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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Überall lauern Gefahren. Begeistern Sie sich also nicht zu sehr.“
    Amber bestaunte gerade einen einzelnen Felskegel, der wie ein vorzeitliches Monument aus der Ebene aufragte. „Soll das eine Warnung sein?“
    „Nur ein guter Rat. Wie könnte eine Frau mit glutrotem Haar und zarter heller Haut in dieser rauen Umgebung überleben?“
    Amber fühlte sich beobachtet und errötete. „Sie halten das offenbar für unmöglich oder doch äußerst gefährlich. Wie war es bei Ihrer Mutter?“
    „Meiner Mutter?“, wiederholte er scharf.
    Amber erschrak. „Da habe ich wohl das falsche Thema erwischt.“
    „Entschuldigen Sie, aber meine Mutter verdient diese Bezeichnung nicht. Das ändert nichts daran, dass sie eine schöne Frau ist. Die große Ausnahme in der Familie Erskine. Aber als Mutter … Nein, warten Sie. Janis ist nicht viel besser.“
    Amber betrachtete sein klassisches Profil. Es beeindruckte sie immer wieder, aber durfte er andere so streng bewerten? „Sie fällen harte Urteile“, bemerkte sie nachdenklich. „Sehr harte Urteile.“
    „Ich habe nie behauptet, nachsichtig zu sein“, erwiderte er mit seinem charismatischen Lächeln, doch diesmal nützte es ihm wenig.
    „Zu mir waren Sie nachsichtig“, erinnerte sie ihn. „Überraschend nachsichtig.“
    „Vielleicht weil ich eine bestimmte Absicht verfolgte.“
    „Ah!“ Amber lehnte sich zurück. „Warum haben Sie nicht gleich gesagt, dass Sie ein unbezahltes Kindermädchen suchen?“
    „Kost und Logis sind frei … vergessen Sie das bitte nicht.“ Leichte Gereiztheit lag in seiner Stimme. „Aber im Ernst, Amber. Ich habe Sie eingeladen, damit Sie sich hier wohlfühlen, unser Outback kennenlernen und – nicht zu vergessen – Ideen für Ihren zukünftigen Bestseller sammeln.“
    „Ich habe nur Spaß gemacht, Callum.“
    „Nein“, entgegnete er nach kurzem Nachdenken. „Das stimmt nicht.“
    Amber seufzte. „Wollen wir uns schon am ersten Tag streiten?“
    Die Frage brachte ihn zum Lachen. „Sie sollten sich nicht so dumme Gedanken machen, Amber. Wie konnte ich wissen, dass der kleine Marcus so angetan auf Sie reagieren würde? Zwei erfahrene Kindermädchen haben versucht, Janis zu helfen, aber sie hat beide durch ihre unkontrollierten Ausbrüche aus dem Haus getrieben. Sie blieben, bis sie es nicht mehr aushielten, und ergriffen dann buchstäblich die Flucht. Janis leidet nicht unter wechselnden Stimmungen, wie Eliot es einmal ausdrückte. Sie ist immer schlecht gestimmt, freut sich über nichts und nimmt an nichts teil. Sie bereitet meinem Onkel die Hölle.“
    Amber hatte genug gesehen, um dieser Auffassung nicht zu widersprechen. Trotzdem fühlte sie sich verpflichtet, ein gutes Wort für die verzweifelte junge Mutter einzulegen. Was Janis durchmachte, konnte jede Frau treffen.
    „Es ist Ihnen doch klar, dass Janis unter einer postnatalen Depression leidet?“, fragte sie. „Viele Frauen in ihrer Lage fühlen sich der neuen Situation nicht gewachsen. Janis verdient Mitleid statt Verachtung. Man muss ihr helfen. Ihr Zustand könnte sich verschlimmern.“
    Callum schüttelte ungeduldig den Kopf. „Glauben Sie etwa, ich werfe Janis ihre Schwäche vor?“
    „Ja, das glaube ich.“ Amber hatte von Anfang an den Eindruck gehabt, dass der Rinderbaron seine harten Charaktereigenschaften kultivierte und mit den weicheren nichts anzufangen wusste.
    „Auf diese Blitzanalyse sind Sie wohl stolz“, spottete er.
    „Ich sage nur meine Meinung. Schließlich bin ich auch eine Frau.“
    „Das ist nicht zu übersehen.“ Callum musterte sie kurz von der Seite. „Es ist nur so, Miss Wyatt …“
    „Ja, Mr. MacFarlane?“
    „Es ist nur so, dass wir Janis’ Zustand nun schon seit Monaten ertragen müssen. Wir hatten gehofft, es würde ihr langsam besser gehen. Jeder war bereit, sie zu unterstützen. Sogar ein ungehobelter Kerl wie ich … ob Sie es glauben oder nicht. Ich weiß, Sie haben mich längst als hartherzigen Macho abgestempelt. Nein, leugnen Sie es nicht.“
    „Das wollte ich gar nicht“, beteuerte sie. „Sie können sich nicht in Janis’ Lage versetzen … das ist der entscheidende Punkt.“
    „Meine liebe Miss Wyatt! Vergessen Sie bitte nicht, dass ich weder Janis’ Ehemann noch Marcus’ Vater bin. Ich bin ich und habe die ganze Angelegenheit gründlich satt. Und bevor Sie mir weitere Vorwürfe machen … Eine erfahrene Schwester vom ‚Royal Flying Doctor Service‘ hat mir bei ihrem letzten Besuch vertraulich mitgeteilt, dass

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