment ließen sie sich langsam und so unauffällig wie möglich zurückfallen. Das Getümmel machte es ihnen leicht, im Schatten zu verschwinden. Keiner achtete auf sie. Warum auch? Schließlich rechnete niemand mit ihnen. Stattdessen freuten sich die Dämonen über den gelungenen Coup und die willkommene Verstärkung, die sie erhalten hatten. Überall wuselten Gestalten herum, brauchten Zeit und Raum, sich zu orientieren. Schnell bewegten sich die Schattensammler auf die Rampe zu und schlichen sie empor. Unterdessen kollabierte das Portal auch schon wieder. Länger als einige Minuten schienen die Dinger nicht zu halten. Das war beruhigend – zumindest ein wenig. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sie ein Portal erschaffen würden, das dauerhaft Bestand hätte. Das wäre das Ende.
    Eine knappe halbe Stunde später hatten sie den oberen Rand des Kraters und die Ruinen ringsum erreicht. „Geschafft!“, keuchte Bardinius erschöpft und sah dabei in vier erleichterte Gesichter. Aus allen sprach die pure Freude darüber, dass ihre Rückkehr und Flucht so reibungslos geklappt hatte. Was hätte da nicht alles schieflaufen können? „Wir brauchen ein Versteck. Und wir brauchen einen guten Plan.“, stellte Snip nun sachlich fest. Die anderen stimmten ihm zu. „Wie wäre es, wenn wir in den Unterschlupf zurückkehren?“, schlug Olof vor. Doch der Goblin schüttelte bedächtig mit dem Kopf. „Das ist viel zu weit. Dieser Ort hier“, und dabei deutete er auf den Krater, „ist der Schlüssel zu allem weiteren. Wir sollten uns nicht zu weit davon entfernen.“ Die Logik ihres Anführers leuchtete allen ein. Nach einigem Suchen fanden sie ein geeignetes Versteck: eine kleine Höhle. Mehr ein Loch im steinernen Boden. Doch es bot Schutz vor Wind und Wetter – und vor unerwünschten Blicken. Und darauf kam es im Moment an.

Kapitel 64
     
    Von seiner erhöhten Position aus hatte er alles bestens im Blick. Der Riss zwischen den Welten leuchtete weithin erkennbar über die Ebene – auch wenn es sich nur um einen kleinen und flachen Riss handelte. ‚ Etwas instabil! ‘ Lange würde der nicht halten. Da war sich Br’ui absolut sicher. Aus allen Richtungen strömten Gruppen von Dämonen auf das Portal zu. Sie wurden angezogen von dem lauten Signal – so, wie sich Motten zum Licht hingezogen fühlten.
    Mit einem Mal blieb sein Blick an einer kleinen Gruppe hängen. Nur fünf Mitglieder gehörten dazu, ihr Anführer grün und muskelbepackt. Ein echtes Prachtstück. Seine vier Gefolgsleute trugen lange robenartige Kapuzenmäntel. Solche Trupps liefen zahllose über die Ebene. Alles in allem also nichts Auffälliges – wenn sie dem Jäger nicht so bekannt vorgekommen wären. Er hatte sie schon einmal gesehen. Ja, mehr als das. Sie lösten seinen Jagdinstinkt aus. In all dem Gewusel gelang es ihm kaum, Signaturen zu lesen und sie einzelnen Wesen zuzuordnen. Aber diese Fünf stachen auf sonderbare Weise heraus. Noch einmal bot er seine ganze Konzentration auf. Die Spur, der er folgte, führte direkt auf das Portal zu, hatte es aber noch nicht erreicht. In Gedanken versuchte er den Pfad zu rekonstruieren, den seine Beute genommen hatte. Und er traf auf… Bingo! Wie dämlich konnte er nur sein! Diese Fünf da unten: Das war seine Beute. Er verfolgte sie doch nun schon so lange. Das hätte er doch sofort erkennen müssen – auch wenn es inzwischen nur noch fünf von ihnen waren und nicht mehr sieben.
    Mit kräftigen Flügelschlägen machte Br‘ui sich an die Verfolgung. Vermutlich würde er sie nicht mehr vor dem Tor einholen. Aber sei’s drum. Auf der anderen Seite ergab sich dann gewiss eine gute Gelegenheit – zumal er im Krater auf Unterstützung durch andere Dämonen hoffen durfte. Langsam verringerte er seine Flughöhe. Das Portal war wirklich niedrig. Er musste sich wohl oder übel in die Reihen der Dämonen am Boden

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