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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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dem Finger auf die Brutmutter. Wie ein schmaler Steg ragte ein Pfad gut vier Meter in die Mitte der gewaltigen Kreatur hinein. An seinem Ende befand sich eine Art Falte oder Spalt, vielleicht einen Meter breit. Das musste der Schoß sein.
    Die Gefährten schauten sich an. Entschlossen nahm Olof seine Axt und schraubte vorsichtig den Knauf mit dem Dorn aus ihr heraus. Dann gab er ihn Mia, die ihn in einer Tasche an ihrem Gürtel verstaute. Noch einmal atmete sie tief durch und konzentrierte sich ganz auf das, was ihr bevorstand. Dann schlich sie auf Zehenspitzen und so leicht, wie sie sich nur machen konnte, über den Steg hinweg bis hin zu der Spalte. In aller Ruhe inspizierte sie den Schoß. Der Spalt war ein Stück weit geöffnet. Ein süßlicher Geruch drang daraus hervor. Eine klebrige Substanz umgab seinen Rand. Vermutlich befand sich noch mehr davon in seinem Inneren. Mia drehte sich zu ihren Gefährten um. Alle schauten wie gebannt auf sie. Nun kam es ganz allein auf die junge Frau an. Sie hielt das Schicksal dieser Welt in ihren Händen. Nicht wirklich eine dankbare Aufgabe.
    Mit beiden Händen zog sie den Dorn langsam und bedächtig aus der Tasche. Nur keinen Fehler begehen! Vorsichtig kniete sie sich hin. Ein stilles Gebet an die Götter, die ihr an diesem gottlosen Ort vermutlich auch nicht helfen konnten, dann schob sie den Dorn mit der linken Hand tief in die Spalte hinein. Augenblicklich passierte etwas. Ein leichtes Brennen ging von dem Dorn aus und erfüllte erst ihre Hand, dann den ganzen Arm bis hinauf in die Schulter. Mit jeder Sekunde wurde das Brennen stärker. Doch Mia ließ ganz gewiss nicht los. Niemals! Ganz egal, wie stark der Schmerz auch werden mochte. Gleichzeitig spürte sie, dass da etwas mit dem Dorn geschah. Er lud sich auf. Sie konnte zwar nicht sagen, woher sie das wusste, aber sie war sich völlig sicher.
    Und noch etwas geschah: Die Brutmutter wachte auf. Unruhe kam auf in dem Meer aus Fleisch und Schleim. Ein Auge öffnete sich. Noch eins. Verschlafen und überrascht schaute das dämonische Wesen den Eindringling an. Dann stieß es einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Tentakel erhoben sich und schwangen bedrohlich durch die Luft. Mias Verstand sagte ihr, dass sie hier weg musste. Aber der Dorn war noch nicht vollständig aufgeladen. Da peitschte auch schon ein erster Tentakel auf sie zu. Im letzten Moment ließ sie sich flach auf den Boden fallen, ohne dabei den Dorn aus dem Schoß zu ziehen. Mit wuchtiger Kraft zischte der Tentakel nur wenige Zentimeter über sie hinweg. Und die nächsten erhoben sich bereits zum Angriff. Da endlich fühlte sie, dass der Dorn genügend von der Essenz in sich aufgenommen hatte. Das Brennen verschwand schlagartig aus ihrem Arm. Sofort riss sie ihre Hand aus der Spalte, steckte den Dorn zurück in den Beutel und stand auf. Mit einem Rückwärtssalto wich sie einem weiteren Tentakel aus. Dann lief sie los – zurück zu ihren Gefährten.
    Die starrten sie mit großen Augen an. Nein, sie starrten an ihr vorbei. Im Laufen schaute sie sich um. Wie aus dem Nichts waren plötzlich ein Dutzend Dämonen erschienen. Große, kräftige Dämonen. Jeder von ihnen gut zwei Meter groß. Auf ihre dunkelbraune ledrige Haut hatten sie glänzende Metallplatten genietet, so dass alle empfindlichen Stellen gut geschützt waren. Aus der Stirn wuchsen ihnen zwei kurze Hörner – direkt über den hellgrün glänzenden Augen. In ihren Händen trugen sie mächtige Zweihänder mit gezackten Schneiden. Ohne zu zögern teilten sie sich in zwei Gruppen auf und rannten von beiden Seiten auf die Schattensammler zu. Snip schaute sich hektisch um. Sie durften hier nicht stehen bleiben. Wenn die Dämonen sie von beiden Seiten in die Zange nahmen, hatten sie ganz schlechte Karten. Sie brauchten einen Ort, wo sie sich besser verteidigen konnten. Der Blick zum Höhleneingang zeigte, dass sie dort nicht hinkonnten. Die Dämonen hatten ihn gerade eben passiert. Auf der anderen Seite ging ein weiterer Weg von der Ebene ab. Wohin er führte, vermochte der Goblin natürlich nicht zu sagen. Aber der Zugang zu dem Weg war schmal und ließ sich gut verteidigen. „Da lang!“, rief er und trieb seine Gefährten voran. Keine zehn Sekunden später hatten sie sich dort aufgebaut. Die Nordmänner, Nogg und Mia versperrten die ganze Breite des Weges. Snip und Bardinius blieben dahinter – in der Hoffnung irgendwie hilfreich eingreifen zu können.
    Da stürmten auch schon die Dämonen heran. Mit

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