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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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herunter gefunden hatten. Herbst – das Fallen der braunen sonnenversengten Blätter auf die Erde über ihm war ihm manchmal wie Donner vorgekommen, und wenn der Regen fiel, rauschten Rinnsale wie mächtige Ströme. Und nun –
    Und nun erzählte ihm das winzige, eindringliche, gleichmäßige Pochen, das seine Hand durch den Bauch der Frau spürte, seine eigene Geschichte, übermittelte ihm etwas, das andere Wesen kaum wahrzunehmen in der Lage waren. Es berichtete ihm von einem neuen Leben, von einem ungeborenen Wesen, das man noch nicht einmal als Fötus bezeichnen mochte.
    Die Frau war schwanger!
    Ahhhhh!, sagte Thibor, wenn auch nur innerlich. Er versteifte seine Pseudohand und drückte sie fester auf die Haut der Frau. Ein werdendes Kind – reinste Unschuld – ein einziger Augenblick intensivsten Glücksgefühls, der sich in einem Keim personifizierte, und der nun in ihrem dunklen warmen Schoß heranwuchs.
    Der bösartige Instinkt ergriff Besitz von ihm – zu gleichen Teilen menschlicher und vampirischer Instinkt. Nachtdunkle Logik verdrängte die Lüsternheit. Der Tentakel verlängerte sich noch weiter, und die Hand verlor etwas von ihrer Substanz. Sie wurde kleiner und schmaler, während sie sich ihrem Zweck entsprechend veränderte. Es war tatsächlich ein ganz neuer Zweck. Sein Ziel war ursprünglich der geheimste Ort einer Frau gewesen, an dem sich ihre gesamte Weiblichkeit konzentrierte. Nicht, um ihr zu schaden, sondern einfach aus Neugier, um sich dieses Gefühl wieder in Erinnerung rufen zu können. Doch nun hatte er ein neues Ziel.
    Unter den Schichten aus zerbröckeltem, abgestorbenem Laub und harter kalter Erde öffnete sich knackend der Mund des Vampirs zu einem blinden obszönen Lächeln. Er musste hier wohl für immer liegen, oder zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da ihn Dragosani befreite, aber nun bot sich endlich eine Gelegenheit, wenigstens einen Teil von sich selbst in die Welt hinauszusenden.
    Er drang vorsichtig, feingliedrig in die Frau ein, sodass sie auch im wachen Zustand gar nicht bemerkt hätte, dass er in ihrem Unterleib war, und schloss die Hand mit ihren hauchdünnen Fingern um das neue Leben in ihrem Schoß. Seine bloße Berührung schon stellte eine Befleckung der Unschuld dieses winzigen Dings dar. Er hielt es nur einen kurzen Augenblick lang in der Hand – einen kleinen, so kleinen Klumpen fast formlosen Fleisches –, und er spürte den Schlag seines Fötusherzens.
    Denke daran!, sagte das alte Ding unter der Erde. Wisse, was du bist und was ich bin! Und noch mehr: Wisse, wo ich bin! Und wenn du bereit bist, dann besuche mich. Vergiss mich nicht!
    Die Frau regte sich und stöhnte diesmal etwas lauter. Thibor zog sich aus ihr zurück und ließ seine Hand schwerer und fester werden. Dann schlug er sie, versetzte ihrem bleichen Gesicht eine schallende Ohrfeige. Sie schrie auf, schüttelte sich, öffnete die Augen. Doch es war zu spät, um den leprösen Auswuchs des Vampirs wahrzunehmen, der sich jetzt hastig in die Erde zurückzog.
    Wieder schrie sie auf, blickte sich mit großen verängstigten Augen um und entdeckte die zusammengebrochene Gestalt ihres Mannes. Schlagartig hellwach holte sie Luft. »Oh Gott!«
    Sie benötigte nur einen weiteren Augenblick, um die furchtbare Wahrheit zu erkennen.
    »Nein!«, schrie sie gellend. »Mein Gott, nein!« Die Angst verlieh ihr Kraft. Sie würde nicht mehr in Ohnmacht fallen, sie verachtete sich sogar selbst, weil sie überhaupt das Bewusstsein verloren hatte. Jetzt musste sie handeln, musste … irgendetwas tun! Es gab jedoch nichts, was sie unternehmen konnte, nichts, was ihm geholfen hätte, doch das wurde ihr im ersten Augenblick noch nicht klar.
    Sie hakte ihre Arme unter seine und schleifte ihn mühsam ein paar taumelnde Schritte weit bergab. Dann stolperte sie über eine hervorstehende Wurzel, stürzte nach hinten, und die Leiche ihres Mannes rutschte hinter ihr her. Sie wurde durch einen Baumstamm aufgehalten, er jedoch nicht. Er polterte, sich überschlagend, an ihr vorbei wie ein loses Bündel von Armen und Beinen. Er glitt über einen verharschten Schneefleck und dann weiter nach unten, bis er bergab im tiefen Schatten außer Sicht geriet.
    Sie hörte noch das Krachen und Bersten im Unterholz, als sie wieder auf die Beine kam und keuchend Luft holte. Es war alles nutzlos gewesen, all ihre Bemühungen umsonst.
    Als sie das Ausmaß der Unglücks begriff, holte sie so tief Luft, dass ihre Lunge zu bersten drohte, und während

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