Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)
Moment, der ewig zu währen schien, hing das Monstrum fast regungslos in der Luft. Dann brach es zusammen und stürzte zu Boden.
Der andere Dämon, der sich gerade noch auf den Magier stürzen wollte, hielt nun ebenfalls inne. Was war das? Hasserfüllt funkelte er den Goblin an und schwang unheilverheißend sein Schwert. Dabei übersah er, dass von hinten Olof angelaufen kam, der seine anderen Gegner schon erledigt hatte. Mit einem kräftigen Schwung seiner Axt trennte er gleich drei der Hinterbeine der Spinne auf einmal ab. Das Monster wollte herumfahren und geriet ins Wanken. Noch ein Schlag. Zwei weitere Beine fielen zu Boden. Der Dämon rang um Halt. Aber auf drei Beinen konnte er nicht stehen. Also stürzte er. Ein letzter Schlag mit der Axt besiegelte dann sein Schicksal. Dankbar und erleichtert schaute Bardinius zu dem Nordmann herüber, während Snip seine Taschenpistole dezent wieder wegsteckte.
In der Zwischenzeit hatten Mia, Nogg und die beiden anderen Nordmänner ihre Gegner erledigt und rannten auf die vier verbleibenden Spinnen-Dämonen zu, die auf dem Dach des Unterschlupfs saßen. Sofort griffen diese nach ihren Wurfspeeren und schleuderten sie ihnen entgegen. Mia, die wieder einmal voranstürmte, wich den Geschossen mühelos aus. Ein lockerer Sprung nach links. Zwei kurze Schritte nach rechts. Wirkungslos zerschellten die Speere auf dem harten Boden. Doch nicht alle verfügten über solche Wendigkeit wie die Quandalerin. Ein winziger Moment der Unachtsamkeit reichte aus – und schon bohrte sich ein Speer tief in Rasmus‘ linken Oberschenkel. Laut aufschreiend stürzte er zu Boden und überschlug sich dabei mehrmals.
Den Spinnen blieb nicht viel Zeit zum Jubeln. Fast im gleichen Moment hatte Mia den Unterschlupf erreicht. Mit einem kurzen Wischen bewegte sie ihren rechten Arm zur Seite und schleuderte dabei einen Wurfstern auf den nächsten Dämon. Schmatzend bohrte sich das Geschoss tief in das Auge der Kreatur. Kreischend ließ die Bestie ihre Waffen fallen und presste sich wimmernd die Hände vors Gesicht. Die anderen Dämonen wichen automatisch ein paar Schritte zurück, um aus der Schussbahn zu gelangen. Mit flinken Fingern machte Mia sich daran, an der Wand des Unterschlupfs hochzuklettern. Hier war sie den Spinnen fast ebenbürtig. Keine zehn Sekunden später hatte sie das Dach erreicht und sprang mit einem Satz über die Kante. Die drei restlichen Dämonen erwarteten sie schon.
Unterdes waren auch Bernhard und Nogg am Fuß des Gebäudes angekommen. Ein kurzer Blick in die Höhe zeigte ihnen, dass sie da nicht so einfach hinaufklettern konnten. „Ich hab ein Seil.“, rief der Mystiker dem Ork zu und zog sich seinen Rucksack vom Rücken. Mit gezielten Griffen wühlte er kurz darin herum, dann förderte er ein langes Seil zutage, an dem ein Metallhaken befestigt war. Schwungvoll ließ er den Haken kreisen. Erst langsam, dann immer schneller – bis er schließlich seine Hand verließ und auf das Dach flog. Klirrend landete er dort. Vorsichtig zog Bernhard am Seil, bis sich der Haken fest in der Kante der Mauer verkeilt hatte. Erneut riss er daran. Das sollte halten. Noch einmal durchatmen, und auf ging’s. Immer nach oben.
Als die beiden auf dem Dach ankamen, war das Gefecht schon in vollem Gange. Mia stand breitbeinig auf dem gepanzerten Hinterteil eines Spinnendämons und trieb ihr Schwert durch die Spalten zwischen den Chitinplatten tief in den Rücken der Bestie. Wild bäumte sie sich auf. Der menschenähnliche Oberkörper versuchte sich umzuwenden, um sie irgendwie angreifen zu können. Aber Mia ließ sich davon nicht beirren. Ein weiteres Mal zog sie ihr Schwert heraus und stieß erneut zu. Zu viel für den Dämon. Tödlich verwundet fing er an zu taumeln. Dann stand er plötzlich wie erstarrt da – um schließlich sang- und klanglos in sich zusammenzusacken. Mia befand sich indes schon längst nicht mehr auf dem Rücken der Bestie. Mit einem Salto war sie rechtzeitig abgesprungen und hinter den verbliebenen Spinnen-Dämonen gelandet. Bereit für die nächste todbringende Attacke.
Nogg machte es wieder einmal auf Ork-Art und stürzte sich einfach auf den nächstbesten Dämon. Dass er dabei mehrfach von den harten Spinnenbeinen mit ihren scharfen Kanten getroffen wurde, schien ihm nicht wirklich etwas auszumachen. Die blutenden und zweifelsohne schmerzhaften Wunden steckte er einfach weg, während er mit ungezügelter Kraft auf den bemitleidenswerten Dämon eindrosch. Bernhard
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