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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Wunder, dass Sie die öffentliche Demütigung so heil überstanden haben. Du hingegen …“ Sie sah Callum mit großen, besorgten Augen an. „Du bist ein großes Risiko eingegangen, als du deinem Großvater die Stirn geboten hast.“
    Callum war sichtlich irritiert, was seinen Onkel endlich zum Eingreifen bewog. Es fällt ihm offensichtlich schwer, seine Gedanken zu formulieren, dachte Amber nicht ohne Sympathie. Eliots erste glückliche Ehe hatte mit einer Tragödie geendet. Anscheinend ahnte er nicht einmal, wie es um die schöne junge Frau stand, die er so überstürzt geheiratet hatte. Sie behandelte ihn wie Dreck, aber dagegen musste er sich selbst wehren.
    „Warum sprichst du dieses Thema ausgerechnet beim Dinner an?“, fragte er, indem er Janis’ Hand nahm. „Wir haben uns alle auf einen angenehmen Abend gefreut. Callum ist sein eigener Herr. Er hat sich nie vor Clive Erskine gebeugt … das würde kein MacFarlane tun. Überlass den alten Gauner sich selbst. Amber ist unser Gast und soll sich bei uns wohlfühlen.“
    „Würdest du bitte meine Hand loslassen?“, zischte Janis. „Du tust mir weh.“ Mit einer heftigen Bewegung riss sie sich los. „Ich habe mir nur Sorgen um Cal gemacht.“
    Es gelang ihnen, den Frieden bis zum Kaffee zu retten. Janis sprach Amber nicht wieder an. Erst als Callum Amber einlud, einen Spaziergang durch den Garten zu machen, herrschte sie ihren Mann an: „Auf die Beine, Eliot! Ich brauche ebenfalls frische Luft.“
    Eliot blieb bewundernswert ruhig. Er deutete auf den offenen Säulengang und meinte: „Frische Luft hatten wir genug, denke ich. Wir sollten uns lieber um unseren Sohn kümmern.“
    Unter dem klaren Sternenhimmel entspannte Amber sich allmählich. „Hat Janis gelegentlich auch bessere Laune?“, fragte sie.
    „Schon möglich“, antwortete Callum. „Ich habe es nur noch nicht erlebt. Eliot ist leider nicht der Mann, ihr Benehmen beizubringen.“
    „Wie bringt man einer Frau denn Benehmen bei?“ Amber versuchte sich vorzustellen, wie der Rinderbaron vorgehen würde.
    „Das klingt, als würden Sie Handgreiflichkeiten erwarten.“
    Amber lachte. „Ist das Ihre Antwort?“
    „Sie bekommen überhaupt keine Antwort auf diese Frage.“
    „Dann lassen Sie uns noch einmal von vorn anfangen. Reden wir über die Sterne. Sie haben recht … so zahlreich und hell habe ich sie nie gesehen. Das Kreuz des Südens scheint zum Greifen nah, und die Milchstraße schimmert wie ein breites, durchsichtiges Band.“ Amber sah andächtig zu dem funkelnden Lichtermeer auf. „Bei den Aborigines gibt es viele Mythen und Legenden über die Sterne, nicht wahr?“
    Cal nickte. „Alles findet bei ihnen eine geheimnisvolle Erklärung. Die Milchstraße ist die Wohnstatt der großen Geister. Auch Menschen, die ein gutes Leben geführt haben, kommen dorthin. Natürlich sind die Legenden regional unterschiedlich … genau wie die Riten, die die Mythen ergänzen. Ich werde Jimmy Possum, einen unserer eingeborenen Treiber, bitten, eine nächtliche Zeremonie für Sie zu veranstalten …“
    „Bevor ich wieder abreise?“ Amber wollte sich keine genaue Rechenschaft über ihre Gefühle geben. Sie wusste nur, dass der Rinderbaron ihr Leben gewaltig durcheinandergebracht hatte.
    „Möchten Sie denn abreisen?“
    „Noch lange nicht“, gestand Amber. „Dies ist das aufregendste Abenteuer meines Lebens.“
    „Und es hat gerade erst begonnen.“
    Wären es zwei andere Leute gewesen, die sich unterhielten, hätte Amber gesagt, dass sie miteinander flirteten. Aber der Rinderbaron würde so etwas nicht tun. Und sie schon gar nicht.
    „Erzählen Sie mir eine der Legenden“, sagte sie, um das Thema zu wechseln. Die vom Duft der zahllosen Blüten erfüllte Dunkelheit war wie geschaffen, sich sinnlicher Erregung hinzugeben. Auch Callums Ausstrahlung trug viel dazu bei.
    „Da muss ich erst nachdenken, welche“, erwiderte er. „Einige sind ausgesprochen erotisch.“
    „Wie die Geschichten aus ‚Tausendundeiner Nacht‘?“
    „Heißt das, Sie haben sie gelesen?“, fragte er belustigt.
    „Als Kind fiel mir einmal eine alte Ausgabe in die Hände. Damals las ich alles, was gedruckt war. Ich entdeckte den Band zwischen vielen anderen Büchern in einer Kiste auf dem Dachboden, und die Geschichten fesselten mich weit mehr als Comics, auch wenn ich mir damals keinen Reim auf das Gelesene machen konnte.“
    Callum nahm ihren Arm, um sie an einem tief hängenden Ast vorbeizuführen. „Das hoffe

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