Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
Vom Netzwerk:
Norden die Zahl der Dämonen zunimmt. Aber ein Portal oder einen anderen Zugang zu unserer Welt konnte bislang niemand finden. Anscheinend ist es gut versteckt.“
    Gebannt hingen alle an den Lippen des Jarl. Keiner sprach, keiner regte sich. Absolute Stille herrschte. Sie konnten die Bedrohung durch die Dämonen förmlich spüren. Der Ernst der Lage war unverkennbar. „Gibt es keine andere Möglichkeit, solch ein Portal aufzuspüren?“, fragte nun Bardinius, „Vielleicht geht es ja auf magische Weise?“ Jarl Gustav nickte und deutete auf zwei ältere Männer mit langen Bärten. „Unsere Mystiker versuchen alles, was sie können. Aber es gestaltet sich äußerst schwierig. Wir wissen einfach viel zu wenig über all dies.“ „In der Tat!“, bestätigte einer der Mystiker und stellte sich als Alarich vor. Neugierig schaute Bardinius ihn an. Er unterschied sich schon deutlich von den Magiern in seiner Welt. Und Bardinius war sich auch nicht sicher, ob man diese Mystiker wirklich als Magier bezeichnen konnte. Aber vielleicht bekam er bald die Gelegenheit, es genauer herauszufinden.
    „Könnt ihr uns denn wenigstens ein wenig mehr über die Axt und ihre Fähigkeiten erzählen?“, wechselte der Magier das Thema und wandte sich wieder an den Jarl. Aber der schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich kenne nur die alten Geschichten und Legenden. Nicht von ungefähr hat die Axt den Namen ‚Dämonentod‘ erhalten. Aber sonst…“ Er zuckte mit den Schultern, um sein Bedauern zum Ausdruck zu bringen. Damit schien das Gespräch beendet zu sein. Im gleichen Moment jedoch rutschte Alarich ein Stück näher an Bardinius heran und raunte ihm etwas ins Ohr: „Wenn ihr mehr wissen wollt, kommt später zu mir. Das, was ich euch sagen kann, ist nicht für alle Ohren bestimmt.“ Sekunden später widmete sich der Mystiker wieder ganz seinem Kelch und dem guten Essen.

Kapitel 30
     
    Kritisch beäugte er den Kreis auf dem Boden. Er maß gut sechs Meter im Durchmesser. An seinen Rand hatte der Schreiber-Dämon sorgfältig zahlreiche Zeichen und Symbole aufgemalt. Jedes musste haargenau stimmen: Jeder Haken, jeder Schnörkel. Bereits der kleinste Fehler reichte aus, um die Beschwörung zu stören oder gar eine Katastrophe herbeizuführen. Und ihm genügte völlig die Katastrophe, die sein Herr und Meister darstellte. Seine beiden Köpfe kicherten leise bei diesem Gedanken vor sich hin.
    Rund um den Kreis standen im exakt gleichen Abstand dreizehn mannshohe Leuchter mit jeweils sieben Kerzen und warfen ein flackerndes Licht in den Raum. In einiger Entfernung lehnte sich Zrr’Gan’Drhu gegen eine Säule. Seine Arme hatte er vor der massigen Brust verschränkt und beobachtete den Schreiber mit strenger Miene. In letzter Zeit ging ihm zu viel schief. Das konnte und das würde er nicht dulden. Diese unwürdigen Schleimer und Kriecher würden schon sehen, was Versagen bedeutete. Und wehe, bei dem Ritual ging auch nur das Geringste daneben!
    Zufrieden beendete der Schreiber-Dämon seine Inspektion. Jede Rune, jedes einzelne Detail hatte er mehrfach überprüft – und es stimmte alles. Darauf hätte er glatt sein Leben verwettet. Obwohl – genau das tat er ja faktisch gerade. Nun stellte er sich auf ein kleines Podest am oberen Rand des Kreises, zupfte sein Gewand gerade und winkte schließlich mit der Hand einem nahestehenden Wächter zu. Der verschwand daraufhin durch eine nahe gelegene Tür. Wenige Minuten später traten dreizehn gerüstete Dämonensoldaten in den Raum. Gedrungene Gestalten, deren Haut und Schuppen eine dunkelbraune Färbung aufwiesen. Ihre Köpfe waren flach und mit dicken Hornplatten besetzt. So konnte das bisschen Gehirn, über das sie verfügten, nur schwer verletzt werden. Nicht, dass sie es jemals wirklich gebraucht hätten. Die gelben Augen saßen tief in ihren Höhlen, ihre Blicke wirkten stumpf. Jeder der Dämonen führte eine für menschliche Maßstäbe attraktive Menschenfrau vor sich her. Die Frauen trugen keinerlei Kleidung, doch ihre Körper waren über und über mit Runen und magischen Symbolen bemalt. Keine von ihnen sah ängstlich oder gar panisch aus. Im Gegenteil, sie wirkten seltsam gelöst – fast schon schwerelos. Wie in einer einstudierten Choreographie umrundeten Dämonen und Menschenfrauen den Kreis dreimal. Dann blieb jedes Paar an einem der Leuchter stehen.
    Auf ein weiteres Zeichen des Schreiber-Dämons hin setzte eine leise melancholische Musik ein. Woher sie kam, blieb verborgen. Die

Weitere Kostenlose Bücher