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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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des Magiers auf sie zuflog. Diesmal ein Stück tiefer. Ehe sie sich’s versah, schlug er ein und traf ihre weichere Unterseite. Ganze Brocken wurden aus ihrem Fleisch herausgerissen. Schmerzerfüllt zuckte der massige Leib. Doch damit nicht genug; denn auch das Packeis unter der Schlange bekam einen Teil der Explosion ab. Und das reichte, um ein Loch in die dicke Eisschicht zu reißen. Völlig verdutzt rutschte die verletzte Schlange durch das Loch unter ihr und blieb darin stecken. Sie wand sich hin und her. Doch je mehr sie das tat, desto tiefer rutschte sie hinein.
    Nun kam Bewegung in die Menschen und Grünhäute. Ohne dass irgendjemand auch nur das kleinste Kommando geben musste, rannten sie los. Bloß weg von der Bestie. Immer weiter liefen sie über das Packeis, bis sie schließlich völlig erschöpft die Insel erreichten. Nun hatten sie wenigstens festen Grund unter den Füßen. Und kalt war ihnen für den Moment auch nicht mehr. Doch die nächsten Gefahren würden gewiss schon auf sie warten.

Kapitel 35
     
    Die Windböe erwischte ihn völlig unerwartet schräg von der Seite. Der starke Wind fuhr mit Macht in die Schwingen des leichten Dämons und ließ ihn kräftig taumeln. Schnell schlug er mit seinen Flügeln, um die Flugbahn wieder zu stabilisieren. Doch noch bevor es ihm gelang, traf ihn eine weitere Böe. Diesmal von hinten. Es trieb ihn hoch. Dann sackte er unvermittelt wieder ab. Immer mehr Böen kamen auf, wirbelten ihn wie ein Stück Papier in der Luft hin und her. Ein Spielball der Naturgewalten. Das Boot hatte er längst aus den Augen verloren. Und mit ihm seine Beute. Was mussten diese armseligen Weichlinge denn auch noch über das Meer fahren? Und das bei solch einem Wetter. Aber für solche Gedankengänge hatte er jetzt keine Zeit.
    Wieder traf ihn ein harter Windstoß und brachte ihn gefährlich ins Trudeln. Nur unter Aufbietung seiner ganzen Routine konnte er sich nochmals fangen. Hastig schaute er sich um. Wo war die Insel? In welche Richtung musste er sich halten? Auf gar keinen Fall durfte er die Orientierung verlieren. Wenn er weiter aufs offene Meer hinausgetrieben würde oder sogar ins Wasser stürzte, wäre alles aus. Also stemmte er sich weiter gegen den Wind an, kämpfte sich mühsam weiter. Und tatsächlich: das Festland schien jetzt zum Greifen nahe.
    Da packte ihn eine mächtige Böe direkt von oben und legte sich wie eine riesige schwere Hand auf ihn. Erbarmungslos wurde er niedergedrückt. Rasch verlor er an Höhe, trudelte immer schneller dem Boden entgegen. Noch befand er sich über dem Meer. Ein kleines bisschen noch. Da vorne – das Land – zum Greifen nahe. Alles andere verlor seine Bedeutung. Nur noch dieses kleine Stück. Zwei, drei Flügelschläge. Geschafft! Sekunden später schlug Br‘ui hart auf. Und im gleichen Moment wurde alles um ihn herum schwarz.

Kapitel 36
     
    „Ich bin mir sicher, wir sind gleich da.“ Bernhards Worte klangen energisch, fast schon trotzig. Sein Gesicht allerdings sendete ganz andere Signale. Da standen Unsicherheit und Selbstzweifel geschrieben. „Das hast du schon vor einer Stunde gesagt.“, bemerkte Mia trocken und schlug damit zielgenau in die richtige Kerbe. „Und vor zwei Stunden auch schon.“, fügte Snip hinzu. Sie alle waren sichtlich erschöpft und gereizt vom langen Marsch und der eisigen Kälte. „Ich kann kaum noch meine Finger spüren!“, jammerte Bardinius und rieb sich demonstrativ die Hände, obwohl sie in dicken Fellhandschuhen steckten. Orbin hatte sich längst in den Rucksack zurückgezogen, wo er sich zwischen der Kleidung des Magiers ein wenig wärmte. Vor allem gab es hier keinen Wind, der erbarmungslos und unablässig in die Gesichter der Schattensammler und Nordmänner blies und selbst einen Weg durch die dickste Kleidung hindurch fand.
    „Wir können aber wirklich nicht mehr weit weg sein.“, sagte der Mystiker mit beinahe weinerlicher Stimme und stampfte leicht mit dem Fuß auf. Allen Berechnungen zufolge muss der Unterschlupf hier ganz in der Nähe sein. Wie aufs Kommando schauten alle in die Runde. Doch außer schneebedeckten Hügeln und hohen Bergen, die am Horizont aufragten, gab es weit und breit nichts zu sehen. Eine weiße Wüste, in die sich offenbar nicht einmal mehr irgendwelche Monster verirrten. Wozu auch? Beute würden sie hier kaum finden. Dazu gab es einfach nicht genügend Verrückte wie sie.
    Fragend schauten sich die Mitglieder der kleinen Gruppe gegenseitig an. Aber eine Antwort

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