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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Hafenviertel zu den luxuriösen Apartment-Hochhäusern mit ihren breiten Fensterfronten und sonnigen Balkonen, von den gepflegten Swimmingpools der Reichen zu den dreckigen ölverschmutzten Stränden, von den im ewigen Schatten liegenden engen Gassen, den Gedärmen der Stadt, die sich wie ein Labyrinth durch die Altstadt ziehen, zu den luftigen, großzügigen Stradas und Piazzas; überall werden solche Gegensätze offenbar. Bezaubernde Gärten liegen gleich neben Betonschluchten, die relative Stille in den vornehmeren Vororten weicht, nähert man sich der Innenstadt, grellem Verkehrslärm, der auch in den Nachtstunden kaum nachlässt. Wo reine Luft um die Penthäuser weht, wird sie weiter unten, vor allem in den gedrängten Slums jenseits allen Sonnenscheins, staubig, stickig, von Auspuffgasen durchsetzt. Da Genua an einem Hügel erbaut wurde, besteht die Stadt aus einer schwindelerregenden Anzahl von Stufen.
    Die örtliche Zentrale des britischen Geheimdienstes nahm ein enorm großes Obergeschoss in einem mächtigen Gebäude ein, von dem aus man den Corso Aurelio Saffi überblickte. Auf der dem Meer zugewandten Seite erhob sich das Gebäude in fünf hohen Stockwerken über die Straße. Auf der Rückseite war das anders, denn die Grundmauern waren eingebettet in eine Felsnase, auf deren Rücken das Gebäude balancierte. Deshalb gab es hier drei zusätzliche Stockwerke. Die Aussicht von den schmalen Rückseitenbalkonen mit ihren niedrigen Brüstungen war schwindelerregend, besonders für Jason Cornwell, alias »Mr Brown«.
    Es war 21.00 Uhr an diesem Sonntagabend in Genua – in Rumänien unterhielt sich zu dieser Zeit Harry Keogh noch mit den Vampirjägern in ihrer Zimmerflucht im Hotel in Ionesti, von wo aus er bald in den Möbius-Raum aufbrechen würde, um seiner Lebenslinie in die nahe Zukunft zu folgen. Und in Devon machte sich Yulian Bodescu immer noch Sorgen der Männer wegen, die ihn observierten, und so legte er sich einen Plan zurecht, um herauszufinden, wer sie waren und was sie beabsichtigten. Aber hier in Genua saß Jason Cornwell mit zusammengepressten Lippen steif und hoch aufgerichtet auf seinem Stuhl und sah zu, wie Theo Dolgikh mit einem Küchenmesser den brüchigen Mörtel aus den Mauerritzen der ohnehin nicht gerade sicher wirkenden Balkonbrüstung kratzte. Cornwell stand der Schweiß auf der Oberlippe und lief unter seinen Armen hervor, und das lag nicht nur an der stickigen Hitze dieses Spätsommertages.
    Dolgikh hatte ihn hereingelegt, die britische Spinne im eigenen Netz gefangen, und das hier im Hauptquartier. Normalerweise arbeiteten dort zwei oder drei weitere Geheimagenten, aber da Cornwell mit einer Sache befasst war, die weit über alltägliche Spionage hinausging – mit einer Aufgabe für einen Top-Spezialisten –, hatte man die anderen Mitarbeiter zu Außenaufträgen abberufen, damit ihm ein leeres Hauptquartier ohne irgendwelche Beobachter oder Lauscher zur Verfügung stand.
    In seiner Inkarnation als »Brown« hatte Cornwell den Russen am Samstag übertölpelt und gefangen, doch nur wenig mehr als vierundzwanzig Stunden später hatte Dolgikh es geschafft, den Spieß umzudrehen. Der Russe hatte vorgetäuscht zu schlafen und abgewartet, bis Cornwell am Sonntagmittag hinausgegangen war, um in der Küche ein Glas Bier zu trinken und ein Sandwich zu essen. Dann hatte er schnell das Seil gelöst, mit dem er gefesselt worden war.
    Als Cornwell nach einer Viertelstunde zurückkam, hatte ihn Dolgikh überrumpelt.
    Später war Cornwell mit einem Schlag aus der Bewusstlosigkeit erwacht, als ihn Riechsalz in der Nase kitzelte und ihn gleichzeitig harte Tritte in seine empfindlichsten Teile trafen. Er fand rasch heraus, dass sich ihre Lage verkehrt hatte, denn nun war er an einen Stuhl gefesselt, während Dolgikh ihn hämisch angrinste. Der Gesichtsausdruck des Russen erinnerte Cornwell an den einer Hyäne.
    Eigentlich wollte Dolgikh nur eines wissen: Wo befanden sich Krakovic, Kyle und die anderen jetzt? Es war für den Russen offensichtlich, dass man ihn aus dem Verkehr gezogen hatte, und das bedeutete vermutlich: Es wurde um sehr hohe Einsätze gespielt. Nun wollte er mit aller Macht ins Spiel zurück.
    »Ich habe keine Ahnung, wo sie sind«, versicherte ihm Cornwell. »Ich bin nur ein Handlanger. Ich kümmere mich nur um meine eigenen Angelegenheiten.«
    Dolgikh, der gutes Englisch sprach, wenn es bei ihm auch etwas guttural klang, wollte davon nichts wissen. Sollte er nicht herausfinden, wo

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