Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
dass ihre Begeisterung echt und kein Wort übertrieben war. Er hatte ihr eine Chance geben wollen, und wie es aussah, war sie entschlossen, diese Chance zu nutzen. Das freute ihn mehr, als er zugeben wollte. „Dies ist das Land der Eroberer und Abenteurer. Mutige Pioniere, zu denen auch meine Vorfahren zählen, begannen hier mit der Rinder- und Schafzucht. Sie bauten sich ihre Heimstätten und boten ihren Familien, ihren Angestellten und den Herden Schutz.“
    Amber hörte ihm an, wie stolz er auf all das war. „Es ist eine große Leistung, sich in der Wildnis ein solches Königreich zu schaffen“, sagte sie andächtig und warf ihm einen bewundernden Blick zu.

8. KAPITEL
    Amber lernte an diesem Nachmittag viel über das Leben auf einer großen Outback-Ranch. Den ersten Haltepunkt wählte Callum auf einem Felsplateau, das bald orange und bald schwarz schimmerte und von leuchtend blauen Furchen durchzogen war. Ringsum war der Boden mit seltsam geformten weißen Steinen bedeckt. Direkt unter ihnen wurde eine Herde von Stieren, Kühen und Kälbern an einer Furt getränkt. Die Erde war von den vielen Hufen so aufgewühlt, dass sich das Wasser rostbraun gefärbt hatte.
    Nach Ambers laienhaftem Urteil waren die Tiere in bester Verfassung. Die Treiber saßen ruhig auf ihren Pferden, hatten den zerbeulten Akubra tief in die Stirn gedrückt und bewachten die Herde. Nach einer Weile ritt ein Mann zum Ufer und vertrieb die vordersten Tiere von der Tränke. Sie mussten ihren Durst gründlich gestillt haben, denn sie machten den nächsten bereitwillig Platz und trotteten zufrieden den sandigen Hang hinauf, ohne das harmlose Peitschenknallen zu beachten.
    Alle Treiber schienen ganz oder teilweise Aborigines zu sein. Mit ihren überlieferten Kenntnissen und Fähigkeiten waren sie hier im Outback vermutlich unentbehrlich. Amber begriff immer weniger, warum Janis die Hilfe des Hauspersonals bei der Betreuung des kleinen Marcus so hartnäckig ablehnte. Das Mädchen Mina, das Dee beim Servieren geholfen hatte, wäre nach Ambers Meinung besonders gut für diese Aufgabe geeignet gewesen.
    Sie fuhren weiter, und während der Nachmittag voranschritt, fing das Land förmlich an zu glühen. Plötzlich stieß Amber einen lauten Schrei aus und umklammerte Callums Arm. „Sehen Sie das?“
    „Natürlich“, antwortete er aufreizend gelassen.
    „Aber wir fahren direkt in einen See!“ Sie geriet so in Panik, dass sie beide Füße gegen den Boden stemmte, als könnte sie den Jeep auf diese Weise anhalten.
    „Warten Sie eine Minute, dann ist der See verschwunden.“
    Nach dreißig Sekunden war tatsächlich nichts mehr zu sehen. „Was war das?“, fragte sie verwundert. „Eine Fata Morgana?“
    „Sie werden sich daran gewöhnen. Luftspiegelungen sind hier nichts Seltenes. Sie waren eine tödliche Gefahr für die ersten Forschungsreisenden, die dadurch immer wieder in die Irre geführt wurden. Auch spätere Reisende wurden getäuscht … genauso wie Sie selbst.“
    „Die Täuschung war vollkommen“, gab Amber ehrlich zu. „Das Wasser wirkte so kühl und einladend und gleichzeitig so völlig fehl am Platz in dieser Wüste von Spinifex-Gras. Jetzt frage ich mich, wie weit ich meinen Augen noch trauen darf.“
    „Verlassen Sie sich auf meine“, schlug Callum lächelnd vor.
    Amber sonnte sich in diesem Lächeln und vergaß zu antworten.
    Der letzte Programmpunkt war ein Besuch der Camps, in denen sich die Männer auf den Feierabend vorbereiteten. Sie winkten lebhaft und riefen dem Boss ihre Grüße zu. Er musste bei seinen Angestellten sehr beliebt sein.
    „Wir halten heute nicht an“, sagte er. „Ich will nicht, dass Sie die Männer verrückt machen.“
    „Verrückt machen?“, wiederholte Amber verblüfft.
    Callum wurde deutlicher. „Keiner der Männer hat je eine Frau wie Sie zu Gesicht bekommen“, erklärte er. „Wir müssen eine passende Gelegenheit abwarten.“
    „Soll ich mich dann verkleiden?“, fragte sie giftig.
    Callum lachte und ließ die Sache auf sich beruhen.
    Sie überquerten Bäche und schmalere Flüsse und kamen an Lagunen vorbei, die mit Wasserlilien bedeckt waren. Manchmal blühten sie rosa, manchmal leuchtend blau und manchmal weiß oder zartgelb. Später holperte der Jeep durch eine steinige Schlucht, um eine ganz bestimmte Lagune zu erreichen, die besonders klares Wasser hatte. Mehrere kleine Inseln ragten über den Wasserspiegel hinaus und trugen Palmen, die sich mit denen des tropischen Nordens messen

Weitere Kostenlose Bücher