Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
sie kennen! Sie kommen regelmäßig hier durch. Viele von ihnen wohnen in der Gegend von Kolomyja. Das habe ich Ihnen schon hundert Mal erklärt!«
    »Dann denken Sie auch mal daran, dass Sie schon morgen vielleicht vor dem KGB stehen und alles noch mal erklären müssen!«, fauchte Krakovic.
    »Noch mehr Drohungen«, seufzte der andere achselzuckend. »Dagegen stumpft man mit der Zeit ab.«
    »Absolute Unfähigkeit!«, schimpfte Krakovic. »Vor drei Stunden haben Sie behauptet, dass die Telefone in ein paar Minuten wieder funktionieren würden. Vor zwei Stunden und vor einer haben Sie das wiederholt, und nun ist es fast schon ein Uhr nachts!«
    »Ich weiß, wie spät es ist, Genosse! Die Stromversorgung ist ausgefallen. Man kümmert sich schon längst darum. Was kann ich sonst noch für Sie tun?« Er setzte sich auf einen gut gepolsterten Stuhl hinter dem Schalter.
    Krakovic wäre beinahe über den Schalter gesprungen und ihm an die Kehle gegangen. »Wagen Sie es nicht, sich hinzusetzen! Nicht, während ich stehen muss!«
    Der Offizier wischte sich den Schweiß von der Stirn, stand duldsam wieder auf und bereitete sich seelisch auf eine neue Tirade vor.
    Draußen im Auto hatte sich Sergei Gulharov unruhig von einer Seite zur anderen gedreht, zuerst aus dem einen Fenster gespäht, dann aus dem anderen … Carl Quint spürte ganz eindeutig, dass sich um sie herum Schwierigkeiten und Gefahren verdichteten. Dieses Gefühl quälte ihn bereits seit dem Abschied von Kyle auf dem Bukarester Flughafen. Aber Grübeln führte zu nichts, und er fühlte sich ohnehin zu erschöpft, um etwas zu unternehmen. Vor allem die Tatsache, dass ihn die anderen nicht ein einziges Mal ans Steuer gelassen hatten, während draußen endlos die langweilige Landschaft dieses Teils von Rumänien vorbeizog, hatte ihn aller Initiative beraubt. Im Augenblick jedenfalls hatte er das Gefühl, er könne eine ganze Woche lang ohne Unterbrechung schlafen. Warum also nicht hier im Auto?
    Etwas dort draußen nahm jetzt Gulharovs Aufmerksamkeit in Anspruch. Er war ganz still und nachdenklich. Quint musterte ihn verstohlen. Den ›stillen Sergei‹ hatten er und Kyle ihn heimlich getauft. Es war natürlich nicht sein Fehler, dass er kein Englisch sprach, oder genauer gesagt, er sprach etwas Englisch, aber eben nur wenig und sehr fehlerhaft. Nun ertappte er Quint, nickte ihm mit seinem fast kahl geschorenen Kopf zu und deutete aus dem geöffneten Fenster. »Sehen«, sagte er leise. Quint blickte hinaus.
    Vor dem schwachen, fernen blauen Leuchten am Horizont, wahrscheinlich den Lichtern von Kolomyja, wie Quint vermutete, hoben sich Masten und dicke schwarze Kabel ab. Die Hochleitungen zogen sich über den Grenzposten hinweg nach Süden. Eine Leitung führte direkt hinab ins Grenzgebäude. Nun wandte sich Gulharov ab und deutete nach Westen, wo die Stromleitung weiter in Richtung Siret verlief. Vielleicht hundert Meter entfernt von ihnen hing das Kabel in einer schemenhaft erkennbaren Schleife von einem Mast herunter bis zum Boden. Dort war die Leitung offensichtlich unterbrochen worden.
    »Entschuldigen«, sagte Gulharov wiederum auf Englisch. Er stieg aus, schritt am Mittelstreifen entlang nach hinten und verschwand in der Dunkelheit. Quint überlegte kurz, ob er ihm folgen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Er fühlte sich in höchstem Maße verletzbar, ungeschützt, und draußen würde das noch schlimmer werden. Wenigstens war ihm das Wageninnere mittlerweile vertraut. Wieder begann er, dem Toben Krakovics zu lauschen, das unvermindert vom Grenzhaus her ertönte. Quint verstand zwar nicht, was da auf Russisch geschrien wurde, doch jemand musste sich dort offenbar einiges gefallen lassen.
    »Dieser Unfug muss ein für alle Mal beendet werden!«, schrie Krakovic. »Ich sage Ihnen, was ich unternehmen werde. Ich werde nach Siret zurückfahren und vom Polizeiposten aus direkt Moskau anrufen!«
    »Gut«, erwiderte der dicke Staatsbedienstete. »Und falls Moskau dann die korrekten Papiere für den Engländer per Kabel schickt, kann ich Sie anschließend durchlassen.«
    »Sie Tölpel!«, höhnte Krakovic. »Sie kommen selbstverständlich mit mir nach Siret und werden dort Ihre Instruktionen unmittelbar vom Kreml erhalten!«
    Wie gern hätte sein Gegenüber ihm berichtet, dass er bereits direkte Anweisungen aus Moskau erhalten hatte, aber das war ihm nicht gestattet. Also schüttelte er lediglich bedächtig den Kopf. »Genosse, leider darf ich meinen Posten

Weitere Kostenlose Bücher