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Brennendes Schicksal (German Edition)

Brennendes Schicksal (German Edition)

Titel: Brennendes Schicksal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Hamilton
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der sie in dieser Hinsicht nicht verstand, ist sie regelrecht verkümmert. Angelo aber ist an ihrer Seite verarmt. Erst bei dir, die du die Liebe für das Wichtigste hältst, kam sein erwartungsvolles Herz zur Ruhe, erst bei dir erfuhr er, was Seligkeit ist.«
    »Ich verstehe. Also ist Beatrice im Grunde keine Mörderin, sondern das Opfer ihrer eigenen Schwäche.«
    Donatella nickte. »Ja, so kann man es sehen. Gott hat sie schwer geprüft. Sie verdient unser aller Mitleid.«
    »Es fällt mir ein wenig schwer, für die Frau, die mir und meinem Kind nach dem Leben trachtete, Mitleid zu empfinden, doch ich verstehe, was du meinst. Sie hat es sich selbst schwer gemacht und war im Grunde ihres Herzens einsam und allein.«
    »Es ist, wie du es sagst, Laura. Möglicherweise gehört auch Circe da Volterra zu dieser Art von Menschen. Schon oft habe ich gehört, dass Kurtisanen wenig Talent zur Liebe haben, aber die Technik der Liebe besonders gut beherrschen. Und nun sollten wir uns fragen, wer davon profitieren würde, jagte dich Angelo da Matranga wirklich davon.«
    Laura brauchte nicht lange darüber nachzudenken. »Niemand profitiert davon. Niemand außer der Frau, die meinen Platz einnimmt.«
    Donatella nickte. »Also wären wir wieder bei Circe da Volterra angelangt. Warum aber will sie deinen Platz einnehmen? An Annehmlichkeiten fehlt es ihr nicht. Sie hat alles, was sich eine Frau nur wünschen kann. Mehr sogar noch, denn sie hat ihre persönliche Freiheit.«
    »Du hast Recht. Es muss also jemanden geben, der hinter ihr steht.«
    »Ja, jemand, der nicht nur dir, sondern auch Angelo da Matranga schaden will.«
    »Wer kann das sein? Die Sieneser lieben ihren Bürgermeister. Angelo hat keine Feinde.«
    »O doch, Kind, die hat er. Denk an Florenz. An Cosimo de’ Medici und an dessen Pläne. Es geht um die Vorherrschaft in der Toskana. Und de’ Medici hätte einen großen Vorteil, gäbe es Angelo da Matranga – den Einzigen, der ihm diese Vorherrschaft streitig machen könnte – nicht mehr.«
    »Du meinst also, Donatella, dass hinter all dem die Politik steht?«
    Die Witwe Baldini zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht genau, doch scheint mir dies die einzige Erklärung zu sein. Dein Verschwinden würde Circe da Volterra nützen, so sie einen Hintermann hat, der über dich Angelo da Matranga loswerden möchte.«
    Plötzlich wurde Laura bleich. Ihr Atem ging hastig, sie rang keuchend nach Luft und hatte beide Hände auf ihr laut klopfendes Herz gepresst.
    »Donatella!«, brachte sie mühevoll hervor. »Wenn es so ist, wie du sagst, dann ist Angelo in größter Gefahr!«
    Sie sprang auf und schüttelte die neue Freundin an den Schultern. »Wir müssen etwas unternehmen! Denn jetzt ist mir auch klar geworden, dass es nur Circe da Volterra gewesen sein kann, die das Gerücht, ich hätte Orazio da Matranga vergiftet, unter die Leute gebracht hat. Es wird ihr ein Leichtes sein, auch Angelo zu töten und mich dafür zur Verantwortung zu ziehen! Donatella, verstehst du, Angelo ist in Lebensgefahr!«
    »Jetzt beruhige dich erst einmal, Laura.«
    Donatella Baldini stand auf und drückte Laura zurück in den Lehnstuhl. Sie sah die Angst in den Augen der jungen Frau, doch ein planloses Vorgehen würde hier nichts nützen.
    »Lass uns nachdenken, was wir unternehmen sollen. Du hast Recht, auch ich befürchte, dass Angelo da Matranga in höchster Lebensgefahr schwebt.«
    »Ich muss zu ihm«, sagte Laura. »Es ist mir gleichgültig, was mit mir geschieht. Angelo und Angelino aber müssen leben. Ich darf nicht zulassen, dass ihnen ein Leid geschieht.«
    Plötzlich fiel ihr der Bettler ein. Auch die vielen Nachrichten, die der Bote für Circe da Volterra gebracht hatte, bekamen nun eine andere Bedeutung.
    Laura erzählte Donatella von dem Gespräch zwischen Circe und dem Bettler, das sie in der Küche belauscht hatte, und wie Circe sich seither verändert hatte.
    »Siehst du«, erwiderte die Witwe Baldini. »Wir liegen mit unserem Verdacht wahrscheinlich sehr nahe an der Wahrheit.«
    Jetzt war sie es, die mit leerem Blick in die Ferne sah und ihre Gedanken ordnete.
    »Das Wichtigste ist wohl, Angelo da Matranga von der Macht des ›Geistes‹ zu befreien. Er muss dir vertrauen, Laura. Er muss sicher sein können, dass eine Verbindung mit dir ihm und der Republik nichts Schlechtes bringt.«
    Die Tür wurde heftig aufgestoßen, und der Bischof Filieri trat ein. »Oh, ich sehe, ich seid gerade dabei, Pläne zu schmieden. Ich kann

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