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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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einzelne Flecken zurückblieben – ein Anblick, der Amber fast zu Tränen rührte. Ob Marcus das gute Aussehen seiner Eltern geerbt hatte, ließ sich noch nicht erkennen, aber sein Blick schien zu sagen: Genau so will ich gehalten werden.
    „Können wir Marcus nicht mitnehmen?“, fragte sie Callum. „Er scheint sich beruhigt zu haben und würde uns beim Essen nicht stören.“
    Sie wartete auf eine zustimmende Antwort und machte sich zu spät klar, dass sie nicht Callum, sondern die Eltern des Kleinen hätte fragen müssen.
    „Wir könnten es versuchen“, antwortete Callum, der ebenso überrascht und dankbar war wie seine Haushälterin. „Isst du mit uns, Eliot?“
    „Geh nur!“, fauchte Janis, als wäre sie froh, ihren Mann los zu sein. „Miss Wyatt hat recht. Ich muss mich ausruhen.“
    „Dann sehen wir uns später“, sagte Callum ruhig, aber mit einem unheilvollen Unterton.
    Zum Lunch gab es knusprige Blätterteigpasteten mit einer Füllung aus Ziegenkäse und Tomaten, dazu frischen grünen Salat, der mit Basilikumdressing angemacht war. Beides wurde mit Appetit verzehrt. Marcus hatte nicht mehr zu schreien angefangen, so als brauchte er nichts als menschliche Gesellschaft und eine Hand, die ab und zu seine Liegewippe in Bewegung setzte.
    Zum Kaffee servierten Dee und das Hausmädchen Mina, eine sanfte, hübsche Aborigine, Nektarinentorte mit Eiscreme und Sahne. Normalerweise aß Amber nichts Süßes zum Lunch, aber diesmal machte sie eine Ausnahme.
    „Und was nun?“, fragte Callum anschließend, als sei er zu allem bereit. Wie er Amber kannte, würde sie nicht davor zurückschrecken, das Baby auch zu der Rundtour über die Ranch mitzunehmen. Frauen konnten unberechenbar sein, wenn man ihnen die Initiative überließ!
    Amber war schon wieder mit Marcus beschäftigt, darum entging ihr Callums bewundernder Blick. „Ich glaube, er schläft gleich ein“, sagte sie leise. „Jedenfalls atmet er ganz ruhig und regelmäßig. Sieht er nicht süß aus? Ich würde ihn am liebsten in der Wippe liegen lassen. Was denken Sie, Dee?“
    „Ich bin ganz Ihrer Meinung“, antwortete Dee so selbstverständlich, als wären sie und Amber alte Freundinnen. Eliot lächelte schief. Auf seinem Gesicht lag ein ratloser Ausdruck, so als frage er sich: Warum kann Janis das nicht?
    Auch Callum stellte seine Überlegungen an. Amber Wyatt ist erst vor wenigen Stunden auf Jingala angekommen, dachte er. Aber sie verhält sich, als sei sie hier zu Hause . Dee und Eliot waren bereits auf ihrer Seite. Ein Fremder hätte sie unzweifelhaft zur Familie gezählt – eine Vorstellung, die nicht ohne Reiz war.
    „Ich kann bei ihm bleiben und aufpassen“, erbot sich Eliot. „Der arme Kleine hat die ganze Nacht nicht geschlafen. Es war eine Folter für Janis.“
    „Und was gedenkt sie zu tun?“ Callum konnte seine Gereiztheit kaum verbergen. Er hatte mehrere Patenkinder und kannte die anfänglichen Schwierigkeiten junger Mütter. Manche neigten zu depressiven Anwandlungen, aber in Janis’ Fall mussten andere Gründe vorliegen.
    Amber ahnte, was in Callum vorging und welche Überwindung es ihn kostete, äußerlich ruhig zu bleiben. „Das ist eine gute Idee, Eliot“, sagte sie. Er hatte darauf bestanden, nur mit seinem Vornamen angeredet zu werden. „Warum suchen wir Ihnen nicht ein ruhiges Plätzchen?“
    „Ja, genau“, meinte Dee. „Wir machen es Mr. Eliot und Marcus gemütlich. Außerdem bereite ich eine Milchflasche vor.“
    Marcus erhob keinen Protest, als seine Wippe ins Gartenzimmer getragen und bei einem gepolsterten Korbsessel abgestellt wurde. Auf dem niedrigen Tisch daneben lagen Zeitschriften und Bücher. Eliot würde sich also nicht langweilen, falls er nicht zu müde war, um zu lesen.
    Callum atmete auf. Das riskante Manöver war gelungen, und das hatten sie ausschließlich Amber Wyatt zu verdanken. Einen Ansatz von Normalität in diesem Haus herzustellen war eine bemerkenswerte Leistung, aber wie sollte es weitergehen? Er hatte Amber nicht als Kindermädchen engagiert. Das war ihr doch hoffentlich klar?
    Sobald Amber ihren Platz im Jeep eingenommen hatte, brauste Callum los.
    „He!“, rief sie. „Was soll das sein? Ein Raketenstart? Ich bin noch nicht einmal angeschnallt!“
    „Wir haben ein umfangreiches Programm vor uns.“ Callum lächelte verheißungsvoll. „Halten Sie sich gut fest. Wir kommen durch unwegsames Gelände und müssen den einen oder andern Fluss durchqueren. Sie haben doch keine

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