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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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nicht verlassen. Das wäre ein sehr ernstes Vergehen. Nichts, was Sie oder jemand anders sagt, könnte mich dazu bringen, meinen mir anvertrauten Posten im Stich zu lassen.«
    Krakovic sah an dem zornroten Gesicht des Beamten, dass er wohl zu weit gegangen war. Jetzt würde er sich möglicherweise noch uneinsichtiger zeigen als bisher, ihm vielleicht sogar absichtlich Hindernisse in den Weg legen. Dieser Gedanke ließ Krakovic die Stirn runzeln. Vielleicht hatte man ihm von Anfang an alle möglichen Steine absichtlich in den Weg gelegt? War das möglich? »Dann gibt es eine einfache Lösung«, sagte er ein wenig ruhiger. »Ich nehme an, in Siret gibt es einen Polizeiposten, der vierundzwanzig Stunden besetzt ist und dessen Telefone auch funktionieren, oder?«
    Der Beamte kaute auf seiner Unterlippe. »Selbstverständlich«, antwortete er schließlich.
    »Dann werde ich einfach von dort aus in Kolomyja anrufen und innerhalb einer Stunde ist unter Garantie eine Einheit des Militärs hier an Ort und Stelle. Was für ein Gefühl wird das für Sie sein, Genosse, wenn Ihnen als Russe von einem Offizier der Roten Armee befohlen wird danebenzustehen, während man uns durch Ihren dummen kleinen Grenzposten eskortiert? Und zu wissen, dass Sie morgen im Brennpunkt eines möglicherweise ernsten internationalen Zwischenfalls stehen werden?«
    In genau diesem Moment bückte sich draußen auf einem Acker westlich der Straße ein Stück weit in Richtung Siret Sergei Gulharov und hob die beiden losen Enden des schweren Stromkabels auf. Am Hauptstromkabel war mit Isolierband ein viel dünneres Telefonkabel befestigt. Dieses kleine Kabel hatte man unterbrochen, indem man einfach den gummiumhüllten Stecker herausgezogen hatte, während das dicke Kabel an einer Kupplung aufgeschraubt worden war. Also schloss er zuerst das Telefonkabel wieder an, und anschließend schraubte er die beiden Enden des Stromkabels ineinander. Es knisterte ein wenig, ein paar bläuliche Funken stoben aus der Verbindung und …
    In der Grenzstation gingen mit einem Mal alle Lichter wieder an. Krakovic, der sich bereits zur Tür gewandt hatte, um seine Drohung in die Tat umzusetzen, drehte sich dem Schalter zu und bemerkte den verwirrten Gesichtsausdruck des Beamten. »Ich denke doch«, bemerkte Krakovic daraufhin im Plauderton, »dass Ihr Telefon nun auch wieder funktioniert?«
    »Ich … ich glaube schon«, stotterte der Offizier.
    Krakovic kehrte zum Schalter zurück. »Und das bedeutet«, bemerkte er in eisigem Tonfall, »dass wir nun endlich weiterkommen werden!«
    Moskau, 1.00 Uhr
    Im Schloss Bronnitsy, einige Kilometer außerhalb der Stadt, standen Ivan Gerenko und Theo Dolgikh vor einem ovalen Beobachtungsfenster aus verspiegeltem Glas und blickten in ein Zimmer hinein, dessen Einrichtung wie die Kulisse eines Science-Fiction-Horrorfilms wirkte.
    In diesem ›Operationssaal‹ lag Alec Kyle bewusstlos auf einen gepolsterten Tisch geschnallt. Durch ein Gummikissen wurde sein Kopf ein wenig hochgehalten, sodass sie die halbrunde Form des stählernen Helmes, der seinen Kopf bedeckte und nur Nase und Mund zum Atmen frei ließ, gut sehen konnten. Hunderte von haarfeinen Drähten in farbigen Plastikhülsen schimmerten wie eine Regenbogen-Aura um Kyles Kopf. Sie verliefen zu einem Computer, an dem drei Operatoren hektisch arbeiteten, anscheinend um den Gedankengängen des Briten vom Anfang bis zum Ende zu folgen. Unter dem Helm hatte man Kyle viele kleine Sensorenplättchen an den kahl geschorenen Schädel gepflastert. Weitere hatte man ihm an die Brust, die Unterarme, die Kehle und den Bauch geheftet. Vier Männer – alles Telepathen – saßen auf glänzenden Metallhockern paarweise neben der liegenden Gestalt und kritzelten in ihre Notizbücher, wobei jeder eine Hand leicht auf Kyles nacktem Körper ruhen ließ. Eine Meistertelepathin, Zek Föener, die Beste im ganzen E-Dezernat, saß allein in einer Ecke des Raumes. Sie war eine außergewöhnlich schöne junge Frau Mitte zwanzig, eine Ostdeutsche, die Gregor Borowitz während seiner letzten Tage als Dezernatsleiter noch rekrutiert hatte. Sie hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und eine Hand an ihrer Stirn liegen. So saß sie da, voll auf Kyles Gedanken und Hirntätigkeit konzentriert, die durch kurze Stromstöße angeregt wurden.
    Dolgikh war auf eine morbide Art fasziniert. Er war gegen elf Uhr mit Kyle angekommen. Von Bukarest aus waren sie mit einem Militärtransporter nach Smolensk geflogen und

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