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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Nordmann dies tat? Schließlich verband ihn am meisten mit den Menschen hier in Frigia. Doch er war kein Schattensammler und brachte auch nicht die Erfahrung mit, die andere Mitglieder der Gruppe besaßen. Am Ende entschieden sie sich dann dafür, es zu halten, wie sonst auch. Snip war ihr Anführer. Also redete er mit dem Jarl. Und jener zeigte sich in der Tat für einen kurzen Moment irritiert. Offenbar hatte er erwartet, dass einer der Menschen für die Gruppe sprach und nicht diese kleine groteske Gestalt mit der langen Nase. Aber er fing sich schnell und schenkte nun seine Aufmerksamkeit ganz dem Goblin und seinen Worten.
    „Wir haben wahrlich eine weite Reise hinter uns – und sind selbst ganz überrascht, dass wir hier bei euch gelandet sind. Vielleicht hat das Schicksal uns hierher gespült. Oder es waren eure Götter, die unsere Schritte gelenkt haben. Wer kann das schon mit Sicherheit sagen? Auf jeden Fall sind wir hier und bringen etwas mit, dass euch gut bekannt ist.“ Dabei zeigte er auf Olof und die Axt, die er für alle sichtbar über seine Schulter gelegt hatte. Der ganze Hofstaat nickte einvernehmlich. „Rasmus hat uns erzählt“, fuhr Snip fort, „dass ihr ein erneutes Problem mit Dämonen habt. Und nun setzt ihr eure Hoffnung in die Axt und den Helden, der sie schwingt.“ Der Goblin grinste in Olofs Richtung, während der Nordmann leicht die Augen verdrehte. Er wollte doch kein Held sein. Warum kapierte das nur keiner?
    Als Snip die Axt erwähnte, ging ein Raunen durch die Gruppe der Nordmänner. „Der Anblick der Axt schenkt uns wirklich Hoffnung.“, sagte der Jarl. „Es ist eine Ehre und auch eine Freude, die verschollene Waffe mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Woher habt ihr sie?“ Diese Frage richtete sich direkt an Olof, der pflichtbewusst zu einer Antwort ansetzte. Doch bevor er noch das erste Wort herausbrachte, ging Snip dazwischen. „Das Schicksal geht verschlungene Wege. Unser Freund Olof ist auf einer besonderen Mission. Und wir begleiten ihn dabei. Die Axt wurde ihm von höchster Stelle verliehen. Mehr dürfen wir dazu nicht sagen. Doch es hat gewiss alles seinen Sinn.“ Snip redete leise und betont langsam. Ganz so, als gäbe er ein wichtiges Geheimnis weiter. Dabei sagte er im Grunde genommen gar nichts. Doch das Manöver ging auf. Der Jarl nickte. „Ich verstehe.“, sagte er. Und der Goblin konnte auf den eigentlichen Kern seiner Rede zurückkommen. „Um unsere Mission zu erfüllen, müssen wir so viel wie möglich über die Dämonen und über die Axt wissen.“, Dann schaute er dem Jarl direkt und mit einem leichten Flehen in die Augen. „Rasmus sagte uns, dass ihr uns da sicher weiterhelfen könnt.“
    „Ich will euch gerne alles sagen, was ich weiß, auch wenn es zugegebenermaßen nicht sehr viel ist.“, antwortete Gustav XII. und sah freundlich in die Runde. „Doch sollten wir dies bei einem guten Essen tun. Ihr seid gewiss hungrig und durstig. Und ich wäre wahrhaft ein schlechter Gastgeber, wenn ich euch nichts anbieten würde.“ Er klatschte in die Hände. Eine zweiflügelige Tür in der Wand hinter dem Thron wurde geöffnet und gab den Blick auf einen Bankettsaal frei. Sofort strömten Bedienstete von allen Seiten herbei und begannen eifrig den Tisch zu decken.
    Keine halbe Stunde später saßen sie um die festliche Tafel herum und genossen die vielfältigen Köstlichkeiten, die der Jarl hatte auftischen lassen. Berge an Fleisch in allen Variationen, dazu Brot und wenige Früchte. Eifrig langten sie alle zu. „Diese Nordleute verstehen zu kochen.“, schwärmte Bardinius und schob sich ein weiteres Stück Fleisch in den Mund. „Lecker!“ Der Bratensaft lief ihm den Mundwinkel herunter.
    Nachdem sie alle gesättigt waren, begann Jarl Gustav zu sprechen. „Es ist schon über zweihundert Jahre her, dass Einar der Schmied, der Dämonenbezwinger, das Portal zerstört hat. Kein einziger Dämon wandelte seitdem in Frigia. Doch jetzt gibt es wieder Meldungen über Dämonenangriffe. Dörfer wurden überfallen und bis auf die Grundmauern zerstört. Nur wenige überlebten. Aber sie alle berichteten übereinstimmend von grässlichen Dämonen, wie sie auch in den alten Geschichten vorkommen. Seitdem macht Angst die Runde. Wir Jarle haben uns getroffen und über alles gesprochen. Wir haben auch Krieger in den Norden geschickt, wo dereinst das Dämonenportal erschienen war. Nur wenige von ihnen kehrten zurück. Dennoch erfuhren wir, dass mit jedem Schritt nach

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