Brennendheiße Sehnsucht
lassen … da liegt das Problem. Aber genug davon. Mehr gibt es nicht zu sagen.“
„Ist denn niemand da, der auf sie einwirken könnte? Ihre Mutter oder eine gute Freundin?“ Amber hatte den Eindruck, dass von Eliot keine Hilfe zu erwarten war. Dasselbe galt für den Rinderbaron, der sich offenbar nicht in die Ehe seines Onkels einmischen wollte.
„Janis und ihre Mutter verstehen sich nicht“, antwortete er. „Ich glaube, sie haben seit Jahren kein Wort miteinander gesprochen. Auch zur Hochzeit war die Mutter nicht eingeladen. Familienprobleme, wohin man sieht. Die Eltern ließen sich scheiden, als Janis zehn Jahre alt war. So etwas hat immer Nachwirkungen.“
Amber schwieg nachdenklich. „Und Sie selbst, Mr. MacFarlane?“, fragte sie dann. „Wie lange suchen Sie schon nach der richtigen Frau? Lassen Sie sich durch Brooke – das war doch ihr Name? – nicht von der Ehe abhalten.“
„Und Sie nicht durch Sean“, konterte er.
„Jedenfalls haben wir beide unsere Arbeit.“
„Hoffentlich können Sie das am Montag auch noch sagen“, warnte Callum. „Meinen Großvater zu reizen kann Unheil bringen.“
Amber ließ sich nicht einschüchtern. „Was auch kommt … ich werde mich damit abfinden müssen“, erklärte sie gelassen.
5. KAPITEL
Die Sonntagsausgaben der Zeitungen brachten ein großes Foto mit der Unterschrift: „Amber Wyatt und ihr geheimnisvoller Verehrer“. Sie hätten genauso gut zwei Filmstars sein können. Nun ja, es galt, die Sensationslust der Leser zu befriedigen. Montag früh musste Amber zu ihrem Entsetzen feststellen, dass der Rinderbaron recht gehabt hatte. Sie war von heute auf morgen ihren Job los.
„Was haben Sie sich nur dabei gedacht, Amber?“, fragte Paddy Sweeney, der Studioleiter, bekümmert. „Diesmal sind Sie wirklich zu weit gegangen. Den alten Erskine zu provozieren! Wo hatten Sie Ihren Verstand? Ich mache mir ernsthaft Sorgen um Sie. Das Publikum liebt Sie, und der Sender hätte Ihnen so gut wie alles nachgesehen … sogar einen Auftritt oben ohne. Aber niemand fordert Clive Erskine ungestraft heraus. Dass es ausgerechnet Sie trifft, ärgert mich am meisten. Sie sind gut …“
„Armer Paddy.“ Amber ließ ihn nicht ausreden. „Und Sie müssen den Henker spielen.“
„Ja, das ist ungerecht. Sie wissen genau, wie eifrig ich Sie gefördert habe, aber die Anordnung kam von ganz oben.“
„Ohne Galgenfrist oder Aussicht auf Begnadigung?“
„Ohne alles“, seufzte Paddy. „Was für ein Jammer! Wir haben die höchsten Einschaltquoten, und da lassen Sie es sich einfallen, auf der Hochzeit zu erscheinen. Warum haben Sie mich nicht rechtzeitig eingeweiht?“
„Das habe ich getan.“
Paddy wurde blass. „Aber ich hielt es für einen Scherz! Sie machen immer Scherze. Sich vorzustellen, ich hätte diesen Skandal verhindern können …“
„Meinen Sie?“ Amber wurde langsam wütend. Sie hatte das feurige Temperament aller Rothaarigen. „Mr. und Mrs. Sean Sinclair haben den Skandal verursacht. Suchen Sie die Schuld also nicht bei mir.“
Es war erst zehn Uhr morgens, doch Paddy sah aus, als hätte er einen langen und schweren Arbeitstag hinter sich. „Ich weiß, was Sie durchgemacht haben“, sagte er, knüllte ein Notizblatt zusammen und zielte nach dem Papierkorb. Wie gewöhnlich, verfehlte er ihn. „Sean Sinclair ist ein Schuft.“
„In dem Punkt sind wir uns einig, aber leider ist er jetzt mit Sir Clives Enkelin verheiratet.“
Paddy tat das mit einer Handbewegung ab. „Wie gesagt, Sie hätten sich alles Mögliche leisten können, nur das nicht. Sie sind raus aus dem Geschäft … zumindest vorläufig. Auch bei anderen Sendern haben Sie keine Chance. Niemand würde es wagen, Sie zu übernehmen. Sie sind einem mächtigen Mann in die Quere gekommen und werden geopfert … sehr zu unserem Nachteil. Der alte Knacker würde das ganze Studio kaufen, nur um seinen Willen durchzusetzen.“
„Ich fliege also wegen schlechten Benehmens?“ Es fiel Amber schwer, sich damit abzufinden.
„Sir Clive betrachtet es eher als Verbrechen. Versuchen Sie, die positive Seite zu sehen, Amber. Sie waren mit einem Schuft verlobt, der Sie verraten hat. Seien Sie froh, dass Sie ihn los sind. Er war nicht gut genug für Sie.“
„Dann räume ich meinen Schreibtisch leer. Ich nehme an, ich soll schon heute Abend nicht mehr in der Sendung erscheinen?“
Paddy errötete. „Es tut mir leid, Amber … wirklich sehr leid. Wir alle sind untröstlich.“
„Bis auf den
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