Brennendheiße Sehnsucht
sanften Stimmen in Ihrem Innern zu hören, Mr. MacFarlane. Marcus ist ihr kleiner Cousin. Sag guten Tag, Marcus. Das ist dein Cousin Cal … der mächtige Rinderbaron.“
„Kein Grund, sich lustig zu machen“, warnte Callum. „Sie sind mir hier draußen auf Gnade und Ungnade ausgeliefert.“
„Ich habe nur Spaß gemacht“, entschuldigte sie sich. „Um nichts in der Welt würde ich Ihren Zorn riskieren. Sehen Sie nur … Marcus lächelt.“
„Tatsächlich.“ Callum kam näher und ließ das Baby mit seinem Zeigefinger spielen. „Sie sind ein Engel, Amber.“
„Durchaus nicht.“ Amber war entzückt, wie gut sich die beiden Cousins verstanden. Vor allem Callums Gesichtsausdruck rührte sie. Er schien tatsächlich weicher Gefühle fähig zu sein.
„Vielleicht kein Engel, aber doch etwas ganz Besonderes.“
„Oh, vielen Dank.“
„Es ist das Mindeste, was ich sagen kann.“ Callum beugte sich über das Baby. „Er sieht uns an, als wären wir seine Eltern.“
Amber lächelte. „Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Sie wünschen sich Kinder?“
Callum musterte sie nachdenklich. „Habe ich das gesagt?“
„Ja. Außerdem … wer sollte sonst Ihr Königreich erben? Nein, nein … ich meine es ernst. Sie müssen sich Kinder wünschen, weil Sie Kinder brauchen.“
„Und wenn ich Angst vor Frauen habe?“
„Vor mir haben Sie keine Angst.“
„Oh doch, das schwöre ich bei Gott.“ Sein Blick war so durchtrieben, dass sie ganz durcheinandergeriet.
„Wie zufrieden er aussieht“, versuchte sie das Thema zu wechseln. „Wann er wohl seine letzte Flasche bekommen hat? Oder wird er noch gestillt?“
„Was für eine Frage!“ Callum wirkte unbehaglich. „In diese Dinge mische ich mich nicht ein. Sehen Sie … er spielt mit Ihrem Haar.“
„Er mag die leuchtende Farbe.“ Amber küsste das Kind auf den Scheitel. „Haben Sie schon eine Entscheidung getroffen?“
Callum runzelte die Stirn. „Worüber?“
„Das wissen Sie ganz genau. Und um es gleich zu sagen … Ich bin nicht bereit, eine Affäre anzufangen.“
„Aber es würde Sie locken, nicht wahr?“
Amber blitzte ihn empört an. „Das ist die typische männliche Überheblichkeit!“
Hinter ihnen erklangen Schritte. „Da kommt Dee“, meinte Callum. „Sie kann Ihnen sicher alle Fragen beantworten. Für mich wird es Zeit. Ich habe noch tausend Dinge zu erledigen.“
„Natürlich.“ Amber lächelte zuckersüß. „Und nochmals vielen Dank.“
Callum machte eine übertrieben tiefe Verbeugung. „Es war mir ein Vergnügen, Miss Wyatt.“
Unter Dees Aufsicht durfte Amber den kleinen Marcus baden und ihm seine Flasche geben.
„Miss Janis hat nicht einmal erwogen, ihr Kind zu stillen“, vertraute Dee ihr an, während sie Marcus in die Wippe legte. „Hoffentlich schläft er wieder ein … er hat viel nachzuholen. So konnte es ohnehin nicht weitergehen.“
„Vielleicht erholt er sich jetzt von allem ausgestandenen Leid.“ Amber freute sich, dass sie so gut mit Dee auskam. „Viele Babys sind in den ersten Monaten schwierig und dann, quasi über Nacht, kommt alles in Ordnung mit ihnen.“
„Wir wollen es hoffen. Miss Janis ist selbst ihr schlimmster Feind.“ Dee flüsterte, als stünde Janis direkt hinter ihr. „Ich fürchte, es ist ihr Charakter.“
„Höchst bedauerlich, dass sie sich ihrer Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Natürlich, wenn es sich um postnatale Depression handelt …“
Dee schüttelte energisch den Kopf. „Sie ist gesund genug, um sich mit jedem anzulegen.“
„Vielleicht leidet sie unter der Einsamkeit“, meinte Amber. „Ihr fehlt der Kontakt zu ihren weiblichen Verwandten. Wie steht es mit ihrer Mutter?“
„Soweit ich weiß, kommen die beiden nicht gut miteinander aus.“ Dee nahm ein frisches Lätzchen aus der Wickelkommode. „Verraten Sie bitte nicht, dass ich Mina mit der Aufsicht des Babys betraut habe. Das würde einen Wutanfall auslösen.“
„Sicher hat Eliot es längst erzählt. Warum kann er seiner Frau nicht klarmachen, dass sie jede denkbare Hilfe braucht? Mina würde sich nur zu gern um den Kleinen kümmern.“
„Das gute Mädchen.“ Dee hielt treu zu ihren Angestellten. „Mina ist absolut zuverlässig und kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Das gilt für alle Hausangestellten, die bei mir gelernt haben. Sie wurden ausnahmslos auf der Ranch geboren und sind hier auch zur Schule gegangen. Jingala ist ihre Heimat, und sie sind glücklich hier. Aber wie gesagt … Miss Janis
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