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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Backbord!“, schrie Thorge laut, und Rasmus, der das Ruder übernommen hatte, reagierte sofort. Ächzend legte das Schiff sich nach links zur Seite. Eiskaltes Wasser spritzte an Bord und traf ausgerechnet den Ork mitten ins Gesicht. Fluchend klammerte er sich am Mast fest und prustete. Auch die anderen suchten nach passendem Halt. Es war eine mörderische Fahrt. Mitten im Ausweichmanöver knirschte es bedenklich. „Keine Sorge!“, kam sofort der Ruf von Thorge zu ihnen herüber. „Die Eisscholle hat nur den Rumpf berührt. Es ist nichts beschädigt.“ Die Passagiere atmeten erleichtert auf. Zugleich wussten sie, dass da noch viele weitere Eisschollen auf sie warteten. Die Gefahr war noch längst nicht vorüber.
    Endlich ertönte der Ruf, auf den sie so sehnsüchtig warteten. „Land in Sicht!“ Sofort eilten sie alle zur Reling. Und tatsächlich! In einigen Kilometern Entfernung zeichnete sich die Silhouette von Joerrand ab. Bald würden sie wieder festen Boden betreten. Thorge trat derweil zum Mast zu reffte das Segel zusammen. „Was tust du da?“, fragte Mia entgeistert. „Sollen wir den Rest etwa schwimmen?“ „Das würde ich gerne sehen.“, sagte der Seemann und rollte mit seinem verbliebenen Auge. Dann zeigte er auf das dichte Packeis. „Ich kann nicht bis an die Insel heranfahren. Noch ein kleines Stück. Dann müsst ihr den Rest über das Eis laufen.“ Mit großen Augen schauten die Schattensammler erst ihn und dann sich gegenseitig an. Genüsslich ließ Thorge dieses Bild einen Moment auf sich wirken. „Keine Sorge!“, erklärte er dann. „Das Eis ist teilweise mehr als einen Meter dick. Das trägt selbst einen voll beladenen Wagen.“
    Wenig später stand die Gruppe auf dem Packeis. Ausrüstung und Proviant hatten sie in ihren Rucksäcken verstaut. Jeder trug im wahrsten Sinne des Wortes sein Päckchen. Thorge winkte ihnen noch einmal. „Viel Erfolg und einen schönen Winter!“, rief er ihnen zu und lachte dabei laut und dröhnend. Dann hisste er das Segel und stach in See. Zurück nach Koeppen an den wärmenden Kamin. Zurück in die Heimat. Zurück in die vermeintliche Sicherheit.
    Die Schattensammler und ihre drei Begleiter ließen die Blicke ausgiebig schweifen. Die Hügel von Joerrand zeichneten sich deutlich in der Ferne ab. Ein anständiger Fußmarsch erwartete sie. „Auf geht’s!“, rief Olof den anderen zu und setzte sich an die Spitze ihrer kleinen Gruppe. Der Rest folgte ihm. Was blieb ihnen auch schon anderes übrig? Der Weg über das Eis war gewöhnungsbedürftig – insbesondere für die Schattensammler. Immer wieder knirschte und knackte es unter ihnen. Die Nordmänner versicherten ihnen zwar, dass das ganz normal und überhaupt nicht gefährlich war. Aber was, wenn nicht…?
    Nachdem Thorges Boot außer Sichtweite war, hatte Bardinius Orbin aus dem Beutel befreit, in dem der Drache sich so lange versteckt hatte. Froh über die wieder gewonnene Freiheit drehte er erst einmal ein paar Runden über ihren Köpfen. Dann flog er auf Bardinius‘ Bitten voraus, um den vor ihnen liegenden Weg zu erkunden. Und es sollte sich schon bald herausstellen, dass das eine gute Entscheidung war. Denn der Drache war gerade erst einmal drei Minuten unterwegs, da nahm er telepathisch Kontakt zum Magier auf. Sofort ließ dieser die Gruppe anhalten. „Da vorne ist etwas.“, gab er weiter, was der Drache ihm übermittelte. „Irgendwas sitzt unter dem Eis. Etwas Großes, Dunkles.“ Sofort richteten sich alle ihre fragenden Blicke auf die Nordmänner. Doch die zuckten nur mit den Schultern. „So einfach lässt sich nicht sagen, was da ist. Vielleicht ein Schiffswrack, vielleicht auch etwas Gefährliches, das da auf Beute lauert. Wir müssen uns das schon näher ansehen. Aber lasst uns dabei sehr vorsichtig sein.“ Bei diesen Worten zog Rasmus sein Schwert. Und auch die anderen griffen nach ihren Waffen. Langsam schwärmten sie aus und verteilten sich auf dem Eis. Nicht zu weit auseinander, aber so weit, dass sie schnell und flexibel auf potenzielle Gefahren reagieren konnten. Nun kehrte auch Orbin zurück und setzte sich auf Bardinius‘ Schulter.
    „Das, was Orbin entdeckt hat, scheint mehrere Meter lang zu sein. Genauer konnte er es nicht erkennen.“, gab der Magier die neuesten Informationen weiter. Schritt für Schritt näherte sich die Gruppe nun der Stelle, die der Drache beschrieben hatte. Auf Mias Geheiß ließen sich Rasmus und Olof, die in der Mitte ihrer Formation liefen, ein

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